Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 4309 Liquidationsbilanz angegeben seien. Ferner sei es möglich gewesen, die Aussenstände von RM. 541 000 auf RM. 14 000 herabzudrücken. Auch die Warenbestände hätten eine Ver- min derung auf etwa RM. 20 000 erfahren. Die in die Zwischenbilanz eingesetzten Rück- stellungsbeträge für Unkosten u. Löhne in Höhe von RM. 270 000 würden aller Voraussicht nach in dieser Höhe nicht beansprucht werden. Der Prozess des Dir. Trübenbach gegen die Ges. sei zugunsten der Chemnitzer Actienspinnerei entschieden worden. Für diesen Prozess sei ein nicht unerheblicher Betrag zurückgestellt worden, der nunmehr ebenfalls frei werde. Es schwebe noch ein Prozess mit dem früheren Dir. Anhegger, der noch nicht entschieden sei; es handele sich in diesem Falle um Pensionsansprüche, die von den Liquidatoren bestritten werden mussten. Der in der Bilanz ausgewiesene Rücklagenstock für die Obligationäre habe inzwischen eine Erhöh. von RM. 302 530 auf RM. 452 000 erfahren, während der Liquidationserlös für die Obligationäre von RM. 114 398 auf RM. 230 000 gestiegen sei. Die Zwangsversteigerung der Spinnerei werde voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres stattfinden. Zweck: Herstell. u. Verwert. von Garnen u. Zwirnen, auch Beteilig. an verwandten Unternehmungen. Kapital: RM. 3 005 000 in 38 000 St.-Akt. zu RM. 60, 2400 St.-Akt. zu RM. 300 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. – Vorkriegskapital: M. 1 800 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000. 1913 Herabsetzung bis zu M. 300 000 sowie Erhöhung auf M. 1 800 000, dann weiter erhöht von 1918 bis 1923 auf M. 52 000 000 in 38 000 St.-Akt. zu M. 1000, 2400 St.-Akt. zu M. 5000 u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 5000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 18./11. 1924 von M. 52 000 000 auf RM. 3 005 000 (St.-Akt. 100: 6, Vorz.-Akt. 50: 1) in 38 000 St.-Akt. zu RM. 60, 2400 St.-Akt. zu RM. 300 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Die in der G.-V. vom 8./5. 1925 beantragte Erhöh. um RM. 495 000 St.-Akt. wurde zurückgezogen. Anleihe: RM. 2 000 000 in 8 % Teilschuldverschreib. v. 1926. Stücke zu RM. 1000, 500 u. 200. Zs. 2./1. u. 1./7.; ersten Coup. am 2./1. 1927 fällig. – Die Teilschuldverschreib. werden auf den Grundstücken der Ges. in Chemnitz und Ehrenfriedersdorf auf Feingoldbasis hypo- thekarisch sichergestellt. Die Zinsen der Anleihe werden halbjährlich, am 2./1. u. 1./7. gezahlt; der erste Zinsschein wird am 2./1. 1927 fällig. Die Anleihe ist bis zum 1./7. 1931 unkündbar, von da ab erfolgt die Rückzahlung zum Kurse von 103 % im Wege jährlicher Auslosung mit 2.15 % des ursprünglichen Anleihebetrages zuzüglich ersparter Zinsen, so dass die gesamte Anleihe bis spätestens 1./7. 1950 getilgt sein muss. Vom 1./7. 1931 ab verstärkte Tilgung oder Gesamtkündig. mit dreimonat. Kündigungsfrist auf einen Quartals- ersten zulässig. Der Erlös der Anleihe diente zur Verstärkung der Betriebsmittel. Kurs- Zulassung in Leipzig im Jan. 1928 u. in Chemnitz im Febr. 1928. Kurs Ende 1928–1929: In Leipzig: 88, 66.5 %; auch in Chemnitz notiert. Nach Eintritt der Ges. in die Liqu. ist die Allgem. Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig als Pfandhalterin für die Teilschuldverschreib. zurückgetreten und hat ihre Vertretungs- befugnisse auf Justizrat Moritz Beutler in Chemnitz übertragen. In der Versammlung der Obligationäre v. 24./7. 1930 ging aus dem Bericht des Treuhänders hervor, dass am 15./7. 1930 der Antrag auf Zwangsversteigerung der Chemnitzer Actienspinnerei gestellt wurde. Für die Obligationäre seien aus Verkäufen von Mobiliar u. Grundstücken bis jetzt RM. 230 000 eingegangen. Es sei zu hoffen, dass die Obligationäre nicht weniger bekommen, als der Kurs ausmache (62½ %). Eine volle Befriedigung mit 103 % werde kaum möglich sein, es müsse mit einem erheblichen Ausfall bei der Zwangsversteigerung gerechnet werden. Mit dem Ausfall würden die Obligationäre in die Liquidationsmasse fallen u. genau so. berück- sichtigt werden, wie die übrigen Gläubiger. Für etwaige Ausfälle sei ein Rücklagestock gebildet worden, der gegenwärtig RM. 453 000 betrage. Justizrat Beutler wurde in dieser Versammlung neben seiner Eigenschaft als Grundbuchvertreter auch als Gläubigervertreter bestellt, der die Befugnis erhielt, die persönlichen Rechte der Gläubiger gerichtlich und aussergerichtlich geltend zu machen. Dagegen ist der Gläubigervertreter nicht befugt, auf Gläubigerrechte zu verzichten. Liquidationszwischenbilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 1 084 617, Masch. 1 006 200, Liqu.-Erlös für Treuhand-K. Obligationäre 114 938, Beteilig. 31 302, Kassa, Wechsel, Postscheck, Bankguth. 1 001 839, Ratenrücklagenstock für Obligationäre 302 530, Besitz-Hyp. 27 500, Aussenstände 541 948, Waren 72 008, (Versich.eventualrückprämien 643, Eventualzs. 227 972, Ges.-Anteil Grundstücksges. Altchemnitz 6250). Verlust 4 678 874. — Passiva: A.-K. 3 005 000, Anleihe (RM. 2 000 000 zu 103 %) 2 060 000, aussonderungsberecht. Gläubiger, gedeckt durch Wertp. 30 000, bevorrechtigte Forder. u. Masseschulden 209 701, Entlohnungsrückstell. 170 000, Unk.-Rückstell. 100 000, Rückstell. w. Anleihe-Zs. 160 000, Schuldhyp. 35 191, (Versich eventualrückprämie 643, Eventualzinsgläub. 227 972, Darlehns- forder. Grundstücksges. Altchemnitz 6250), vom Verfahren betroffene Gläubiger 3 091 865. Sa. RM. 8 861 758. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 4 473 668, Handl.-Unk. 341 430, Kurs- verluste 730, Verlust Werk Ehrenfriedersdorf 21 235. – Kredit: Warenge winn 33 463, Zins- u. Diskontgewinn 41 655, Grundst.-Ertrag 8200, Delkr.-Gewinn 51 064, Gewinn aus Grund- stücks- u. Masch.-Verkäufen 23 806, Verlust 4 678 874. Sa. RM. 4 837 065. Kurs: Ende 1925–1929: In Dresden: 66.5, 85, 78.50, 35, 1 %; in Leipzig: 68, 82.5, 77.50, 33, – %; in Berlin: 67, 84.50, 78.25, 36.50, – %. – Auch notiert in Chemnitz.