3428 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Export-Bierbrauerei Jos. Diebels, Aktiengesellschaft in Issum am Niederrhein, Geldernsche Str. Gegründet: 1878; als A.-G. am 2./12. 1899. Gründ. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. 1920 Erwerb der Kundschaft u. des Kontingents der Niederrhein. Aktienbrauerei in Xanten sowie der Brauerei Aengeneyndt, Geldern. Zweck: Fabrikation unter- und obergäriger Biere, ferner Fabrikation von Eis. — Bierabsatz jährl. 25 000 hl. Betriebseinrichtung: Sudhaus mit 35 Ztr. Schüttung, 2 Compressoren, automat. Fass- reinigungs- u. Füllmaschine; 7 Lastwagen, 4 Gespanne. — 10 Angest., 27 Arbeiter. Grundbesitz: 2 Morgen bebaut u. 4 Morgen unbebaut. Kapital: RM. 380 000 in 380 Akt. zu RM. 1000. — Vorkriegskapital: M. 380 000. Urspr. M. 380 000, lt. G.-V. v. 30./6. 1924 unverändert auf Reichsmark umgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 10 000, Geb. 168 400, Masch. 12 000, elektr. Anlage 9500, Gefässe 16 000, Fuhrwerk 10 000, Utensil. 15 500, Mobil. 6600, Wirtschafts- Anwesen 87 200, do. Mobiliar 16 000, Kassa 3559, Beteil. 25 000, Schuldner: lauf. Aussen- stände, Darlehensforder. u. Aufwert.-Hyp. 618 766, Vorräte 97 355, Rückst.: vorausbezahlte Prämien 1000. – Passiva: A.-K. 380 600, R.-F. 10 000, Extra-R.-F. 71 000, Anleihe 230 687, Hyp. (Wirtschafts-Anwesen) 72 737, Delkr. 30 500, Gläubiger 191 648, Akzepte 76 904, Rück- stellung: anteilige Steuern, Zs. usw. 8481, Gewinn 24 922. Sa. RM. 1 096 880. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftskosten, Ausbesserungen 668 890, Abschr. 49 542, Gewinn 24 922 (davon R.-F. 2000, Extra-R.-F. 6000, Delkr. 10 000, Gratifik. 3000, Vortrag 3922). – Kredit: Vortrag 1670, Erlös für Bier usw. 741 684. Sa. RM. 743 355. Dividenden: 1912/13: 3 %; 1924–1929: 0 %. Direktion: Jos. Diebels, Paul Diebels. Braumeister: Ant. von Vulpen. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dammer, Rechtsanw. Kissler, Geldern; Dipl.-Ing. Höh, Rheinberg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin und Dresden: Bank f. Brau-Industrie. Bankverbindungen: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Moers; Kreis-Sparkasse, Geldern; Spar- u. Darlehnskasse, Issum. Postscheckkonto: Köln 1251. = 3 u. 133. £ Diebels Issum. Sinner A.-G. in Karlsruhe-Grünwinkel (Baden). Gegründet: 2./11. 1885; eingetr. 30./11. 1885. Firma bis 24./2. 1920: Ges. für Brauerei- Spiritus- u. Presshefe-Fabrikation vorm. G. Sinner. Zweigniederlass. in Berlin u. Gross-' Massow; Niederlass. in Pforzheim, Mannheim, Baden-Baden, Konstanz, Mainz, Marienburg- Zweck: Betrieb von Brauerei (untergärige Biere), Branntwein- u. Presshefe-Fabrikation, Herstellung u. Vertrieb von Nahrungs-, Genuss- u. Futtermitteln, Mälzerei, Müllerei u. Gastwirtschaft, Verwertung der Erzeugnisse u. Handel mit einschläg. Produkten, sowie Reederei u. Spedition. Entwicklung: Im Jahre 1906 gründete die Ges. in Gemeinschaft mit der Firma Paul Julius Stahlberg in Stettin u. der Pommerschen Spiritus Verwertungs-Genossenschaft die Akt.-Ges. ,Stettiner Spritwerke, Vereinig. von Landwirtschaft u. Industrie Akt.-Ges.“ u. brachte in diese Ges. ihre Spiritus-Raffinerien in Stettin u. Neufahrwasser sowie das Lager- haus in Stolp ein. Sie erhielt als Gegenwert hierfür M. 1 400 000 Aktien der Stettiner Sprit- werke u. übernahm ausserdem noch M. 700 000 Aktien dieser Ges. gegen Barzahl. zu 100 %. Im Jahre 1920 wurde der Betrieb der Stettiner Spritwerke mit Ausnahme der Filialfabrik in Neufahrwasser u. der Chemischen Abteilung in Stettin an die Monopolverwaltung auf 10 Jahre verpachtet u. ihr ein Optionsrecht auf die Aktien der Stettiner Spritwerke eingeräumt. Die Chemische Abteilung der Stettiner Spritwerke wurde 1922 unter Mit- wirkung der Pommerschen Spiritus Verwertungs-Genossenschaft in eine neue Gesellschaft, die Stettiner Spritwerke Chemische Abteilung G. m. b. H., umgewandelt. Die G.-V. v. 25./3. 1907 beschloss, sich ab 1./1. 1908 als stille Gesellschafterin mit M. 1 200 000 an dem Betriebe der dem Gen.-Dir. Sinner gehörigen 3 Rittergüter Labuhn, Zewitz u. Gross- Massow, mit einer Presshefefabrik auf letzterem Gute, zu beteiligen. Der Besitz umfasst 3650 ha. Der Vertrag, der zunächst bis 1922 lief, wurde am 24./2. 1921 bis 31./12. 1931 verlängert mit der Anderung, dass er nur den gewerbl. u. landwirtschaftl. Betrieb des Ritterguts Gross-Massow umfasste u. dass die Gewinne beider Betriebe je zur Hälfte geteilt werden. Im Jahre 1924 ging das Rittergut Gross-Massow mit der Hefefabrik in den Besitz der Sinner-Ges. über. Ende 1911 erwarb die Sinner-Ges. die Hefefabrik Wilhelm Weitz bestehend aus 2 Hefe- u. Spiritusfabriken in Lüneburg u. Neuhaldensleben, mehreren Geschäfts- u. Wohnhäusern in Dresden, Lüneburg u. Altona sowie einem Hefe- produktionsrecht von 20 320 Ztr. jährlich. Das Hefeproduktionsrecht der Lüneburger Brennerel wurde auf die verschied. Fabriken der Sinner-Ges. übertragen u. die Brennerei selbst 1913 verkauft. Die Fabrik Neuhaldensleben wurde betriebsfähig erhalten u. 1920 zu einer modernen Hefefabrik umgebaut. Im Jahre 1914 wurde die Brauerei W. Fels, Karlsruhe, 1918 die Aktienbrauerei Altenburg in Sinzheim u. 1920 die Mühlburger Brauerei vorm. Freiherrl. von Seldeneck'sche Brauerei, Karlsruhe, erworben. Im Jahre 1920 wurde die Lubaner