Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 3429 Fabrik (Posen) unter Mitbeteiligung der Sinner A.-G. an die poln. Ges. Lubonska Fabryka Drozdze dawu G. Sinner verkauft. Im Jahre 1921 wurde in Gemeinschaft mit der Akt.- Ges. Nord- u. Süddeutsche Spritwerke u. Presshefe-Fabrik Bast in Nürnberg die Sinner-Bast G. m. b. H. gegründet u. in diese die Hefefabrik in Neuhaldensleben eingebracht. Der Geschäftsanteil wurde im Jahre 1925 verkauft. – Die Beteil. an der Stettiner Spritwerke A.-G. wurde 1928 abgestossen. Anfang 1929 wurde die Konservenfabrik in Grünwinkel stillgelegt. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst eine Fläche von 988 ha 99 a 61 qm, davon entfallen auf Grünwinkel 69 ha 68 a 79 qm (bebaut 22.9 ha), auf Gross-Massow 919 ha 30 a 82 qm (bebaut 2 ha). Etwa die Hälfte des Grundbesitzes Gross-Massow ent- fällt auf Forsten, ca. / auf Acker u. der Rest auf Wiesen u. Gärten. Neben der Land- wirtschaft wird eine Hefefabrik, Marmelade- u. Konservenfabrik betrieben. Im Jahre 1926 wurde das an Gross-Massow angrenz. Grundst. „Wussower Mühle“ erworben, bestehend aus 215 Morgen Acker, Wald u. Wiesen u. mit einer ständ. Wasserkraft von 50 PS, welche in der Fabrik Verwendung findet. – Die Fabriken u. Gebäude in Karlsruhe-Grünwinkel bestehen in der Hauptsache aus einer Hefefabrik u. Brennerei, Produktionsfähigkeit: 120 000 Ztr. Hefe u. 3 000 000 Liter Spiritus pro Jahr; einer Spritfabrik (Rektifizieranstalt) mit zwei Rektifizierapparaten, mit 20 000 Liter tägl. Leistungsfähigkeit, einer Roggen- u. Weizenmühle, Gesamtleistungsfähigkeit: 1500 Doppelzentner tägl.; einer Graupenmühle u. Schroterei; einer Brauerei, Leistungsfähigkeit: 150 000 hl jährl., mit automatischer Trommelmälzerei mit 10 Trommeln für je 12 000 kg Gerste tägl. Der Braurechtsfuss beträgt 171 500 hl (Bierabsatz 1929: 134 000 hl). Zu den Brauereianlagen gehören: Sudhausanlage mit Dampfkochung, 2 Eismaschinen, Flaschenreinigung, Dampfmaschine. In Betrieb sind ferner eine Likör- und Nährmittelfabrik sowie eine Glashütte. – Die Kesselanlage besteht aus 6 Hochdruckkesseln mit je 270 qm Heizfläche u. 5 Niederdruckkesseln von je 100 qm Heizfläche. Durch diese Kessel werden 6 Kraftanlagen mit insgesamt 1800 PS betrieben. Ausserdem werden von der Stadt dauernd 450 PS Strom bezogen. Im ganzen sind 200 Elektromotoren verschiedener Grösse vorhanden. Die Firma besitzt ausserdem 3 eig. Wasserwerke u. in Grünwinkel ein Verwaltungsgebäude, sowie 26 Wohn- häuser für Werksangehörige. Die Ges. besitzt ferner in verschiedenen Städten 50 Anwesen, in denen sie eig. Wirtschaften im Wege der Verpachtung unterhält. Die sonst. Liegen- schaften in Karlsruhe, Baden-Baden, Pforzheim, Konstanz, Mannheim, Berlin, Hilpertsau usw. dienen insbes. der Unterbringung der eig. Niederlagen. – Angest. u. Arb.: 220 u. 426. Beteiligungen: Die Ges. ist Mitglied des Hefeindustrievereins in Berlin u. ver- schiedener anderer Fachverbände. Sie ist beteiligt an den Baltischen Spritwerken in Danzig-Neufahrwasser, der Stettiner Spritwerke Chem. Abteil. G. m. b. H., der Lubonska Fabryka Drozdze dawn G. Sinner. Kapital: RM. 6 500 000 in 65 000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 8 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht bis 1913 auf M. 8 000 000, dann erhöht von 1918–1922 auf M. 122 000 000 in 112 000 St.-Akt. u. 10 000 Nam.-Vorz.-Akt. zu M. 1000. (Uber Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 6./11. 1924 von M. 122 000 000 auf RM. 11 210 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 1 herabgemindert wurde. Gleichzeitig ist die Einzieh. der 10 000 Vorz.-Akt. beschlossen worden. Lt. gleicher G.-V. erhöht um RM. 1 800 000 in 18 000 Akt. zu RM. 100, für die / kein Bezugsrecht der Aktionäre in Frage kam, insofern als die neuen Aktien als Abgelt für Überlass. des Gutes u. Hefebetriebes Gross-Massow des Herrn Komm.- Rat. Sinner dienten. Durch G.-V.-B. v. 28./12. 1926 ist das Kap. zur Vornahme von Abschr. u. Rückstell. auf RM. 6 500 000, herabgesetzt worden, u. zwar in der Weise, dass für je 2 Aktien von je RM. 100 eine neue Aktie von RM. 100 gewährt wurde. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April in Karlsruhe. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., dann 4 % Div., vom verbleib. Reingewinn 1 % Tant., mindest. aber RM. 2000 für jedes Mitgl. des A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. in Karlsruhe-Grünwinkel u. Gross Massow 1 705 000, Fabriken u. Geb. do. 3 804 000, eigene Wirtschaften: 50 Anwesen 2 860 000, sonst. Liegenschaften in Karlsruhe, Pforzheim, Mannheim, Hilpertsau, Konstanz, Sinzheim, Moers, Berlin, Klosterreichenbach, Baden-Baden u. Knielingen 468 000, Gerätschaften in sämtl. Betrieben 1 370 000, Wertp. u. Beteil. 1 494 260, Kassa u. Wechsel 75 671, Rohstoffe, Halb- u. Fertigfabrikate 4 067 645, (Bürgschaften 395 000), Aussenstände 5 146 399. – Passiva: A.-K. 6 500 000, R.-F. 1 300 000, Rückl. für besond. Zwecke 1 000 000, do. für Arbeiterwohlfahrts. zwecke 40 000, Rückst. für erworbenen Hefeabsatz 540 000, Hyp. 2 032 002, Darlehen auf- Kündig. 54 0 319, Sparkasse der Beamten u. Arbeiter 228 881, unerhob. Div. 3621, (Busg- schaften 395 000), Bank- u. Wechselverbindlichkeiten 6 974 727, lauf. Verpflicht. 866105, Gewinn 965 518. Sa. RM. 20 990 976. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. einschl. Staats- u. Gemeindeabgaben 1 150 454, Zs. 1929 534 773, Abschr. auf Anlagen 202 170, do. auf zweifelhafte u. unein- bringliche Forder. 40 000, Gewinn 965 518 (davon Div. 650 000, Tant. an A.-R. 23 400, Vortrag 292 118). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1928 279 520, Betriebsüberschuss 1929 2 613 396. Sa. RM. 2 892 917.