Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 4315 380 qm auf ein Grundstück in Plauen; f) 29 580 qm auf ein Fabrikgrundstück in Falken- stein i. V. zum Betriebe eines Zweigunternehmens. Von diesem Grundstück sind 7407 qm bebaut; dazu 6350 qm ein Wiesengrundstück in Flur Ellefeld bei Falkenstein i. V. Die maschinelle Einrichtung in Falkenstein i. V. besteht aus 87 Gardinen-, Spitzen- u. Tüllwebmasch. nebst den dazugehörigen Hilfsmasch., sowie aus 2 Dampfkesseln, einer Dampfmasch. u. einem elektr. Licht- u. Kraftwerk mit den erforderlichen Motoren. In sämtl. Betrieben ungefähr 2000 Angestellte u. Arbeiter. – Im Sept. 1927 übernahm die Ges. die Firma Meinhold & Sohn in Plauen mit allen Aktiven u. Passiven (Grundbesitz 8670 qm, davon bebaut 4500 qm). – Der frühere Besitz der Ges. an Shares der The Dresden Lace Work Inc., Norwalk Conn. U. S. A. von nom. $ 125 000 wurde zufolge Enteignung des deutschen Besitzes in den Ver. Staaten von Nordamerika durch den Verwalter für das feindl. Vermögen zu $ 125 000 verkauft. Aus der Freigabe des beschlagnahmten deutschen Ver- mögens in Amerika sind der Ges. 80 % (rd. RM. 320 000) zurückgezahlt worden, woraus an die Aktion. 2 % Bonus verteilt wurden. Beteiligungen: Die 1922 eingegangene Interessengemeinschaft mit der Weissthaler Spinnerei u. Weberei A.-G.. Mittweida i. Sa., bei der die Ges. durch grossen Aktienbesitz (ca. 75 %) beteiligt ist, wurde 1925 wieder gelöst, die Akt.-Beteil. dagegen wurde weiter beibehalten. Ferner besitzt die Ges. das gesamte A.-K. der A.-G. für Gardinenfabrikation vormals T. J. Birkin & Co., Oelsnitz i. V., die bis auf weiteres als selbständige Ges. unter eigener Verwaltung bestehen bleibt. 1927 Erwerb der Mehrheit der Fa. N. V. Vitrage- Weverij en Tricotfabriek „Anglo-Holland“, Hilversum (Holland). 1929 massgebend beteiligt bei der A. Glaser Nachf. A.-G., Penig (Stoffdruckerei). Geschäftsjahr 1929/30: Die Ges. betrachtet ihr Erträgnis im Verhältnis zur allgemeinen Wirtschaftslage als zufriedenstellend u. führt es auf energische Massnahmen zur Sparsamkeit u. Vereinfachung auf allen Gebieten der Vertriebs- u. Betriebspolitik zurück. Der Wirtschafts- plan für 1930/31 sehe weitere Rationalisierungsersparnisse vor. Von den einzelnen Geschäfts- zweigen wird berichtet, dass der Umsatz in Gardinen, der den grössten Teil des eigenen Geschäfts ausmacht, rückläufig war u. die Preise sich der Grenze näherten, die einen Gewinn zuliess. Auslandskonkurrenz habe sich besonders bei Marquisette u. bedruckten Voiles geltend gemacht, die zu Vorhangstoffen verwendet, aber nicht als solche verzollt werden. Der Umsatz in Spitzen sei infolge günstiger Mode weiter gestiegen, habe jedoch gegen Jahresende auch einen starken Rückschlag erfahren. Das Tüllgeschäft habe sich nicht wesentlich geändert u. leide weiter unter gedrückten Preisen. Der Umsatz in Druckstoffen sei wesentlich gestiegen, obwohl auch hier allmählich eine starke Überproduktion den Markt einzuengen beginne. Der Export habe weiter gefördert werden können, aber infolge der Vorbelastung der deutschen Wirtschaft nur zu Preisen, die kaum die Gestehungskosten decken; das verhindere einen weiteren Ausbau, für den sonst alle Voraussetzungen gegeben wären. – Die Interessen-Ges. u. Beteil. der Ges. gaben keinen Div.-Ertrag. – Zur Verteil. der 6 % Div. trotz Unübersichtlichkeit der zukünftigen Entwicklung habe man sich ent- schlossen in der Hoffnung, dass endlich entscheidende Massnahmen getroffen würden zur Gesundung der Wirtschaft, die alle Voraussetzungen für einen kräftigen Auftrieb in sich habe. Kapital: RM. 9 150 000 in 90 000 Inh.-St.-Akt. zu RM. 100 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 5 000 000. Urspr. M. 500 000, erhöht bis 1912 auf M. 5 Mill., s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1920/21; dann von 1919–1923 erhöht auf M. 70 Mill. in 1000 St.-Akt. zu M. 500, 67 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. 2500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 18./12. 1924 von M. 70 Mill. auf RM. 6 900 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. zu bisher M. 500 bzw. M. 1000 auf RM. 50 bzw. RM. 100 u. der der Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 60 herabgesetzt wurde. Die G.-V. v. 28./8. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 2 400 000 durch Ausgabe von 22 500 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./6. 1928. Die neuen St.-Akt. sind an ein unter Führung der Allg. Deutschen Credit- Anstalt Abteil. Dresden, Dresden, stehendes Bankenkonsortium begeben worden mit der Massgabe, dass sie den alten St.-Aktionären derart zum Bezug angeboten werden, dass auf je RM. 300 bisher. St.-Akt. eine neue St.-Akt. zu RM. 100 zum Kurse von 130 % bezogen werden kann. Die Ausgabe der Vorz.-Akt. bleibt der Ges. überlassen. Von derselben ist jedoch abgesehen worden. Die 2500 Vorz.-Akt. zu RM. 60 wurden umgetauscht in 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Industriebelastung: RM. 1 983 000. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: Je RM. 10 St.-A.-K. = 1 St., je RM. 10 Vorz.-A.-K. = 14 St. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige bes. Rückl. u. Ern.-F., 7 % Div. (Minim.) an Vorz.-Akt., bis 4 % Div. an St.-Akt., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2500 je Mitgl., der Vors. RM. 5000), Rest Super-Div. an St.-Akt. u. Vorz.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Mai 1930: Aktiva: Grundst. 449 290, Geb. 2 293 000, Wohnhauskolonie 268 000, Masch. 981 000, Inv. 189 000, Wasser-, Kraft- u. Lichtanlagen 92 000, Zweiggleise 2, Muster 3, Waren 4 516 000, Aussenstände 3 684 497, Wertp. u. Beteil. 2 245 563. Hyp. 132 235, Kassa einschl. Reichsbank, Postscheck 32 724, Wechsel 130 939, (Avale 618 379, Industriebelast. 1 983 000, Rentenbankbeteil. 5210). – Passiva: A.-K. 9 150 000, R.-F. 1 300 000, Sonderrückl. 320 000, Hyp. 207 321, Verbindlichkeiten 2 532 346, Wohlfahrts-F. 200 000, Rückst. für Steuern,