4174 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Aus dem bisher fertiggestellten Teil der Anlagen werden zahlreiche Städte, wie Baden- Baden, Bruchsal, Durlach, Ettlingen, Heidelberg, Rastatt, ferner durch Belieferung der be- stehenden örtlichen Werke auch die Städte Mannheim, Karlsruhe und Pforzheim mit ihrer bedeutenden Industrie mitversorgt. Das Murgwerk allein deckt etwa die Hälfte des der- zeitigen Gesamtbedarfes von Nord- u. Mittelbaden. Das Land Baden hat der Ges. vorzugs- weise das Recht zur Führung von Starkstromleitungen nebst Zubehör auf, über u. unter Staatseigentum verliehen. – Im April 1926 wurde der Stromaustausch mit schweizerischen Werken auf Grund eines mit der Schweizerischen Kraftübertragung A.-G. Bern abge- schlossenen Vertrages aufgenommen. Im Dez. 1926 wurden die Anlagen der Ges. mit denen des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes Essen über eine von diesem Werk nach Rheinau geführte, für eine Spannung von 220 000 Volt bemessene Leitung zusammen- geschlossen. Im Februar 1927 setzte die Stromlieferung an das Kraftwerk Laufenburg in dessen neu errichtete Transformatorenstation Villingen ein. Im August 1928 wurden nach Fertigstellung der 80 km langen 100 000 Volt-Leitung, die vom Schalthaus Karlsruhe des Badenwerks nach Obertürkheim bei Stuttgart führt, die Anlagen der Ges. mit denen der Württembergischen Landes-Elektrizitäts-A.-G. zus.- geschlossen u. auf Grund eines mit der Neckarwerk A.-G., Esslingen u. der Stadt Stuttgart geschlossenen Vertrages die Stromlieferung nach Württemberg aufgenommen. Die 100 000. Volt-Anlagen der drei süddeutschen Länder Baden, Württemberg u. Bayern sind nunmehr miteinander verbunden. – Mit dem Elektrizitätswerk Mittelbaden A.-G. in Lahr wurde 1928 ein Stromlieferungsvertrag abgeschlossen. Neu aufgenummen wurde 1929 die Lieferung an die Badische Kraftlieferungs-Ges. m. b. H., Freiburg i. Br., u. an das Elektrizitätswerk Mittelbaden A.-G., Lahr. Beteiligung: Am 9. 10. 1926 wurde die Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt A.-G. in Rhein- felden (Schweiz) mit einem Akt.-Kap. von Fr. 30 Mill. gegründet. Am Akt.-Kap. dieses Oberrhein-Kraftwerkes mit einer voraussichtlichen Jahreserzeugung von über 600 Millionen k Wh beteiligte sich die Ges. mit 25 % = Fr. 7.5 Millionen. Die Ges. ist ferner beteiligt an das Grosskraktwerk Mannheim A.-G. (A.-K. RM. 6 000 000, Beteil. 17.35 %) u. an der Rhein. Westfäl. Elektrizitäts A.-G. in Essen. Im Dez. 1928 erwarb die Ges. eine Beteil. von 37.5 % = RM. 5 250 000 an der Schluch- seewerk A.-G. Die Ges. übernahm ferner 1928 von dem Geschäftsanteil der Forces Motrices du Haut-Rhin in Mülhausen an der Badischen Kraftlieferungs-G. m. b. H. in Freiburg i. Br. den Teilbetrag von RM. 500 000, so dass das Badenwerk an dieser G. m. b. H. nunmehr mit 50 % beteiligt ist; ein mit der G. m. b. H. geschlossener Stromlieferungsvertrag sichert dem Badenwerk einen Anteil an der Deckung des Energiebedarfs dieser Ges. – Am A.-K. von RM. 1 000 000 der im Febr. 1929 gegründ. Westdeutschen Elektrizitätswirtschafts-A.-G. in Frankf. a. M. beteiligte sich das Badenwerk mit RM. 100 000 bei 25 % Einzahlung. – Am 16./9. 1929 wurde die Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern A.-G., Waldshut, gegründet. Am A.-K. von RM. 14 000 000 dieses Oberrheinkraftwerkes beteiligte die Ges, mit 19 = RM. 140 000 wovon 25 % eingezahlt wurden. Statistik: Angeschlossen waren am 31./3. 1930: 550 Ortsnetze mit einem Anschluss- wert von 154 846. Das Versorgungsgebiet umfasst 385 000 Einwohner mit 90 400 Haus- haltungen, wovon 79 800 Haushaltungen, das sind 88 %, angeschlossen sind. Stromabgabe 1924/25–1929/30: 104631 678, 127 815 934, 168 176 600, 234 389 235, 201 370878, 241 586 802 kWh, wovon 98 185 882, 120 238 749, 159 930 587, 225 087 023, 191 742 718, 231 271 704 kWh auf Kraft u. 6445 796, 7 577 185, 8 246 013, 9 302 213, 9 628 160, 10 315 098 k Wh auf Licht ent- fallen. Installierte Lampen 414 344, 442 097, 469 023, 506 181, 543 110, 571 672; Motoren 12 554, 14 601, 16 105, 17 769, 19 121, 20 361. Kapital: RM. 27 000 000 in 27 000 Namen-Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 30 Mill. in 30 000 Namen-Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 23./12. 1921 erhöht um M. 70 Mill. in 70 000 Akt. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 2./1. 1923 um M. 500 Mill. in 500 000 Aktien, ausgeg. zu 100 % Eingezahltes A.-K. am 31./3. 1923 M. 225 Mill. Die Resteinzahl. ist im Laufe des Geschäftsjahres 1923/24 geleistet worden. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 600 Mill. auf RM. 18 Mill. in Akt. zu RM. 1000. Lt. G.-V. v. 12./4. 1926 Erhöhung um RM. 3 Mill. in 3000 Nam.-Akt. zu RM. 1000, aus- gegeben zu 100 %. Lt. G.-V. v. 26./3. 1930 Erhöh. um RM. 6000 000 in 6000 Nam. Aktien zu RM. 1000. Grossaktionäre: Sämtl. Aktien befinden sich im Besitz des Landes Baden. Anleihe I: M. 500 000 000 in 5 % Schuldverschr. v. 1921. Zwecks Barablösung wurde die Anlejhe zum 31./12. 1928 gekündigt. Die Barablösungsbeträge sind wie folgt festgesetzt: Für nom. RM. 6 Teilschuldverschr. einschl. Zs. für die Jahre 1925 bis Ende 1928 auf RM. 6; für nom RM. 6 dergl., die bereits zum Zwecke der lauf. Zinszahlung bei der Ges. hinterlegt sind, auf RM. 5.20; für nom. RM. 12 dergl., einschl. Zs. für die Jahre 1925 bis Ende 1928 auf RM. 12; für RM. 12 dergl., die bereits zum Zwecke dor lauf. Zinszahlung bei der Ges. hinterlegt sind, auf RM. 10. 40, für nom RM. 30 dergl. von 1921 auf RM. 26; für nom. RM. 60 dergl. von 1921 auf RM. 52. Die Zinsen für die Jahre 1925, 1926, 1927 u. 1928 wurden für die über RM. 30 u. RM. 60 lautenden Stücke gegen Einreichung der entsprechenden Zinsscheine gezahlt. Für die über RM. 6 u. RM. 12 lautenden Stücke, die nicht zum Zwecke der lauf. Zinszahlung bei der Ges. hinterlegt sind, gelangen unter Berücksichtig. des 10 % igen Steuerabzuges vom