3616 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. welcher im Oberbergamtsbezirk Halle in unmittelbarer Nähe der Stadt Halle gelegen ist. Der Schacht erreichte am 1./6. 1910 bei 718 m Teufe das Kalisalzlager, dessen Mächtigkeit ca. 35–37 i beträgt; Endteufe des Schachtes 761 m. Die Förderung wurde im Herbst 1910 aufgenommen. Anfang 1911 erfolgte die Aufnahme in das Kalisyndikat. 1907 wurde ein Zechenplatz in der Gemeinde Schlettau in Grösse von 56½ Morgen seitens der Gesellschaft erworben. Die Hallesche Kaliwerke A.-G. hatte nach dem Felderverkauf an die Gew. Saale (s. auch Beteiligung) im Jahre 1910 noch einen Bergwerksbesitz von sechs preussischen Normalfeldern, wozu 1911 benachbarte Kalifelder erworben wurden, so dass der Besitz jetzt 14,6 Normalfelder beträgt. 1911 wurde der Bau einer Chlorkaliumfabrik für eine tägl. Verarbeit. von 5000 dz Karnallit vollendet u. der Betrieb gemeinschaftlich mit der Gew. Saale aufgenommen; 1913 u. 1925 wurden je eine Bromfabrik in Betrieb ge- setzt. Die Anlagen haben Bahnanschluss an die Hauptbahn Halle- Sangerhausen in Station Schlettau; Länge der Anschlussgleise ca. 13501 m. Die G.-V. v. 2./7. 1928 genehmigte die Übertragung der Kalibeteiligung von insges. 3.7592 %0 auf die Kaliwerke Salzdetfurth A.-G. Die Gegenleistung erfolgt in Form von Kapitalabfindungen. Die Förderung u. Verarbeitung von Kalisalzen wurde Anfang 1929 eingestellt. Um die bestehenden Werksanlagen zum Teil auch fernerhin ausnutzen zu konnen, erfolgte die Errichtung einer Saline in grösserem Ausmass. Die neuen Anlagen für Kochsalzgewinnung wurden Mitte 1929 in Betrieb genommen. Anfang 1930 wurden die Einrichtungen zur Förderung von Steinsalz fertiggestellt. –— Der Verkauf der Salinen- produkte erfolgte zunächst ausserhalb des Syndikats. Jedoch wurden bald nach Inbetrieb- setzung der Saline die Verhandlungen über den Eintritt der Ges. in das Norddeutsche Siedesalz-Syndikat aufgenommen mit dem Ergebnis, dass die Ges. dem Syndikat mit Geltung ab 1./10. 1929 als Mitglied beitrat bei einer quotenmässigen Beteil. von 5% a das Jahr 1929, 5½ % für 1930 u. 6 % ab 1./1. 1931. Der Absatz der Ges. an Siedesalz betrug im Jahre 1929 insgesamt 3858 t, die ausschliesslich im Inlande verbraucht wurden. Nach Fertigstellung der Einrichtungen zur Förderung von Steinsalz ist die Ges. dem Steinsalz-Syndikat mit einer Quote von 2 % mit Gültigkeit ab 1./3. 1930 beigetreten. Beteiligung: Die a. o. G.-V. v. 11./1. 1910 beschloss zwei Felder des Bergwerksbesitzes an die neugebildete Gew. Saale zu veräussern. Diese Gew., deren sämtl. 1000 Kuxe im Besitz der Halleschen Kaliwerke sind, hat ihrerseits den Schacht bis November 1912 abgeteuft. Der Schacht (Endteufe 850 m) wurde mit dem der Halleschen Kaliwerke durchschlägig gemacht. Die Gew. Saale wurde Ende 1912 förderfähig. Lt. Beschluss der a. o. G.-V. v. 30./12. 1926 wurden der Geschäftsanteile der Chemischen Fabrik Kalbe G. m. b. H. erworben, welche die Herstellung von Gelatine u. phosphorsaurem Kalk betreibt. Durch diese Beteiligung erlangte das eig. Werk der Ges. eine breitere Basis sowie die Möglichkeit, durch Erweiterung der Nebenproduktengewinnung den neuen Betrieb mit den erforderlichen Rohstoffen versorgen zu können. Kapital: RM. 5 145 000 in 17 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 450 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 5 000 000 (Vorkriegskapital); erhöht von 1918–1920 auf M. 17 450 000 in 17 000 St.-Akt. u. 450 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.- Umstell. lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 17 450 000 auf RM. 5 145 000 St.-Akt. im Verh. 10:3 u. Vorz.-Akt. im Verh. 10: 1, in 17 000 St.-Akt. zu RM. 300 u. 450 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Das div.-ber. St.-A.-K. beträgt RM. 2 880 000. Hyp.-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. v. 1910. Noch in Umlauf Ende 1929 aufgewertet RM. 12 199. Rest zum 1./6. 1926 gekündigt. Die Rückzahlung erfolgt mit RM. 121.20 für je M. 1000. Barabfind. der Genussrechte des Altbesitzes erfolgt mit RM. 60 für je nom. M. 1000. Kalisyndikatsanleihe: Die G.-V. v. 9./1. 1926 beschloss die Beteil. an der Auslands- anleihe des Kalisyndikats unter Eintrag. einer Sicherheitshyp. auf die Liegenschaften der Ges. Anteil der Ges. u. der Gew. Saale insges. £ 96 000. Die Anleihe der Ges. steht Ende 1929 mit RM. 1 035 752 zu Buche. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); event. Dotierung des Spez.-R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); 4 % Div.; Tant. an Vorst. u. Beamte; 10 % Tant. an A.-R. (unter An- rechn. einer festen Vergüt. von zus. RM. 12 000); Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grubenfelder 124 348, Grundst. 28 000, allg. Anlagen, Geb. 36 055, do. masch. Einricht. 12 492, Schachtanlage 260 526, do. Geb. 13 921, do. masch. Einrizht. 20 118, Fabrikanlage, Geb. 88 342, do. masch. Einricht. 35 522, Verwalt.-, Wohngeb. u. Kolonie 48 900, Kraft- u. Lichtanl. 5415, Bahnanl. 13 807, Inv. u. Geräte 30 706, Salinen- anlage, Gebäude 561 907, do. masch. Einricht. 1 004 598, (Aval-Debit. 3 045 245), Eff. u. Beteil. 5 689 854, Materialienbestände 37 623, Warenbestände 49 966, Kassa u. Postscheck 5810, Debit. 2 864 469. – Passiva: A.-K. 5 145 000, 5 % Obl.-Anleihe 12 199, Kalisyndikatsanleihe 1 035 752, R.-F. 550 977, Quotenabwicklungs-K. 1 445 895, Kredit. 2 214 639, (Aval-Kredit. 3 045 245), Gewinn 527 915. Sa. RM. 10 932 380. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 151 266, Anleihe-Zs. 72 609, Gewinn 527 915. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1928 1477, Einnahmen für Zs. 297 121, do. aus Salzverkäufen usw. 453 193. Sa. RM. 751 791.