Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. 4081 Stahlbetonmasten-Fabrik Tumag Akt.-Ges. München, Karlstrasse 40. Gegründet: 19./5. 1928; eingetr. 23./6. 1928. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1929. Der Mitgründer Konrad Kisse übertrug gegen Gewährung von 175 Aktien auf die A.-G. alle ihm für die sogenannte Kisse-Wurfturbine im In- u. Auslande erworbenen u. angemel- deten Schutzrechte mit der Ermächtig., diese Erfind. auf der ganzen Erde allein zu verwerten sowie die deutschen Patente u. Anmeldungen für den Kisse-Mast u. Zubehörteile dazu, u. überliess der A.-G. in unwiderruflicher Weise die Verwert. des sogenannten Kisse-Mastes, jedoch ohne Übertrag. der Schutzrechte, wie sie im Auslands erteilt oder angemeldet sind. Die Firma lautete bis 8./6. 1929: „Tumag“ Akt.-Ges. für industrielle Unternehmungen und Handel. 8 Zweck: Verwert. verschied. Erfind. des Konrad Kisse, Ing. in München, insbes. der Kisse-Wurfturbine u. des Kisse-Mastes, die Ausarbeit. u. der Erwerb neuer technischer Arbeitsmethoden u. deren Verwert., die Ausarbeit. u. die Verwert. neuer technischer Artikel sowie der Betrieb von Fabrikations- u. Handelsgeschäften jeglicher Art u. die Beteilig. an solchen. Die Ges. hat mit dem 1./1. 1929 die bis dahin von der Firma Gebr. Rank in München betriebene Stahlbeton-Mastenfabrik in Emering pachtweise übernommen u. stellt daselbst nunmehr die Kisse-Maste her. Kapital: RM. 250 000 in 250 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Grossaktionäre: Die Majorität der Aktien befindet sich in Händen der Bayerischen Stickstoffwerke A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Kassa u. Postscheck 2875, Bank 4497, Scheck u. Wechsel 5000, Debit. 167 446, Rohstoffe 129 189, Fertigwaren 23 798, Fabrikeinricht., Mobil. 95 400, Patente 157 500, Vorratsakt. 1, Verlust 86 922. – Passiva: A.-K. 250 000, Kredit. 418 930, Rückst. 3700. Sa. RM. 672 630. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1928 47 593, Verwalt.-Kosten 125 604, Betriebsunk. 148 550, Material. 119 912, Zs. 17 443, Steuern u. soz. Abgaben 19 342, Abschr. 28 099, Rückst. 3700. – Kredit: Warenverkauf 423 323, Einlage Vorratsakt. 1, Verlust 86 922. Sa. RM. 510 247. Dividenden: 1928–1929: 0 %. Vorstand: Paul Lohn. Aufsichtsrat: Justizrat Ferdinand Wreesmann, München; Prof. Dr.-Ing. Kleinlogel, Darmstadt; Ober-Ing. Konrad Kisse, München. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Vereinigte Landsberger Pflug- u. Münchener Eggenfabriken Aktiengesellschaft in Liqu., München-Pasing, Parsevalstr. 17. Während die ersten Monate des Geschäftsjahres 1929/30 sich günstig anliessen, trat im Herbst infolge des Getreidepreissturzes eine solche Verminderung der Kaufkraft der Land- wirte ein, dass der Absatz vollkommen ins Stocken geriet u. das Unternehmen auf seinen für den Herbstabsatz vorgearbeiteten Lagerbeständen sitzen blieb. Auch im Auslande war die Wirtschaftslage in den meisten Agrarländern so, dass Lieferungen meist mit grossem Risiko verbunden waren; der Export wurde daher weitgehend eingeschränkt. Durch die grossen Lagerbestände u. den damit verbundenen hohen Zinsendienst wurde die Ges. 80 stark in Anspruch genommen, dass sie sich nur mit Hilfe starker Geldzuschüsse der Gross- aktionäre über Wasser halten konnte. Die Mittel waren gegeben worden, um das Unter- nehmen über den Winter hinüber am Leben zu erhalten u. ihm den Abverkauf seiner Vorräte in der Frühjahrssaison zu ermöglichen. Aber auch im Frühjahr war die Aufnahme- fähigkeit der Landwirtschaft dermassen gering, dass an eine Weiterführung der Ges. nicht mehr zu denken war; Steuern, Zinsen, hohe Lohnsätze machten jede Aussicht, wieder zu normalen Verhältnissen zu gelangen, aussichtslos. Bei der Bilanz musste den niedrigen Verkaufspreisen Rechnung getragen u. daher die Vorräte vorsichtig bewertet werden. Es ergab sich insgesamt ein Verlust von RM. 456 318, der zuzügl. des Verlustvortrages von RM. 315 511 mehr als das halbe Aktienkapital aufgezehrt hatte. Bei Feststellung dieser Ziffern sah sich die Geschäftsführung genötigt, Meldung gemäss § 240 HGB. an den Aufsichtsrat zu machen u. eine a. o. G.-V. einzuberufen. Durch diese a. o. G.-V. wurde am 15./7. 1930 die Liquidation der Ges. beschlossen. Liquidatoren: Dir. Paul Raabe, Söcking u. Dir. Reinhard Weinstock, Pasing. Das Pasinger Fabrikgrundstück wurde an die Reichs- bahn verkauft. Den Landsberger Betrieb hofft die Ges. unter der früh. Firma „Bayerische Pflugfabrik“ weierzuführen. Gegründet: 7. bzw. 28./9. 1910; eingetr. 1./10. 1910. Firma bis 23./3. 1921: Münchener Eggenfabrik A.-G. vorm. Fischer & Steffan. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Zweck: Herstell. und Verkauf von Masch. und Geräten aller Art. Spez.: Bodenkultur- geräte, insbes. Herstellung von Pflügen, Eggen, Kultivatoren, Jauchepumpen usw. Im Jahre 1921 erwarb die Ges. sämtliche Aktien der Bayerischen Pflugfabrik A.-G. in Lands- berg a. L. u. im Jahre 1923 nahm sie eine ausschlaggeb. Beteilig. an der Bayer. Industrie- Werke A.-G., München-Freimann. Die Ges. hat ihre Alleinvertret. für Deutsch- Österreich Han dbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1930. 256