Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3353 Aufsichtsrat: Vors. Landrat Berlin, Stellv. Oberbürgermstr. Lehmann, Kolberg; Reichs. oberbahnrat Geittner, Landessynd. Dr. Schultze-Plotzius, Stettin; Rittergutsbesitzer Rostock, Reselkow; Regierungsass. Dr. Robra, Köslin; Landesbaurat Ohlendorf, Stettin; vom Betriebs- rat: Oberschaffner Hauk, Umlader Almann. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Krefelder Strassenbahn A.-G. in Krefeld, Kronprinzenstr. 192. In der G.-V. v. 30./5. 1930 wurde beschlossen, das Vermögen der Ges. gegen Zahlung von RM. 1 625 000 an den Stadtteil Krefeld der Stadtgemeinde Krefeld-Uerdingen oder an die Bahn- u. Gelände-A.-G., Krefeld, unter Ausschluss der Liqu. zu veräussern. Gegründet: 25./2. 1884 (eingetr. 14./3. 1884) unter der Firma Crefeld-Uerdinger Lokal- bahn; Firma geändert lt. G.-V. v. 3./4. 1900. Zweck: Erwerb., Bau u. Betrieb von Kleinbahnen für Personen- u. Güterbeförderung, Einrichtung u. Betrieb von Kraftwagenverkehr sowie die gewerbsmässige Erzeugung u. Verwertung elektr. Stromes u. die Beteil. an gleichartigen Unternehmungen in Krefeld u. Umgebung. Eröffnet 1883, konz. ursprünglich bis 1923; dann im Jahre 1899 für sämtl. Linien bis Ende 1942 verlängert. Na,ach dem Vertrag mit der Stadt Krefeld vom 11./13. Sept. 1899 (welcher die Konzession bis 31. Dez. 1942 ausdehnt) wurde elektrischer Betrieb eingeführt u. in Krefeld ein ebenso zu betreibendes Strassenbahnnetz (13 Linien) ausgebaut, das nunmehr einschliessl. der Fern- linien eine Betriebslänge von 74,209 km hat. Die Stromzuführung geschieht ausschliessl. durch Oberleitung (Bügelsystem); der Strom wird von dem Städtischen Elektrizitätswerk u. dem Rh.-W. E.-W. entnommen. Gesamte Bahnlänge (1 m Spurweite): 119 207 km einschl. Nebengleise. – Nach jahre- langen Verhandl. konnten Ende 1927 die Arbeiten für die Verlänger. der Strassenbahn von Uerdingen nach Hohenbudberg in Angriff genommen werden. – In Ergänzung der Strassen- bahnlinien richtete die Ges. am 16. Juni 1927 eine Kraftwagenlinie über Hüls nach Geldern und am 15. Oktober 1927 eine solche über Lank-Latum nach Langst Rheinfähre nach Kaiserswerth ein. Wagenpark Ende 1929: 72 Motorwagen, 63 Anhängewagen, 4 elektr. Gütertriebwagen, 39 Güterwagen, 21 Hilfswagen, 10 Kraftwagen f. Personenverkehr. – Personal: 515. Statistik: Beförderte Personen: 1915–1929: 13 398 908, 15 057 963, 20287 200, 24 589 115, 26 504 621, 14 656 961, 15 461 135, 10 239 337, 5734 349, 6 967 350, 13 262 822, 13 809 989, 16 182 362, 17 282 074, 17 021 866. Verträge: Die Ges. hat sich verpflichtet, vom 1. Jan. 1923 ab aus dem Betrieb ihrer sämtlichen Bahnlinien, soweit dieselben auf Krefelder Gebiet liegen, / desjenigen Rein- gewinnes, welcher 5 % des A.-K. übersteigt, an die Stadt Krefeld abzuführen. Die Stadt Uerdingen erhält ebenfalls v. 1./1. 1923 ab denselben ratierlichen Gewinnanteil für die auf Uerdinger Gebiet liegenden Teile der Linien; der Provinz stehen für die auf Provinzialstrassen befindlichen Linien 20 % des nach einer 6 % igen Verzinsung des Anlagekapitals sich ergebenden Überschusses zu. Vom 1./1. 1923 ab steht der Stadt Krefeld (ebenso Uerdingen) ein Erwerbsrecht gemäss § 6 des Kleinbahngesetzes auf ihre gesamten Anlagen dergestalt zu, dass als Kaufpreis die buchmässig nachgewiesenen Anlagekosten zu gelten haben. Das Erwerbsrecht des Provinzialverbandes kann vom 1./1. 1925 ab ausgeübt werden unter den Bedingungen des 5 31 u. ff. des Kleinbahngesetzes. Später kann das Erwerbs- recht der Gemeinden noch ausgeübt werden am 1./1. 1927 zu 85.7 % der Anlagekosten, am 1./1. 1931 zu 69 % der Anlagekosten, am 1./1. 1935 zu 49.5 % der Anlagekosten, am 1./1. 1939 zu 26.7 % der Anlagekosten, während am 1./1. 1943 das Gesellschaftseigentum mit Ausschluss des gesetzl. R.-F. und des Amort.-F. ohne weiteren Entgelt an die Stadt fällt. Kapital: RM. 2 500 000 in 1000 Aktien zu RM. 500 u. 2000 Aktien zu RM. 1000. – Vor- kriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. M. 1 Mill., reduziert 1890 auf M. 500 000. 1898 Erhöh. um M. 500 000, 1899 um M. 1 Mill. 1905 weitere Erhöh. um M. 500 000 in 500 Aktien zu M. 1000, übern. von der Ges. für elektr. Unternehm. in Berlin. Lt. G.-V. v. 14./6. 1924 wurde das A.-K. in bisher. Höhe auf RM. 2 500 000 umgestellt. Grossaktionäre: Die Stadt Krefeld besitzt 80 % des A.-K. Anleihen: I. M. 1 Mill. in 4½ % Schuldverschr. von 1901, rückzahlb. zu 103 % ab 1906; Stücke zu M. 1000. Zur Rückzahl. zum 2./1. 1924 gekündigt. II. M. 500 000 in 4½ % Schuldverschr. Nr. 1001–1500 zu M. 1000 von 1907. Zur Rück- zahl. zum 2./1. 1924 gekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: RM. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % zum R.-F., event. sonst. Rücklagen, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Ueberrest Super-Div. Die Mitgl. des A.-R. erhalten ausserdem eine feste Vergüt. von RM. 1000, der Vors. RM. 3000, der Stellv. RM. 2000.