3320 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Dividenden: 1924–1929: St.-Akt. Lit. A: 3½, 3¾, 4, 4, 4, 4 %; St.-Akt. Lit. B: 0, 0, 1½, 1½, 1, 1 %. St.-Akt. Lit. C: je 0 %. Direktion: Baurat Ernst Seiffert, Frankfurt a. M. Aufsichtsrat: (5–15) Vors. Eisenbahn-Dir. Moritz Neufeld; Frankfurt a. M.; Landrat Rabe von Pappenheim, Kassel; Bürgermeister A. Wolfram, Grossenritte; Dir. Alfred Koehler, Hannover; Stadtrat Ing. Gustav Henkel, Kassel-Wilhelmshöhe; Ober- u. Geh. Reg.-Rat Tuercke, Bankdir. Heinrich Brunner, Kassel; Landrat Adolf von Uslar, Wolfhagen; Robert Herrmann, Aumühle b. Hamburg; Eisenb.-Dir. Karl Hässler, Stuttgart; Bürgermeister Heinrich Jacobi, Naumburg (Bezirk Kassel). Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Frankf. a. M.: Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft A.-G. Vereinigte Kleinbahnen Aktiengesellschaft in Frankfurt a. Main, Moselstr. 2. Gegründet: 19./12. 1899. Firma lautete bis 2./11. 1900: Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn- Ges. mit Sitz in Ronsdorf. Sitz der Ges. mit Rücksicht auf die Erweiterung des Unter- nehmens lt. G.-V. v. 2./11. 1900 nach Köln verlegt. Firma lautete sodann bis 26./4. 1927: Vereinigte Westdeutsche Kleinbahnen A.-G. Der Sitz wurde lt. G.-V. v. 17./3. 1930 nach Frankf. a. M. verlegt. Betriebseröffnung 18./11. 1891. Neue Konz. für Kleinbahn v. 2./10. 1897, für Thalsperre-Remscheid v. 25./9. 1899. Zweck: Betrieb der nachbenannten Kleinbahnen: 1. von Wermelskirchen nach Burg a. d. Wupper (11,6 km) (1922 verk., s. unten); 2. von Thalsperre nach Remscheid (2,8 km) (1922 verk., s. unten); Remscheid-Halbach (9,7 km); Burg-Krähenhöhe (5,4 km) (1922 verk., s. unten); 3. von Kreuznach nach Winterburg u. von Kreuznach nach Wallhausen (28 km); 4. von Neheim- Hüsten nach Sundern (14,5 km). Die Ges. ist auch berechtigt: 1. weitere Konz. zu Bahnen aller Art zu erwerben u. auf Grund derselben Bahnen aller Art zu bauen u. zu betreiben; 2. die ihr konz. Bahnen nach Einhol. der erforderl. behördl. Genehm. durch andere betreiben zu lassen; 3. sich anteilig an Bahnen zu beteiligen, welche Dritten konz. sind; 4. aus elektr. Zentral- stationen, welche sie zum Betrieb ihrer Bahnen errichtet oder erwirbt, Licht und Kraft an Dritte abzugeben; 5. zur Gewinnung neuer Fracht-Einnahmen neue, an ihren Bahnen entstehende industrielle und gewerbl. Anlagen durch hypothekarische Beleihung zu fördern. Gegenstand des Unternehmens ist auch Erwerb und Betrieb bestehender Bahnen aller Art. Die Ges. darf auch Kraftwagenlinien betreiben. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Bahnen: Kleinbahn Neheim-Hüsten-Sundern (Voll- spur) 14.3 km, Kreuznacher Kleinbahnen (75 em-Spur) 27.7 km, Kleinbahn Dessau-Rade- gast-Köthen (75 em-Spur u. Vollspur) 43.3 km, Kleinbahn Philippsheim-Binsfeld (75 em- Spur) 8.1 km, Kleinbahn Gross-Peterwitz-Katscher (Vollspur) 8.7 km, Kleinbahn Giessen- Bieber (Biebertalbahn) (Meterspur) 8.7 km; im Ganzen 110.8 km Bahnen. Interessengemeinschaft: Lt. G.-V. v. 17./5. 1929 wurde mit der Firma Lenz & Co., G. m. b. H., Berlin, einer Tochterges. der Aktienges. für Verkehrswesen, ein Interessengemeinschafts- Vertrag abgeschlossen. Nach diesem Vertrage hat die Ges. an die Firama Lenz & Co. für die Jahre 1928 bis einschl. 1937 den bilanzmässig festzustellenden Gewinn zu überlassen, während die Firma Lenz & Co. als Gegenleistung an die Aktionäre der Ges. eine Summe zahlt, die einer Div. von 5 % auf das jeweilige A.-K. gleichkommt. Ausserdem sichert Lenz & Co. die Deckung aller der Ges. erwachsenden Geschäftsunkosten, Steuern, Abschr. u. sonstiger Lasten. Beteiligung: Die Ges. besitzt RM. 5000 Akt. der Bauges. Kurfürstenstr. A.-G. in Berlin. 1929 erwarb die Ges. einen Posten Aktien der Mittel-Thurgaubahn-Ges. in Weinfelden sowie die Obligationen dieser Akt.-Ges. Entwicklung: 1897 erwarb die Ges. durch Fusion die Wermelskirchen-Burger Bahn. Im Jahre 1922 wurde die Strecke Wermelskirchen-Burg mit Abzweig. von Talsperre nach Lennep an die Stadt Remscheid, die Strecke Burg-Krahenhöhe an die Stadt Solingen verkauft. Die nicht an die Städte übergehenden Teile des Unternehmens, insbes. das bahneigene Kraftwerk, Wohnhäuser u. ein Teil der Betriebsmittel wurden anderweit ver- äussert. Im Eigentum der Ges. befindet sich von den Bergischen Linien heute nur noch die rd. 4,8 km lange Strecke Lennep-Halbach, die sich seit 1922 im Abbruch befindet. Im April 1927 wurden folgende, bisher der Allgemeinen deutschen Eisenbahn A.-G. in Berlin gehörende Bahnen in die Ges. eingebracht: die Dessau-Radegast-Köthener Bahn, die Klein- bahn Philippshain-Binsheim, die Kleinbahn Gross. Peterwitz-Katscher und die Bieberthal- bahn (Giessen-Bieber). Die Verschmelzung der Mutter-Ges. der Ver. Kleinbahnen A.-G., der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. zu Koln, mit der Akt.-Ges. für Verkehrswesen zu Berlin führte im Jahre 1928 zu einer weiteren Ausdehnung des Geschäftsumfangs. Die Ges. ist an Stelle der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. in alle Verträge eingetreten, welche die West- deutsche Eisenbahn-Ges. mit den Kreisen Euskirchen, Geilenkirchen u. Gummersbach, mit der Hohenzollerischen Landesbahn Akt.-Ges. in Sigmaringen, mit der (schweizerischen) Mittel-Thurgau-Bahn-Ges. in Weinfelden, der Moselbahn-Akt.-Ges. in Trier u. der Firma Lenz & Co., Berlin, über Betriebspacht, Betriebsführung u. Verwaltung von Neben- und Kleinbahnen geschlossen hatte. Zur Durchführung dieser Aufgaben übernahm die Ges. die gesamte Organisation der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. in Köln u. in den Aussen- stellen, während anderseits der im Jahre 1924 genehmigte Verwaltungsvertrag mit der