3940 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Mitglied des Roheisenverbandes: Beteiligung rd. 23 000 t, ca. 600 Mann Belegschaft. 1918 Erwerb der an das Geisweider Hüttenwerk anschliessend. Nietenfabrik u. Walzendreherei von Flender & Weber. 1918/19: Erwerb der Firma Schütz & Co. in Netphen, zum Zwecke der Weiter- verarbeit. von Blechen. 1918/19: Stilliegen des grössten Hochofens u. des Grob- u. Mittelblech- walzwerkes wegen Kohlenmangels; auch 1919/20 konnte ein grosser Teil der Anlagen wegen Brennstoffmangel nicht in Betrieb gesetzt werden. 1920/21 verschiedentlich Einschränk. des Betriebs, 1921/22 schädliche Folgen des Metallarbeiter- u. Eisenbahner-Streiks, das Grob- blechwalzwerk lag weiter still. Ende März 1924 wurde ein Teil der Betriebsanlagen wieder in Betrieb genommen. 1924/25: Der grösste Teil des Gruben- u. Hüttenbetriebs musste wegen der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse für mehrere Monate stillgelegt werden. Der Bergbaubetrieb konnte erst wieder aufgenommen werden, nachdem es gelungen war, für den Roheisenbedarf der der Ges. nahestehenden Mannesmannröhren-Werke beim Roh- eisenverband das Selbstverbrauchsrecht zu erlangen. Ab Jan. 1927 waren sämtl. Betriebe der Ges. wieder im Gang. 1929 konnten die Betriebe mangels Absatz durchweg nur zum Teil ausgenutzt werden. 1930 wieder teilweise Stillegung der Werke. Kapital: RM. 7 320 000 in 14 640 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 3 300 000. Urspr. M. 150 000; nach mehrfachen Wandl. betrug das A.-K. 1913/14 M. 3 300 000; von 1917–1921 erhöht auf M. 20 000 000 in 19 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 31./1. 1925 Umstellung von M. 20 000 000 auf RM. 4 770 000 durch Herabsetz. der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 250 u. der Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 20 unter Zuzahl. von RM. 2354. Lt. gleicher G.-V. Erhöh. des A.-K. um RM. 2 550 000 in Akt. zu RM. 500. Die G.-V. v. 6./4. 1925 beschloss, die Vorz.- Akt. in St.-Akt. umzuwandeln. Lt. G.-V. v. 3./12. 1927 Umtausch der Akt. zu RM. 250 in Akt. zu RM. 500 (2 zu 250 = 1 zu 500). Grossaktionäre: Das A.-K. ging 1930 aus dem Besitz der Mannesmannröhren-Werke auf ein Konsortium unter Führung der Ver. Stahlwerke über. Anleihe der früheren A.-G. Bremerhütte: M. 1 500 000 in 5 % Oblig. à M. 1000 v. 1912. Coup. Nr. 7 zahlbar mit RM. 3, Coup. Nr. 8 zahlbar mit RM. 4.50 bei den Zahlstellen. Anleihe: M. 837 000 zu 4½ %: Rest einer von der früheren Gewerkschaft Storch & Schöne- berg emittierten Anleihe. Coup. Nr. 9 zahlbar mit RM. 3, Coup. Nr. 10 zahlbar mit RM. 4.50 bei den Zahlstellen. Beide Anleihen sind zum 1./1, 1924 gekündigt. Von beiden Anleihen Ende Dez. 1929 noch RM. 139 650 in Umlauf. Über die Altbesitzgenussrechte werden besondere Genussscheine ausgegeben. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1927: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis 30. Juni. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R. (mind. RM. 1000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Bergwerksgerechtsame 863 230, Grundbesitz 456 890, Werksanl. 4 541 558, Wohn. 384 365, Beteil. 362 171, Kassa 5901, Wertp. u. Wechsel 107 499, Schuldner einschl. Reichsbank- u. Postscheckguth. 1 510 665, Bestände an Fabrikaten u. Material. 2 328 593, (Bürgsch. 119 000), Verlust 1 207 222. – Passiva: A.-K. 7 320 000, R.-F. 52 000, Anleihe 139 650, nicht eingelöste Div. 75, do. Anleihe-Zs. 844, Gläubiger (einschl. RM. 1 460 373, Bankschulden u. RM. 875 712, Akzepte) 3 956 198, Löhne, Frachten u. Steuern 299 331, (Bürgsch. 119 000). Sa. RM. 11 768 099. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 671 397, Steuern u. Abgaben 326 610, Zs. u. Diskont 259 119, Abschr. 781 278. – Kredit: Gewinnyortrag 100 222, Betriebs- überschüsse usw. 730 960, Verlust 1 207 222. Sa. RM. 2 038 405. Dividenden: 1912/13: 0 %; 1923/24–1926/27: 0 %; 1927 (6 Mon.): 2½ %; 1928–1929: 0 %. Direktion: Fr. Jütte, S. Schleicher. Aufsichtsrat: (4–7) Dir. Richard Osterloh, Düsseldorf; Rechtsanwalt Dr. W. Ballas, Essen; Dr. Hilbert, Oberhausen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Siegen: Schaaffhausen'scher Bankverein: Berlin, Siegen, Köln: Deutsche Bank; Berlin: Disconto-Ges. u. deren sonst. Niederl., Delbrück Schickler & Co.; Köln: J. H. Stein. Grube Auguste bei Bitterfeld Akt.-Ges. in Grube Auguste bei Bitterfeld. Hauptverwalt.: Halle a. S., Merseburger Str. 156/157. Gegründet: 1880 unter der Firma Akt.-Ges. Braunkohlengruben & Dampfziegeleien Auguste bei Bitterfeld; Firma geändert wie oben lt. G.-V. v. 24./3. 1921. Zweck: Erwerb von Braunkohlengruben u. Ziegeleien, der dazu erforderlichen Grund- stücke, der Betrieb dieser Gruben u. Ziegeleien u. anderweitiger mit denselben zusammen- hängender Geschäftszweige, sowie der Handel mit den aus dem Betriebe derselben ge- wonnenen Produkten. Besitztum: Die Ges. besitzt: 1. das Braunkohlenbergwerk Grube Auguste bei Bitter- feld mit Gleisanschluss zur Station Bitterfeld; die Kohlengewinnung erfolgt im Tagebau. Vorhanden sind: 1. eine Brikettfabrik mit 7 Pressen, 5 Dampftelleröfen, 1 Röhrentrockner u. 10 Dampfkesseln und eine Werkstatt mit allen sonstigen Hilfsanlagen; 2. eine Ringofen- ziegelei mit Dampfbetrieb mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von etwa 5 Mill. Steinen; 3. eine elektr. Zentrale. Der Grundbesitz der Ges. umfasst etwa 275 ha, davon noch etwa ―――