4272 Industrie der Steine und Erden. Richard Blumenfeld Veltener Ofenfabrik Akt.-Ges. in Velten (Prov. Brandenburg), Friedrichstr. 32. Gegründet: 7., 25./3. mit Wirk. ab 1./1. 1905; eingetr. 27./3. 1905. Gründer s. Hdb. d. Dt.- A.-G. Jahrg. 1905/06. Zweck: Fortführung des früher unter der Fa. Richard Blumenfeld in Velten betriebenen Fabrikations- u. Handelsgeschäfts, Betrieb u. Erwerb keramischer u. anderer industrieller Unternehm. Spez.: Ofenkacheln, Wandplatten, Baukeramik etc. Zweigniederlass. in Berlin- Charlottenburg, Kantstr. 3. Besitztum: Die zu Velten belegene, im Jahre 1902 zum grössten Teil neu erbaute Fabrik mit 8 Brennöfen, 6 Doppelbrennöfen u. 2 Glasuröfen, 1910/11 Erricht. eines Neubaues bezw. umfangreiche Fabrikerweiter.. Das Fabrikgrundst. hat eine Grösse von 2 ha 91 a 84 qm, die unbebauten Grundstücke umfassen 15 ha 5 a 86 qm, die Tonberge 1 ha 72 a 30 qm, die Wiesen 1 ha 14 a 70 qm, zus, also 20 ha 84 a 70 qm. Durch den 1918 erfolgten Erwerb der dem Stammunternehmen benachbarten Ofenfabrik von C. H. Herm. Schmidt Nachf. Adolf Mönnighoff, Velten, sind in den Besitz der Ges. noch folgende Grundstücke gelangt: Fabrikgrundstück 4 ha 44 a 94 qm, Tonberg 88 a 80 qm, Arb.-Wohnhäuser 22 à 46 qm, Tonberg in Marwitz 90 a 60 qm, zus. 6 ha 16 a 80 qm. Die Fabrikgebäude der Schmidtschen Fabrik, in denen 10 Brennöfen u. 2 Glasuröfen stehen, sind teilweise in 1908/09 u. teilweise 1913 nach einem Brande neu erbaut worden. Weiterhin erwarb die Ges. 1918 ein Villengrundst. in Velten von 6 a 80 qm u. Wiesen von 5 ha 57 a. Ende 1919 erwarb die Ges. die in Velten belegene Ofenfabrik in Firma Lehmann & Co., die 1 ha 24 a gross ist. Diese Fabrik hat 4 Brennöfen sowie einen Glasurofen. Der Gesamtgrundbesitz beträgt ca. 400 000 qm. In den Fabriken der Ges. sind zurzeit etwa 590 Arb. u. Angestellte beschäftigt. Beteiligungen: Die Ges. besitzt nom. RM. 200 000 Aktien-Anteile der Bank für kera- mische Ind., Dresden (A.-K. RM. 3 000 000). 1925 Erwerb des RM. 560 000 betrag. A.-K. der Keramik A.-G. in Velten. Mit der Keramik A.-G. wurde 1925 ein Vertrag abgeschlossen, demzufolge deren sämtliche Betriebe von der Ges. gepachtet wurden. 1929 wurde von den von der Keramik A.-G. übernommenen Fabriken ein Werk verkauft u. ein zweites mit Vorkaufsrecht verpachtet. Der bei der Keramik. A.-G. eingegangene Wert wurde zur Abdeckung von Schulden an die Gesellschaft weitervergütet u. auf Beteiligungskonto abgeschrieben. Das Beteiligungskonto weist jetzt noch 7 Fabriken aus, eine Anzahl Wohn- häuser u. Wirtschaftsgebäude sowie ca. 300 000 am Gelände, von dem ein grosser Teil aus Eckgrundstücken an regulierten Strassen besteht. Kapital: RM. 1 800 000 in 4 500 St.-Akt. zu RM. 20, 7025 St.-Akt. zu RM. 100 u. 500 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 15. – Vorkriegskapital: M. 600 000. Urspr. M. 600 000, erhöht 1918–1923 auf M. 55 000 000 (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 29./11. 1924 von M. 55 000 000 auf RM. 1 097 500 derart, dass der Nennwert der 54 500 St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 20 u. der der 500 Vorz.-Akt. auf RM. 15 festgesetzt wurde. Gleichzeitig fand Erhöh. um RM. 702 500 in 7000 St.-Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925 statt. Die neuen Aktien dienten zum Erwerb des A.-K. der Keramik A.-G. in Velten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 20 Akt.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. in best. Fällen = 80 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., hierauf noch ausserord. Abschr. u. Rücklage, 7 % Vorz.-Div., 4 % Div. an St.-Akt., Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum), Rest Super.-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 182 970, Tonberg 2620, Geb. 560 200, Masch. 70 250, Ausrüst. 1, Formen 1, Platten 1, Pferde u. Wagen 1, Auto 27 160, Kassa 3285, Wechsel 24 204, Bankguth. 12 722, Beteil. Keramik A.-G. 438 908, Wertp. 39 570, Aussenstände 978 716. Material. u. Vorräte 786 707. – Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 55 000, Hyp. 10 000, Akzepte 29 335, Bankschulden 954 010, lauf. Verbindlichkeiten 160 317, nicht erhob. Div. 639, Übergangs-K. 58 815, Gewinn 59 201. Sa. RM. 3 127 319. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern usw. 605 834, Abschr. 39 933, Gewinn 59 201 (davon Div. auf Vorz.-Akt. 525, R.-F. 2500, Vortrag 56 176). – Kredit: Gewinvortrag 58 268, Fabrikations-K. 643 140, Überschuss aus Vermietung 3561. Sa. RM. 704 970. Kurs: In Berlin: Ende 1925–1929: 34.50, 63.25, 53.50, 50.25, 35.50 %; in Dresden; Ende 1913: 70 %; Ende 1925–1929: 35.50, 65, 51, 50, 35.50 %. Dividenden: 1913: 0 %; 1924–1929: 10, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Akt. 1924–1929: Je 7 %. Direktion: Dir. v. Ompteda, Dir. Kabus. Prokuristen: F. W. Farenthold, O. Kalies, K. Schneider, E. Bente, Werner Blumenfeld. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Hans Arnhold, Berlin; Stellv. Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Nik. Jungeblut, B.-Charlottenburg; Dir. Wilhelm Pötter, Hamburg; Rechtsanw. Dr. Gert Bahr, Dir. Adolf Joseph, Fabrik-Dir. Richard Blumenfeld, Berlin; vom Betriebsrat: H. Schwabe, O. Seidlitz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden u. Berlin: Gebr. Arnhold. ―――