Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 33 Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Max Keller, Dr. W. Schmidt, Stellv. E. Barthel, E. Kittel, E. O. Brückner, O. Härke, R. Grossmann. Prokurist: Alfred Kern. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Dir. Victor Brenner, Dresden; Stellv. Rentier Oskar Schmitz, Bankdir. Georg Priem, Dresden-Blasewitz; Bankdir. Carl Kersten, Major Moritz Gross, Dresden; vom Betriebsrat: O. Jungmichel, P. Hannig. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Sächs. Industriebahnen-Gesellschaft, Akt.- Ges. in Dresden, Ringstr. 10. Gegründet: 4./11. 1905; eingetr. 15./12. 1905. Gründer s. Hdb. d. Dt A.-G. Jahrg. 1924/25 u. früher. Zweck: Erbauung, Erwerb und Betrieb von Bahnen jeglicher Art sowie Erwerb von Konz. zum Bau u. Betrieb derartiger Bahnen. Die Ges. baute die eingleisige Normalspurbahn von Mittweida über Neudörfchen nach Dreiwerden u. Ringethal (die sogen. Zschopauthalbahn, Länge 10.53 km). Eröffnung einer Teilstrecke 1906, der Rest 1909. Der Betrieb, nur Güterverkehr, wird von der Reichs- bahn-Direktion Dresden geführt, die auch die erforderl. Betriebsmittel, Lokomotiven u. Güterwagen, stellt. Ausgenommen von der Wagengestellung sind die für den Binnen- verkehr der Güterbahn erforderl. Wagen, die von der Ges. zu beschaffen sind. Statistik: Die Frachtmengen, die über die Bahn geleitet wurden, stellten sich 1912 bis 1929 auf 176 578, 176 803, 137 419, 109 973, 127 460, 99 680, 102 473, 105 727, 153 222, 168 842, 191 423, 142 085, 165 999, 232 685, 225 267, 273 372, 260 715, 227 511 t. Konzession der Sächsischen Regierung v. 13./10. 1906 auf den Zeitraum von 90 J. nach Eröffnung der ersten Strecke. Mit Ablauf der Verleihungszeit geht die gesamte Bahnanlage samt den etwa vorhandenen Betriebsmitteln, Materialvorräten sowie dem Ern.-F. u. sämtl. Grundst. etc., alle anderen Aktiven, z. B. Forder. sowie R.-F. u. Amort.-F. verbleiben der Ges., ohne Entschädigung u. frei von jeder Belastung mit Hyp., Grund- oder Renten- schulden in das Eigentum des Sächsischen Staatsfiskus über. Die Sächsische Staats- regierung behält sich das Recht vor, die Güterbahn u. die Anschlussstrecken samt Zubehör in ihrer ganzen Ausdehnung, jedoch ohne die besonderen Zweiggleise jederzeit zu erwerben. Die Feststell. des urspr. Anlagekapitals erfolgte sofort nach Vollend. der Bahn, die Feststell. späterer Erhöh. des Anlagekapitals durch Erweiter.- u. Ergänz.-Bauten erfolgt sofort nach Vollend. dieser Bauten. Falls nach Ablauf von 15 Jahren seit der Erteilung der Konzession von dem Erwerbsrechte Gebrauch gemacht werden sollte, ist der Ges. der 22.5fache Betrag des Durchschnittsreinertrages der letzten 5 J. als Kaufpreis für die Bahn zu gewähren. Diese 5 J. sind von dem letzten Jahresrechnungsschlusse an, welcher der Ankündig. zum Ankaufe vorhergegangen ist, zurückzurechnen. Als Reinertrag gilt der Unterschied zwischen der Bruttoeinnahme u. dem Betriebsaufwande. Aussergewöhnl. Einnahmen, wie z. B. Ge- winne aus Grundstücksverkäufen etc. bleiben bei der Berechnung der Bruttoeinnahme ausser Betracht. Zu dem Betriebsaufwande sind zu rechnen die Instandhalt.-Kosten u. die Rückl. in den Ern.-F., dagegen nicht die Schuldzs. u. ebensowenig die Beträge, die zur Tilg. des A.-K. oder von Schulden, zur Ergänz. oder Erweiter. der Bahnanlage im Rahmen der gegenwärt. Konz., sowie zur Bildung von R.-F. verwendet werden. Als Betriebsaufwand sind ferner nicht anzusehen diejenigen Ausgaben, die aus dem Ern.-F. zu Erneuer.-Zwecken bestritten werden. Kapital: RM. 1 000 000 in 200 St.-Akt. u. 800 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- kapital: M. 1 000 000. Urspr. M. 1 000 000 in 200 St.-Akt. u. 800 Vorz.-Akt., sämtl. zu M. 1000; bis 1908 mit 50 % Einzahl., Vollzahl. im Juli 1909 geleistet. Die G.-V. v. 26./5. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. in bisher. Höhe auf Reichsmark. Hypoth.-Anleihe: M. 1 300 000 in 4 % Teilschuldverschreib. v. 1911, rückzahlbar zu pari; Stücke zu M. 1000 u. zu M. 500, abgestempelt auf RM. 150 bzw. RM. 75, lautend auf den Inhaber. Sicherheit: Sicherheitshypoth. zur I. Stelle auf den gesamten Grundbesitz der Mittweidaer Gütereisenbahn. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. 31./12. 1929 noch in Umlauf: RM. 100 425. Kurs in Dresden Ende 1927–1929: 80, 78, 80 %. Über die Genussrechte des Altbesitzes wurden besondere Genussscheine ausgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.), event. besond. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an beide Aktienarten. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Mittweidaer Güterbahn: Bahnanlage u. Grundst. 1 200 000, Zweiggleisanlage 1, Debit. 97 580, Aufwert.-Ausgl.-K. für Genussrechte 63 100, Eff. 1, vorausbez. Versich.-Prämien 1262. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Anleihe von 1911 100 425, noch nicht eingel. fällige Zinsscheine 220, Genussrechte 63 100, R.-F. 100 000, Ern.-F. für Oberbau u. Betriebsmittel 53 389, Versich.-Ergänz.-F. 9000, Kredit. 2500, Gewinn 33 310. Sa. RM. 1 361 945. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 46 810, Betriebsausg. 187 497, Zs. 2679, zurückgekaufte Genussrechte-Urkunden 3450, Mittweidaer Güterbahn: Amortisation 15 000,