3914 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 111 457, Abschr. 7546, Gewinn von 1929 2333. – Kredit: Gewinnvortrag 1928 1945, Bruttogewinn 119 391. Sa. RM. 121 336. Dividenden: 1924–1929: 0 %. Direktion: H. Nagel. Handelsbevollmächtigter: Max Kunze, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. C. Vogell, B.-Südende; Max Seligmann, B.-Schöneberg; Dipl.-Ing. Hans Hartmann, B.-Friedenau. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindungen: Reichsbank-Girokonto, B.-Wilmersdorf; Darmstädter u. Nationalbank, Berlin. Postscheckkonto: Berlin 45 686. H1 Pfalzburg 5476 u. 5477, % Depipetrol. Code: ABCöth Ed. Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft Sitz in Berlin-Schöneberg, Martin-Luther-Str. 61/66. Gegründet: 10./1. 1899. Firma ursprünglich Deutsche Tiefbohr-Aktiengesellschaft, seit 1911 Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft. Sitz: Bis 1900 Berlin, dann bis 1907 Nordhausen, seit 26./6. 1907 wieder Berlin. Zweigniederlass. in Rositz, Altenburg, Borna u. Gelsenkirchen. Zweck: Erwerb, Betrieb u. Verwertung von Erdöl- u. sonst. Bergwerksgerechtsamen sowie von verwandten Unternehmungen, Handel in Mineralölen u. Mineralölprodukten aller Art, Betrieb von Unternehmungen, welche auf die Beförderung, die Lagerung von derartigen Produkten gerichtet sind; Ausführung von Bohrungen für fremde oder eigene oder gemein- schaftliche Rechnung; gewerbsmässige Herstell. von Bohrgeräten u. Masch.; Beteilig. bei Unternehm. der vorstehend bezeichneten Art. Entwicklung: Mit Wirk. v. 1./7. 1925 wurde zwischen der Ges. u. dem Deutschen Petroleum- A.-G./Rütgerswerke-A.-G.-Konzern ein Abkommen getroffen, das die Vereinigung der Ol- interessen der beiden Konzerne zum Gegenstand hat. Unter Aufhebung des Interessen- gemeinschaftsvertrages Rütgerswerke-Deutsche Petroleum A.-G. wurden die nicht mit dem Betriebe des Ölgeschäfts zusammenhängenden Vermögensteile der Deutsch Petroleum A.-G. aus dieser herausgenommen u. auf die Rütgerswerke übertragen. Die Deutsche Erdöl A.-G. hat andererseits die Wietzer Produktionsunternehmungen, die Erdölraffinerien und die ge- samte Olex-Organisation in die Deutsche Petroleum A.-G. gegen Übernahme einer diesen Werten entsprechenden Beteilig. eingebracht. In Durchführ. dieser Transaktion hat die Deutsche Petroleum A.-G. ihr Kapital von RM. 24 Mill. auf RM. 35 Mill. erhöht. Die Akt.- Beteil. der Deutschen Erdöl A.-G. an der umgestellten Deutschen Petroleum A.-G. beläuft sich auf nom. RM. 19 384 700. Der Zusammenschluss der Konzerne auf dem Olgebiete bezweckte einen einheitlichen Ausbau des OÖlhandelsgeschäfts und die Beseitigung der früheren Zersplitterung der Kräfte insbesondere im Aufbau des Betriebsstoffgeschäfts. Die verschmolzenen Ölunternehmungen bilden nunmehr auch die Basis für die Herstell. eines Dauerverhältnisses zu ausländ. Lieferanten von Ölprodukten, insbesond. auf dem Betriebs- stoffgebiet. Die G.-V. v. 13./5. 1927 genehmigte die Fusionsverträge mit: Rositzer Braunkohlen- werke Akt.-Ges. zu Altenburg (Thür.), Vereinigte Kohlen-Akt.-Ges. zu Borna u. Akt.-Ges. Rams- dorfer Braunkohlenwerke zu Ramsdorf, derart, dass das Vermögen dieser Ges. als Ganzes mit Aktiven u. Passiven unter Ausschluss der Liqu. an die Deutsche Erdöl-Akt.-Ges. gegen Gewährung von Aktien der übernehmenden Ges. übergeht, ausserdem wurde die Über- nahme des gesamten Vermögens der Gew. des Steinkohlenbergwerks Graf Bismarck zu Gelsenkirchen-Bismarck u. der Gew. Regiser Kohlenwerke zu Regis durch die Deutsche Erdöl-Akt.-Ges. gegen Gewährung von Aktien der übernehmenden Ges. beschlossen. Es wurden gewährt: für je nom. RM. 2800 Aktien der Rositzer Braunkohlenwerke A.-G. oder der Vereinigten Kohlen-A.-G. je nom. RM. 2000 Deutsche Erdöl-Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1927. In die Rechtsbeziehungen der genannten Unternehmungen ist die Ges. in vollem Umfange eingetreten, so sind auch u. a. die Beteiligungen der Gewerkschaft Graf Bismarck an dem Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat u. der genannten Braunkohlenunternehmungen an dem Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat auf die Ges. übergegangen. Besitztum u. Beteiligungen: 1. Ö1- u. Kohlenbetriebe. I. a) Oberbergdirektion Alten- burg. Das Werk Rositz (mit 1000 ha grossem Feld), die Altenburger Kohlenwerke (mit 1d. 250 ha), das Werk Mariengrube (mit rund 380 ha), das Werk Herzogin Adelheid (mit rund 380 ha), das Werk Neuglück (mit rund 450 ha), ferner das Kohlenfeld Saxonia (mit rund 300 ha); b) die Ramsdorfer Braunkohlenwerke A.-G. (mit einem Grubenfeld von 640 ha); c) die Regiser Kohlenwerke (mit rund 300 ha); d) Tonröhrenfabrik Gebr. Nordmann in Haselbach. Tägliche Leistung der Oberbergdirektion Altenburg: 13 000 t Förderung, 5000 t Briketts. 2. Oberbergdirektion Borna. Hierzu gehören folgende Werke: die Beunaer Kohlen- werke (mit einem Grubenfeld von 438 ha, einschl. Feld Kayna). Dora & Helene (mit rund 1234 ha), die Witznitzer Kohlenwerke (mit rund 523 ha), das Werk Belohnung (mit rund 137 ha), zurzeit stillgelegt. 3. Chemische Betriebe Mineralölwerke Rositz, a) Generatoren- anlage Regis; b) Generatorenanlage Fichtenhainichen; c) Teerraffinerie Fichtenhainichen, Verarbeitungskagazität: 70 000 t Teer pro Jahr. Im Jahre 1924 erwarb die Ges. die über- wiegende Mehrheit der Kuxe der Gew. Graf Bismarck. Im Juni 1925 wurde dann zwischen der Ges. u. der Gew. ein Pachtvertrag geschlossen. Im Nov. 1924 ist die Mehrheit der Aktien der Magdeburger Bergwerks A.-G. im Umtausch (2 Dea-Aktien = 1 Magdeburger Aktie) erworben worden. Die Selbständigkeit der Magdeburger Ges. bleibt gewahrt.