Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3287 Die Abgabe an die Stadt, welche bisher aus der Bruttoeinnahme und dem Reingewinn ge- trennt geleistet werden musste, ist in eine reine Abgabe aus der Bruttoeinnahme umge- wandelt worden. Dabei hat die Ges. die Garantie für eine vertraglich festgesetzte, mit den Jahren steigende Mindesthöhe dieser Abgabe übernehmen und in erhöhte Abschreibungs- sätze für die Elektrizitätswerksanlagen willigen müssen. Demgegenüber ist der Ges. Tariffreiheit bewilligt worden. Wegen alten Vertrages s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg 1913/14. Zur Abdampfverwertung des Gleichstromwerkes im Innern der Stadt, das nur noch zur Reserve diente, wurde ein Fernheizwerk ausgeführt, welches am 15./11. 1924 in Betrieb genommen wurde. Angeschlossen sind die staatlichen u. städtischen Gebäude im Innern der Stadt, sowie Geschäftshäuser, Gastwirtschaften, Hotels u. Bankgebäude. 1929 wurde das Gleichstromwerk stillgelegt, das Fernheizwerk mittels Fernleitung an das Drehstrom- 1 werk angeschlossen. Beteiligung: Die Ges. ist gemeinsam mit der Kraftverkehrsges. Braunschweig m. b. H. an der Braunschweigischen Omnibus-Ges. m. b. H. beteiligt. Statistik: Betriebseinnahmen 1924–1929: für Strassenbahn: RM. 1 831 310, 2 605 702, 2 534 757, 2 712 819, 2 942 691, 3 126 411; für Elektrizitätswerk: RM. 3 346 476, 4 255 462, 4 581 195, 5 018 181, 5 410 097, 5.774 453. Wagenpark Ende 1929: 102 Motorwagen, 88 Anhänger, 24 Arbeitswagen, 6 Salzwagen, zus. 220 Wagen. Das Rohrleitungsnetz betrug Ende 1929: 5.05 km. Gesamtanschlusswert Ende 1921 bis 1929; 23 580, 26 748, 26 731, 30 193, 32 466, 33 593. 35 635, 39 208, 41605 kW. Abgegebene Strommengen 1923–1929: 14 314 825, 17 334 260, 22 715 240, 23 325 245, 28 633 069, 36 024 631, 37 945 590 kWh. Kapital: RM. 6 000 000 in 1200 Akt. (Nr. 1– 1200) zu RM. 500 und 5400 Akt. (Nr. 1201 bis 6600) zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 6 000 000. „ Urspr. M. 600 000 in 1200 Aktien zu M. 500, erhöht 1896 um M. 1 400 000 in 1400 Aktien zu M. 1000, 1898 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien zu M. 1000 u 1904 um M. 1 500 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 4./6. 1909 um M. 1 500 000, übern. von der Allg. Lokal- u. Strassenbahn-Ges. zu 103 %, angeb. den alten Aktionären zu 105 %. Umstell. lt. G.-V. v. 21./11. 1924 von M. 6 000 000 in voller Höhe auf Reichsmark. Grossaktionäre: Von dem A.-K. sind 51 % im Besitz der Stadt Braunschweig, der grössere Teil des Restes im Besitz der Allgemeinen Lokalbahn u. Kraftwerke A.-G. in Berlin. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897. Gekündigt zum 2./1. 1924 – II. M. 2 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898. Gekündigt zum 2./1. 1924. Die Ges. zahlte für Anleihe I u. II bis zum 31./10. 1925 den lt. 3. Steuernotverordnung erst 1932 fälligen Betrag von 15 % = RM. 157.50 für M. 1000. Den Altbesitzern der Anleihen von 1897 u. 1898 wurden für die ihnen zustehenden Genussrechte besondere auf den Inhaber lautende Genussscheine über je RM. 50 gewährt. Im Umlauf von beiden Anleihen Ende 1929 RM. 91 800 (aufgewertet). III. M. 100 000 000 in 9 % Teilschuldverschreib. von 1923; Stücke zu M. 10 000, 20 000 u. 50 000. Zur Rückzahlung zum 1./7. 1928 gekündigt mit RM. 2.07 für M. 10 000 zurück. Im Umlauf Ende 1929 RM. 1962 (aufgewertet). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie zu RM. 500 = 1 St. 1 Aktie zu RM. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), dann vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte. event. bes. Abstellungen u. Rückstellungen, bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt.), Rest zur Verf. der G.-V. mit der Massgabe, dass, sofern er ausreicht, mehr als 2 % weitere Dividende auf das eingezahlte A.-K. auszuschütten, von dem nach Ver- teilung dieser weiteren Dividende noch verbleibenden Mehrgewinn eine Abgabe an die Stadt zu zahlen ist, welche beträgt von einem Mehrgewinn bis RM. 100 000 10 %, darüber hinaus bis RM. 200 000 15 %, darüber hinaus bis RM. 300 000 20 % u. darüber hinaus 25 %. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Anlage Elektrizitätswerk 15 800 965, do Strassen- bahn 7 147 886, Vorräte Elektrizitätswerk u. Strassenbahn 1 037 327, Kassa 28 902, Bank- guth. 946 115, Aussenst. 702 596. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Teilschuldverschr. 1923 1962, R.-F. 600 000, Rücklage für soz. Zwecke 727 439, Teilschuldverschr. 1897/98 91 800, einzu- lösende Zs.-Scheine 2351, do. Gewinnanteil-Scheine 2205, Hyp. 169 554. Rücklagen Elek- trizitätswerk 6 397 047, do. Strassenbahn 1 094 847, Gläubiger (einschl. der im Umlauf be- findlichen Genussrechte) 10 084 753, Gewinn 491 832. Sa. RM. 25 663 794. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben Elektrizitätswerk 3 539 121, do. Strassenbahn 2 687 436, Teilschuldverschr.-Zs. 4706, Zs. 460 647, Rückl. Elektrizitätswerk 1 100 000, do. Strassenbahn 625 000, Gewinn 491 832 (davon Div. 450 000, Tant. 24 395, An- teil an Stadt 9955, do. an Genussrechte 1582, Vortrag 5899). – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1928 7879, Betriebseinnahmen Elektrizitätswerk 5 442 880, versch. Einnahmen 331 572, Betriebseinnahmen Strassenbahn 3 062 303, verschied. Einnahmen 64 107. Sa. RM. 8 908 744. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 126 %: Ende 1924–1929: 48, – – (80), –, –, – %. In Braunschweig Ende 1924–1929: 48. 54, 92, 101, 104, 100 %. Dividenden: 1913: 7 %; 1924–1929: 5¾, 5¾, 58, 5¾, 5, 7½ %. (Div.-Schein 3 u. 48). Direktion: E. Salfeld, J. Lehrmann. Prokuristen: A. Lichtenberg, A. Mathy. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Oberbürgermeister E. Böhme, Braunschweig; Stellv. Gen.-Dir. Phil. Schrimpff, Berlin; Stadtverord. K. Bartels, Stadtverord. K. Burgdorff, Stadt- baurat K. Gebensleben, Bank-Dir. Dr.-Ing. e. h. W. Hoffmann, Minister Dr. H. Jasper ―――