4308 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 49 534, Spesen 289 593, Steuern 3034. – Kredit: Gewinnvortrag 1164, Fabrikation 334 244, Verlust 6753. Sa. RM. 342 162. Dividenden: 1925–1929: ? %. Direktion: Dr. E. J. Blumberg. Aufsichtsrat: Vors. Kommerzialrat August Blumberg, Wien; Stellv. Hugo Bunzl, Ortmann; die Fabrikanten Ludwig Bunzl, Martin Bunzl, Robert Bunzl, Wien; Georg Blumberg, Kurt Blumberg, Teplitz. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bräunsdorfer Strumpffabrik Akt.-Ges., Chemnitz, Annaberger Str. 25. Gegründet: 13./6. 1923; eingetr. 22./12. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Herstell. u. der Vertrieb von Strumpfwaren u. Textilerzeugnissen aller Art. Kapital: RM. 210 000 in 700 Akt. zu RM. 300. Urspr. M. 300 Mill. in 1000 Akt. zu M. 300 000, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 23./1. 1925 beschloss Umstell. von M. 300 Mill. auf RM. 30 000 in 100 Akt. zu RM. 300. Lt. G.-V. v. 24./5. 1928 Erhöh. um RM. 180 000 in 600 Akt. zu RM. 300; ausgegeben zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Geb. 101 087, Dampfheiz.-Anlage 9783, Aufzug 6883, Masch. 252 088, Autos 12 162, Einricht. 18 453, Vorräte 352 037, Aussenstände 302 229, Wertp. 3150, Kassa u. Postscheck 5634. – Passiva: A.-K. 210 000, R.-F. 121 000, Hyp. 200 000, Bankschulden 127 027, Darlehns-K. 106 593, Verbindlichk. 136 293, Delkr. 22 818, Interims-K. 86 199, nicht abgehob. Div. 13 800, Gewinn 39 778. Sa. RM. 1 063 511. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 289 058, Betriebs-Unk. 194 612, Rein- gewinn 1929 21 257. Sa. RM. 504 928. – Kredit: Bruttogewinn 1929 RM. 504 928. Dividenden: 1924–1929: 0, 0, 0, 8, 8, 0 %. Direktion: Kades Apter, Josef Belenki, Dipl.-Ing. Boris Belenki. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Martin Lappe, Chemnitz; Schaja Belenki, B.-Wilmersdorf; Handelsgerichtsrat Leop. Eger, Chemnitz. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Chemnitzer Actien-Spinnerei in Liqu. in Chemnitz. (Börsenname: Chemnitzer Spinnerei.) Im Jahre 1926 erlitt die Ges. grosse Verluste bei den Sanierungen der Tochterges. der Harnisch & Oertel A.-G. u. der Trübenbach & Reissig A.-G. Die günstige Konjunktur des Jahres 1926 brachte der Aktien-Spinnerei eine kleine Erholung. Aber die folgenden Jahre haben sich in bezug auf die Konjunktur sehr ungünstig entwickelt, insbes. das Jahr 1928. Im Jahre 1929 setzte sich der Konjunkturabstieg fort. Diese Entwickl. hat zu einem vollständigen Zus. bruch der Aktien-Spinnerei geführt. Am 31./12. 1928 betrug der Verlust RM. 2 028 067, Anfang Juni 1929 RM. 4 473 668. Dem früheren, fristlos entlassenen Dir. Anhegger wurde in der G.-V. auf Antrag des A.-R.'s die Entlastung verweigert. Die G.-V. v. 27./5. 1929 beschloss Auflös. der Ges. Liquidatoren: Syndikus Dr. Franz Frucht, Chemnitz, Rossmarkt 4; Rechtsanw. Dr. Herbert Lossow, Chemnitz, Theaterstr. 98. Das am 8./4. 1929 eröffnete Vergleichsverfahren wurde am 1./6. 1929 aufgehoben. – Mitte 1929 Einstell. des Betriebes auf den Werken Ehrenfriedersdorf, Chemnitz u. Schellenberg. Das Ziel der Liqu. sei darauf gerichtet, das Werk Chemnitz als Baumwollspinnerei zu erhalten. Für die ungesicherten Gläubiger errechnet sich eine Quote von rd. 65 %, während das gesamte Aktien-Kap. als verloren zu betrachten sei. – Die Liquidationszwischenbilanz vom 31./12. 1929 weist einen Gesamtverlust von RM. 4 678 874 gegenüber RM. 4 473 668 in der Liquidationseröffnungsbilanz aus. Die Steigerung des Verlustes erklärt sich in erster Linie durch die Rückstell. auf Anleihezinsen in Höhe von RM. 160 000, die jedoch nur mit RM. 80 000 in Anspruch genommen wurden, da die am 1./7. 1930 fällig gewesen en Halb- jahrszinsen für die Oblig.-Anleihe in Höhe von RM. 2 000 000 nicht mehr bezahlt werden. Bis zum 31./12. 1929 sind an die von dem Verfahren betroffenen Gläubiger 30 % ihrer Forder. bezahlt worden, so dass sich diese Forder. von RM. 4 357 450 auf etwa RM. 3 000 000 ermässigt haben. Zum Schluss wird in dem Bericht noch mitgeteilt, dass vom Treuhänder der Oblig.-Anleihen, da alle bisher geführten Verkaufsverhandlungen über die Chemnitzer Anlagen ergebnislos geblieben sind, die Zwangsversteigerung der Spinnerei eingeleitet worden ist. Man hofft, dass hierbei ein Erlös erzielt wird, der den in der Eröffnungs- bilanz eingesetzten u. von sachverständiger Seite bestätigten Werten der Grundstücke u. Maschinen entspricht. In der G.-V. vom 29./7. 1930 erstattete der Liquidator einen eingehenden Bericht über den Fortgang der Liquidation, wobei er hervorhob, dass sich bei den Verlusten in der Bilanz im ersten Halbjahr das Bild wesentlich geändert habe. Das Werk Ehrenfriedersdorf habe abgestossen werden können, allerdings mit einem Buchverlust von RM. 36 000. Bei der Liquidation des Zweigwerks Trübenbach & Reissig habe sich durch die günstige Ver- wertung der Maschinen ein wesentlich höherer Erlös ergeben, wodurch der Verlust bei Ehrenfriedersdorf völlig ausgeglichen werde. Weiter seien in Chemnitz fünf Grundstücke verkauft worden, die nicht unwesentlich höhere Beträge gebracht hätten, als sie in der