Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. 3979 Rud. Ley, Maschinenfabrik Akt.-Ges. in Arnstadt i. Thür. Gegründet: 22./6. 1909 mit Wirkung ab 1./7. 1909; eingetr. 28./7. 1909. Zweck: Fortführung des von der offenen Handelsgesellschaft in Firma Rud. Ley in Arnstadt (gegründet 1856) betriebenen Geschäfts, insbesondere Herstell. u. Vertrieb von Masch. für Schuhfabriken, von Masch. u. Apparaten für die elektr. Branche u. von Kraftfahrzeugen. Besitztum: Das Werk besteht aus zwei getrennten Betrieben. In der einen Fabrik auf einem 24 476 qm grossen Grundstück werden Automobile hergestellt. Der Antrieb der Masch. erfolgt durch zwei Gleichstrom-Dampfmasch. mit direkt gekuppelten Generatoren von 300 und 220 PS. Hier befindet sich auch das Verwaltungsgebäude. Die zweite Fabrik, die auf einem Grund- stück von 4406 qm Grösse erbaut ist, dient der Herstellung von Spezialmaschinen für die Schuhindustrie; auch wird die Ausführung elektrischer Installationen besorgt. Die Maschinen werden hier durch elektrischen Strom betrieben, der vom Städtischen Elek- trizitätswerk Arnstadt bezogen wird. Grundbesitz: In Arnstadt 2 Fabrikgebäude, 4 Wohn- häuser, mehrere Nebengebäude, Fabrikküche usw. von insgesamt 118 200 qm Grösse, davon 16 300 qm bebaut. – Beschäftigt sind ca. 400 Angestellte u. Arb. Die Ges. ist Mitglied des Reichsverbandes der Automobil-Industrie in Berlin. Zweck dieses Verbandes ist Preisregulierung. Geschäftsjahr 1929: Lt. Geschäftsbericht baut die Automobilfabrik seit 2 Jahren nur einen Wagentyp, den 2 t-Schnelllastkraftwagen. Das 1929 auf den Markt gebrachte Sechszylinder- modell hat sich gut bewährt. Im Absatz der Abteilung Schuhmaschinen machte sich die 1928/29 eingetretene Schwächung der Kaufkraft im Schuhmacher-Kleingewerbe bemerkbar. Es wurden daher neue verbilligte Typen vorbereitet, die 1930 auf den Markt kommen. Kapital: RM. 710 000 in 4250 Akt. zu RM. 20 u. 6250 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegs- kapital: M. 1 400 000. Urspr. M. 812 000, erhöht 1910 auf M. 1 400 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 31.500 000 in 30 000 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 28./11. 1924 ist das A.-K. von M. 31 500 000 in der Weise auf RM. 1 809 000 umgestellt worden, dass die 30 000 St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 60 u. die 1500 Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 6 herabgesetzt wurden. Zur Deckung der Unterbilanz im Geschäftsjahr 1925 von RM. 1996 023 beschloss die G.-V. v. 15./3. 1926 Herabsetz. des Kapitals von RM. 1 809 000 auf RM. 301 500 durch Zus. legung von je zwei St.-Akt. zu RM. 60 bzw. 20 Vorz.-Akt. zu RM. 6 in eine St.-Aktie zu RM. 20, sowie gleich- zeitige Erhöh. des A.-K. um RM. 408 500 auf RM. 710 000 durch Ausgabe von 4085 Inh.-Akt. zu je RM. 100 mit Gewinnberechtigung ab 1./1. 1926. Die neuen Aktien wurden an die vom Geschäftsaufsichtsverfahren betroffenen Gläubiger der Ges. gegen Verzicht auf ihre Forder. in Höhe des Nennbetrags der empfangenen Aktien begeben. Die gleiche G.-V. beschloss auch Umwandl. der 1500 Vorz.-Akt. in 150 St.-Akt. Anleihen: I. M. 700 000 in 4½ % Obl. von 1912; davon M. 250 000 (Nr. 451–700) aus- gegeben 1919. Aufwertungsbetrag der Stücke Nr. 1–450 = RM. 150 für je M. 1000, der Stücke Nr. 451–700 = RM. 15.60 für je M. 1000. Für die Altbesitzgenussrechte der Ausg. v. 1912 wurden besondere Urkunden ausgegeben; die Altbesitzgenussrechte der Ausg. v. 1919 wurden durch Zahlung von RM. 10.40 in bar abgelöst. II. M. 2 500 000 in 5 % Obl. v. 1920. Stücke zu M. 500 u. M. 1000, aufgewertet auf RM. 5.56 bzw. RM. 11.12. Noch im Umlauf Ende 1929: RM. 68 652. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je nom. RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % d. A.-K.); weitere Rückl., vom Rest 4 % Div., von dem verbleib. Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000, der Vors. RM. 2000, der Stellv. RM. 1500); Rest weitere Div., sofern G.-V. nicht anderweit beschliesst. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 115 217, Geb. 533 712, Masch. 54 798, Inv. 14, Kassa, Postscheck-, Bank- u. Giro-Guth. 21 632, Wechsel 124 042, Wertp. 461, Aussenstände 270 016, Vorräte 594 343, (Aval-Debit. 12 000). – Passiva: A.-K. 710 000, R.-F. I 71 000, do. II 20 804, Oblig. 68 652, unerhob. Div. 2890, Bankschulden 277 130, Gläubiger 305 741, Delkred. 180 736, Gewinn 77 281, (Aval-Kredit. 12 000). Sa. RM. 1 714 237. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 321 345, Abschr. 48 956, Gewinn 77 281. =‒ EKredit: Vortrag 32 174, Bruttogewinn aus Fabrikation 415 409. Sa. RM. 447 583. Kurs: Notiz in Berlin 1926 eingestellt. – Freiverkehr Leipzig. Kurs Ende 1925–1929: 6% 0. 55. 23.50 %. Dividenden: 1912/13: 5 %; 1924–1929: 0, 0, 0. 0, 4, 0 %. Vorstand: Gen.-Dir. Komm.-Rat Alfred Ley, Dir. Theodor Winz. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. J. Heinz, Arnstadt; Fabrikbes. Herm. Erbschloe, Lüttring- hausen: Fabrikbes. Paul Imhäuser, Olpe; Komm.-Rat Hans Löwenstein, Berlin; Fabrikant C. Arthur Geissler, Görlitz; Fabrikant Fritz Julius Herz, Wiesbaden; Baurat Karl Fausel, Berlir; vom Betriebsrat: Otto Lapp, Willy Poth. Zahlstellen: Berlin, Arnstadt, Erfurt, Frankfurt a. M. u. Leipzig: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.