Industrie der Steine und Erden. 4219 Zweck: Herstell. u. Handel mit sanitärem Steingut, Betrieb aller verwandten Industrie- zweige u. Beteilig. an gleichen u. ähnlichen Unternehmungen u. der Erwerb von Grundst. zu eigenen Zwecken. Es werden hergestellt: Wasserleitungs- u. Sanitätsgegenstände: frei- stehende Klosetts, Urinals, Wandbecken, Waschtische, techn. Brennhilfsmittel für die keramische Industrie. Besitztum: Das Werk befindet sich in der Gemeinde Poppelsdorf, einem schon seit Jahren in die Stadtgemeinde Bonn eingemeindeten Vororte, auf einem geschloss. Grundstück. Die Baulichkeiten des Werkes umfassen etwa 10 Gebäude, die sämtl. massiv gebaut sind. Die zu dem Betrieb gehörigen Stallungen u. Unterstände für die Automobile u. Wagen befinden sich in Nebengebäuden in der Wielstr. zu Bonn-Poppelsdorf. Die maschinelle Einrichtung auf dem Grundstück des Werkes besteht aus 5 Dampfk. mit insges. 1275 qm Heizfläche, 3 Dampfmaschinen von zus. 900 PS, 41 elektr. Kraftmasch., 1 Akkumul.-Batt., 27 St. Trommelmühlen, 44 sonst. Masch. für die Massenaufber., u. sonst. Arbeitsmaschinen, einer Schlämmeranlage mit Tonschuppen u. mechan. Tonförderanl., einer mechan. Kisten- u. Fässertransportanl. im Versandlager, einer Fabrikationsanlage für Schamottekapseln, einer eBraunkohlenfeuerung mit mech. Kohlenzuführung an 2 Dampfkesseln, einer Transportanl. für Rohmaterial., einer Speisepumpe mit Kondensationswasser-Verwertung 2 Lastautomobile. Neuerdings hat die Ges. zur Unterbringung von Beamten u. Angestellten die Wohnhäuser Kekulestrasse 40, Landgrabenweg 55 u. 57 von der gemeinnützigen Siedlungsges. zu Bonn käuflich erworben. Umfangreiche Neuanlagen, insbes. ein Tunnelofen von 106 m Länge sind 1930 in Betrieb genommen worden. – Die Zahl der beschäftigten kaufmännischen u. techn. Angestellten u. Arbeiter beträgt rund 300 Personen. Kabital: RM. 750 000 in 1000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 650 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- kapital: M. 2 625 000. Urspr. M. 2 100 000, erhöht 1890 auf M. 2 625 000, dann von 1920–1923 erhöht auf M. 10 500 000 in 10 000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die G.-V. v. 15./12. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 10 000 000 St.- u. M. 500 000 Vorz.-Akt. auf RM. 1 000 000 St- u. RM. 5000 Vorz.-Akt. derart, dass der Nennwert der Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 herabgesetzt wurde. Zwecks Sanierung beschloss die G.-V. v. 25./2. 1929 Herabsetz. des A.-K. auf RM. 100 000 durch Einziehung der nom. RM. 5000 Vorz.-Akt. u. Zusammenleg. der St.-Akt. im Verh. 10.13 sodann Erhäh. des A.-K. um RM. 650 000 in 650 Akt. zu RM. 1000. Die neuen Akt. wurden von der F. Butzke-Bernhard Joseph A.-G. in Berlin zu 103 % übernommen. Grossaktionäre: F. Butzke-Bernhard Joseph A.-G. in Berlin, die Ende Februar 1929 auch die Leitung des Werkes u. der Geschäfte der Ges. übernommen hat. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann event. ausserord. Rückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Rest 15 % Tant. an A.-R., Über- schuss Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 685 000, Fabrikgeb. 135 000, Fabrikeinricht. 33 000, Anschlussgleis 8000, Wohnhäuser 74 000, im Bau befindl. Anlagen 300 497, Vorräte 55 381, Kassa 2539, Aussenstände 360 423, Verlust 2131. – Passiva: A.-K. 750 000, lang- fristige Kredite 602 790, Verbindlichkeiten 303 183. Sa. RM. 1 655 974. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Zs. u. Abschr. 130 754, Steuern u. soz. Lasten 52 438. – Kredit: Betriebsüberschuss 181 061, Verlust 2131. Sa. RM. 183 192. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 53.75 %; Ende 1925–1928: 45, 65, 30.75, 16.25 %. – Amtl. Notiz in Berlin u. Frankf. a. M. 1929 eingestellt. Dividenden: 1913: 0 %; 1924–1929: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Wilhelm Bartsch. Prokurist: Dr. E. Bauer. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Ernst Rosenberg, Stellv. Bank-Dir. Jul. Steinberg, Bankier Otto Carsch, Berlin; Dr. Max Heine, Düsseldorf; Bank- Dir. H. Hennekeuser, Bonn. Zahlstellen: Bonn: Dresdner Bank Fil. Bonn; Frankf. a. M.: Deutsche Effekten- u. Wechselbank. Westerwaldbrüche Aktiengesellschaft, Bonn, Colmantstr. 47 Gegründet: 30./6. 1923; eingetr. 5./9. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Der Erwerb u. Betrieb von Steinbrüchen, die Beteil. an Steinbrüchen u. der Handel in Steinmaterial, der Betrieb von Strassenwalzen u. verwandten Unternehm., ferner die Beteilig. an solchen Unternehmungen. Anfang 1927 schlossen sich die westdeutschen Basaltunternehmungen zu einer Ver- einig. zus. Diese umfasst die Produktion an Basaltschotter. –— Eine Interessengemeinschaft besteht mit der Akt.-Ges. Eiserfelder Steinwerke, Eiserfeld. 1930 Übernahme der Vereinigte Grauwacke- u. Basalt-A.-G. in Bonn sowie der Rheinisch-Nassauische Natursteinwerke A.-G. in Bonn durch Fusion. Für je RM. 10 000 des RM. 1.75 Mill. betragenden A.-K. der Ver- einigte Grauwacke wurden je RM. 1000 Aktien der Westerwaldbrüche A.-G. gewährt. Die erforderlichen Aktien standen der Ges. aus der Wiedererhöhung des A.-K. zur Verfügung.