Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3285 Geschäften aller Art, die dem Zweck der Gesellschaft mittelbar oder unmittelbar förderlich sind. Linien: Braunschweig bzw. Wolfenbüttel über Derneburg nach Seesen und Ring- bahn bei Braunschweig. Betriebseröffn. ab 18./7. 1886 sukzessive: Braunschweig-Derne- burg, die Verbindungsbahn in der Stadt Braunschweig u. Wolfenbüttel-Hoheweg sind 1886, Derneburg-Bockenem u. Bockenem-Grossrhüden sind 1887, der Schluss bis Seesen ist 1889 eröffnet, der Anschluss daselbst sowie in Wolfenbüttel erfolgte 1890. Konz. für Braunschweig v. 10./2. 1885, für Preussen 6./4. 1885. (Staatsvertrag zwischen Preussen u. Braunschweig v. 27. bezw. 30./6. 1884.) Der Bau der weiteren Linie Braunschweig-Glies- marode-Brunsrode-Flechtorf-Landesgrenze, der sog. Schuntertalbahn etc., wofür die Braunschw. Regierung die Konz. bis zur Landesgrenze am 23./6. bezw. 6./9. 1900 erteilte, wurde 1901 bezw. 1902 vollendet (Eröffnung im Nov. 1901 bezw. Febr. u. 31./8. 1902, Länge 14,76 km); für die Fortsetzung von der Landesgrenze bis Fallersleben (11,16 km) wurde die preussische Konzession 28./8. 1903 erteilt. Die Fertigstellung dieser Schlussstrecke erfolgte 1./11. 1904. Die Länge der Bahnlinie beträgt 108 km (davon 78,76 km auf braunschweigischem, 29,24 km auf preussischem Gebiet), Länge der Nebengleise 48.462 km, Spurweite 1,435 m. Im Betrieb Jetzt zus. 73 Anschlussgleise. – Zur Ausfüllung von Fahrplanlücken wurden seit 1. Dezember 1927 Kraftomnibus-Linien eingerichtet. Ende 1929 wurden folgende Kraftverkehrslinien betrieben: Derneburg–Bockenem-–OhHeesen; Derneburg-–Lutter a. B.–Bockenem; Lutter a. B.–Langels- heim; Braunschweig–Fallersleben u. Hattorf–Vorsfelde. Betriebsmittel 1929: 29 Lokomotiven, 1 Triebwagen, 49 Personenwagen, 2 Aushilfs-Per- sonenwagen, 12 Post- u. Gepäckwagen, 543 gedeckte Güterwagen, 115 offene Güterwagen, 63 Spez.-Güterwagen, 39 Arbeitswagen; 6 Omnibusse u. 1 Lastkraftwagen. Vertrag mit der braunschweig. Regierung: Die Ges. ist auf Verlangen der braun- schweig. Regierung zum Bau und Betriebe eines zweiten Gleises des urspr. Bahnnetzes, sowie zur Errichtung neuer Stationen oder Haltestellen auf den braunschweig. Strecken verpflichtet, sobald die Bruttoeinnahme im Durchschnitt dreier aufeinander folg. Jahre mind. M. 16 000 für 1 km beträgt. Für die preuss. Strecken tritt die Verpflichtung zum Bau u. Betrieb des zweiten Gleises unter den gleichen Bedingungen in Kraft; auch kann die Errichtung neuer Stationen oder Haltestellen verlangt werden. Die braunschweig. Regierung hat sich ein Recht auf Übernahme oder Rückkauf der Linien nicht vorbehalten. Dagegen hat sich die preuss. Regierung das Recht vor- behalten, das Eigentum der innerhalb ihres Gebietes belegenen Strecken nebst allem beweglichen und unbeweglichen Zubehör nach Ablauf von 30 Jahren, vom Tage der Betriebseröffnung an gerechnet – oder auch später – nach einer in beiden Fällen mind. ein Jahr vorher zu bewirkenden Ankündigung käuflich zu erwerben. Als Kaufpreis hat der preuss. Staat den 25 fachen Betrag des steuerpflichtigen Reinertrages, welcher im Durchschnitt der letzten der Ankündigung vorhergegangenen fünf Betriebsjahre für die in Preussen belegenen Strecken aufgekommen ist, zu zahlen. Zu dem auf den preuss. Staat im Falle des Ankaufs übergehenden Zubehör gehört insbes. ein der Länge der in Preussen gelegenen Strecken entsprechender Teil des vorhandenen Betriebsmaterials, ferner das zur Bahn dieser Strecken gehörige Inventarium, etwaige für die Beamten der preuss. Strecken bestehende Pensions- etc. Kassen. Statistik: 1929 wurden befördert: 990 340 Personen u. 1 336 488 t Güter. Kapital: RM. 6 000 000 in 7300 Akt. zu RM. 500 u. 2350 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- kapital: M. 6 000 000. Urspr. M. 3 650 000; 1901 Erhöh. um M. 1 350 000. Die G.-V. v. 26./5. 1914 beschloss weitere Erhöh. um M. 1 Mill. in 1000 Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 23./6. 1924 Umstellung von M. 6 000 000 in gleicher Höhe auf Reichsmark. Anleihen: I. Em.: M. 3 650 000 in 3½ % Prior.-Oblig. II. Em.: M. 1 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1891. III. Em.: M. 2 000 000 in 3½ % Prior.-Oblig. von 1899. IV. Em.: M. 2 000 000 in 3½ % Prior.-Oblig. von 1904. Die Stücke zu M. 500 sämtl. Anleihen wurden auf RM. 75 abgestempelt. Über die Altbes.-Genussrechte wurden besondere Urkunden aus- gegeben. Die Anleihen waren zum 1./1. 1924 gekündigt. Tilgung: Rückzahl. erfolgt 1932. Im Umlauf Ende Dez. 1929: I. Em. RM. 293 100, II. Em. RM. 80 550, III. Em. RM. 178 050, IV. Em. RM. 215 775. Zahlst.: Braunschweig: Hauptkasse, Commerz- u. Privat-Bank vorm. Braunschweig. Bank u. Kreditanstalt, M. Gutkind & Comp.; Berlin: Berl. Handels-Ges., Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Dresdner Bank, Gebr. Sulzbach: Hamburg: Solmitz & Co. Ab 1926 werden die auf RM. 75 abgestempelten Stücke der Em. I–IV in Frankf. a. M. u. die der Em. I, III u. IV in Berlin notiert. Kurs Ende 1926–1929: In Berlin: 80, 78.25, 79.50, 81 %; in Frankf. a. M.: 74, 78, 80.50, 80 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: Je RM. 500 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Abzug aller Verwalt.- usw. Ausgaben einschl. Zs. u. Tilg.- Quoten die vertragsmässige Vergüt. an A.-R. (RM. 6000) u. Beamte, sodann 6 zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.), die statuten- bzw. gesetzm. Zurückstell. zu den sonstigen R.-F. u. dem Ern.-F., hierauf bis 4 % Div.. 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Bau u. Ausrüstung der Stammstrecke 8 914 298, do. der Schuntertalbahn 2 624 751, noch in Ausführ. befindl. Bauten 21 008, Kraftwagen- verkehr 103 709, wiederveräusserl. Grundst. 94 412, Wertp. 64 267, Material. u. Ausrüst.- Gegenstände 315 733, Guth. in lauf. Rechnung 91 344, Bankguth. 33 053, Postscheckguth. ―= —