Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 4289 Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Debit. 582 619, Rimessen, Banken, Postscheck u. Kassa 81 552, Mobiliar 18 686, Grundst. 1 497 418, (Avale 1 100 000), Waren 675 538, Gewinn- u. Verlust-K. 28 193. – Passiva: A.-K. 301 000, Grundschulden u. Hyp. 1 445 000, (Avale 1100 000), Kredit. u. Akzept-Verpflicht. 1 088 009. Sa. RM. 2 834 009. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Saldo am 31./12. 1928 23 038, Handl.-Unk. 152 615, Abschr. auf Inv. 7344. – Kredit: Waren-K.-Bruttogewinn 154 804, Gewinn- u. Verlust-K. am 31./12. 1929 28 193. Sa. RM. 182 998. Dividenden: 1924/25: 0 %; 1925 (6 Mon.): 0 %; 1926–1929: 0 %. Direktion: Isidor Kahn, Fritz Kurz, Berlin. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. Siegfried Süsskind; René Friedmann, Lucian Kachler, Mülhausen. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Anton & Alfred Lehmann Aktiengesellschaft, in Berlin-Niederschöneweide, Fliessstr. 1-8. Gegründet: 1891. Verkaufsraum: Berlin W, Mohrenstrasse 40. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Anlagen der Textilindustrie aller Art, Handel mit Rohstoffen u. Fabrikaten, Herstell. von Plüschen, Krimmer u. Fellimitationen für Kon- fektionszwecke aller Art sowie für Spielwaren u. Reisedecken, ferner von Trikotstoffen für Konfektionszwecke u. Handschuhstoffen. Besitztum: Fabriken in Niederschöneweide u. Katscher O.-S. Der Grundbesitz umfasst in Niederschöneweide 60 868 qm, wovon ca. 20 000 qm bebaut sind. Das Grundst. liegt in Niederschöneweide an drei Strassen u. an der vierten Seite mit grosser Front – rd. 300 m –— an der Spree. Es ist mit einem Hauptgeb. von ca. 8500 qm Grundfläche u. vier Fabrikat.- Sälen von je ca. 3800 qm u. entsprech. Kellerräumen bebaut. Ferner befinden sich auf demselben 14 weitere, ebenfalls massive Fabrikgeb., welche insges. ca. 8500 am bebaute Fläche einnehmen. Diese Geb. enthalten 33.582 qm benutzbare Fabrikat.- u. Lagerräume. Ausserdem ist eine Anzahl grösserer Schuppen, Remisen usw. vorhanden. Ferner gehören zum Grundbesitz eine Direktorenvilla, zwei Werkangestelltenhäuser, sowie Kontor, Portier-, Reparaturwerkstatt- u. Stallgeb. Ein Gleisanschluss an die Staatsbahn- station B.-Schöneweide ist vorhanden u. besitzt eine Länge ausserhalb des Fabrikgrundst. von etwa 450 m, während die auf dem Grundst. befindl. Gleisanlage ca. 400 m lang ist. Der gesamte Grundbesitz in Katscher ist 2450 dm gross, wovon ca. 1200 qm bebaut sind. Sowohl das Fabrikgrundst. in Niederschöneweide wie auch in Katscher befindet sich in zentraler Ortslage. Die Geb. sind nach besten Erfahr. feuersicher gebaut. Die Betriebe umfassen Weberei, Wirkerei, Walkerei, Wäscherei, Färberei u. Appretur. Für den Antrieb der gesamten Masch.-Anlagen in Niederschöneweide sorgen Elektromotore von insges. ca. 300 PS Kraftleist. Die maschin. Einricht. besteht aus 145 Rundwirkstühlen, 161 mechan. Webstühlen mit Vorbereit.-Masch., 25 Strick- u. 31 Spulmasch. – Anfang 1930 wurde eine Abteilung der Firma Spindler erworben u. zwar deren Trikot-Ausrüstung u. Färberei nebst sämtl. Fabrikat.verfahren unter Übernahme eines Teiles des eingearbeiteten Personals. Beteiligungen: 1924 Erwerb sämtl. Anteile der Plüsch-, Krimmer- u. Teppichwerke vorm. Swoboda & Co., G. m. b. H., B.-Niederschöneweide bzw. Katscher, Oberschles. Kapital: RM. 2 405 000 in 24 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1000 Nam.-Volz.-Akt. zu RM. 5. Die Vorz.-Akt. sind ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. mehrfachem Stimmrecht in bestimmten Fällen; sie sind mit 110 % rückzahlbar bei Liquidation der Ges. u. können ab 2./1. 1937 zur Rückzahl. zum Schluss eines Geschäftsjahres mit dreimonatl. Frist gekündigt werden. – Vorkriegskapital: M. 1 300 000. Urspr. M. 2 800 000. Über Sanier. der Ges. im J. 1909 s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22 I. A.-K. betrug dann nach der Sanier. M. 1 300 000. 1920 Erhöh. um M. 1 300 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 22./12. 1921 um M. 3 400 000. Dann erhöht lt. G.-V. v. 15./6 1921 um M. 6 000 000 in 5000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-A. à M. 1000. Lit. G.-V. v. 19./1. 1923 erhöht um M. 9 000 000 in 9000 Inh.-St.-Akt. zu M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. vom 18./9. 1923 um M. 20 000 000 in 20 000 St.-Akt. zu M. 1000. Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. übern. zu 100 %, davon M. 4 000 000 angeb. den bisher. Aktion. im Verh. B% zu 3 Goldmark je Aktie. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 12./11. 1924 unter Einziehung von M. 16 000 000 Verwert.-Aktien mithin von M. 24 000 000 auf RM. 2 405 000 im Verh. 10:1 in 24 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1000 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 5. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St.; 1 Vorz.-Aktie = 12 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.) 6 % Div. an Vorz.-Akt. 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000 je Mitglied, der Vors. RM. 4000), Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Geb. 1 385 400, Masch. 627 800, Betriebs- u. elektr. Anlagen 1, Fuhrwerk 1, Möbel, Kontor- u, Fabrik-Utensil. 1, Kassa 5000, Wechsel 78 732, Wertp. u. Beteil. 50 000, Schuldner einschl. Vorauszahl. u. Bankguth. 2 022 449, Waren 1 936 144, (Avale 50 000). – Passiva: A.-K. 2 405 000, R.-F. 250 000, Hyp. 759 021, diverse Rückstell. einschl. Steuern 72 841, Pens.- u. Unterstütz.-Kasse 125 000, nicht erhob. Div. 270, Gläubiger einschl. Vorauszahl. u. Bankschulden 2 489 540, Gewinn 3855, (Avale 50 000). Sa. RM. 6 105 529. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1930. 269