4360 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Kapital: RM. 600 000 in 2000 Aktien zu RM. 300. Urspr. M. 550 000, (Vorkriegskapitah), übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht 1920 um M. 450 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 18./2. 1922 um M. 1 Mill. in 1000 Aktien zu M. 1000, angeb. zu 125 %. Die G.-V. v. 25./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 2 Mill. auf RM. 600 000 in 2000 Aktien zu RM. 300. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 23 000, Wasserkraft 42 000, Wohn- u. Fabrikgeb. 338 468, Masch. 338 301, Licht- u. Kraftanlage 26 246, Fuhrpark 51 216, Betriebs- geräte 8560, Büroeinricht. 3374, Bestände 597 282, Buchforder. 464 516, Kassa u. Wechsel 1117, Wertp. u. Beteil. 16 088, Hyp.-Tilg. 16 216, Disagio u. Aufwert.-Ausgl. 59 500, Versich. 3590, Verlust 46 598. – Passiva: A.-K. 600 000, Hyp. 400 000, Darlehen 300 000, Abschr. 124 492, Buchschulden 611 261, unerhob. Div. 324. Sa. RM. 2 036 078. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 101 791, Fabrikations-Unk. 439 393, Zs. 77 738, Steuern 43 354, Sozialversicher. 18 532, Abschr. 19 030. – Kredit: Rohertrag 491 639, Übertrag aus der Umstell. 161 603, Verlust 46 598. Sa. RM. 699 840. Dividenden: 1913/14: 5 %; 1924–1929: 6, 0, 0, 3, 0, 0 %. Direktion: Carl an Haack, Sagan-Herrenmühle. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Martin Immerwahr, Breslau; Stellv. Dr. Jos. Peters- mann, Leipzig; Major a. D. Kammer-Dir. E. v. Brünneck, Sagan; vom Betriebsrat: Paul Sander, Willi Schmidt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Cottbus u. Sagan: Niederlaus. Bank A.-G. Ludwig Ganz Aktiengesellschaft in Mainz, Bingerstr. 26. Jjuli 1930 Zwangsvergleich der Ges. mit ihren Gläubigern. Der G.-V. v. 5./7. 1930 wurde Mitteil. nach §$ 240 H. G.B. gemacht. Wie von der Verwaltung ausgeführt wurde, musste die Ges. infolge der katastrophalen Verschlechterung die Zahlungen einstellen. Nach dem Status vom 15./7. 1930 beträgt das Aktivvermögen der Ges. noch rd. RM. 100 000. Als Hauptgrund für den Zusammenbruch wurde der Mangel an eigenem Kapital angeführt, der die Ges. gezwungen habe, in ausgedehntem Masse Kredite in Anspruch zu nehmen, sodass im letzten Geschäftsjahr für diese allein rd. RM. 400 000 aufgewendet werden mussten. Ausserdem wurden auf die Aussenstände RM. 100 000 abgeschrieben. Die G.-V. vom 18./10. 1930 soll über Liqu. der Ges. beschliessen. Gegründet: 3./5. bezw. 2./6. 1913 mit Wirkung ab 1./1. 1913; eingetr. 3./6. 1913. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1917/18. Zweck: Betrieb von Handelsgesch. aller Art, insbes. die Weiterführung des früher von der Firma Ludwig Ganz in Mainz betriebenen Geschäftsunternehmens, Handel mit oriental. Teppichen, Kunstgegenständen u. Textilerzeugnissen aller Art in- u. ausländischer Herkunft, ferner deren Herstell. sowie der Erwerb u. Betrieb anderer damit verwandter Unternehm. u. die Beteil. an solchen. Zweigniederlass. in Wiesbaden u. Berlin. – Mitte 1929 übernahm die Ges. die Orientteppich-Abteilung der Firma David & Co. in Berlin). Kapital: RM. 1 100 000 in 24 200 St.-Akt. zu RM. 20, 1560 St.-Akt. zu RM. 100, 425 St.-Akt. zu RM. 1000, 800 Vorz.-Akt. Lit A zu RM. 20 u. 19 Vorz.-Akt. Lit. A zu RM. 1000. Urspr. M. 2 000 000 (Vorkriegskapital); erhöht 1918 bis 1923 auf M. 250 000 000 in 242 000 St.- u. 8000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. (Über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 23./12. 1924 von M. 250 000 000 auf RM. 500 000 (500 1) in 24 200 St.-Akt. u. 800 Akt. Lit. A zu je RM. 20. Die G.-V. v. 5./7. 1928 hat Kap.-Erhöhung um bis zu RM. 1 452 000 St.-Akt. u. um bis zu RM. 48 000 Vorz.-Akt. beschlossen. RM. 484 000 neue St.-Akt. sind von der Firma Koch, Lauteren & Co., Bankgeschäft, Frankfurt a. M. namens eines Konsortiums mit der Verpflicht. übernommen worden. sie den seitherigen Stamm-Aktionären derart zum Bezuge anzubieten, dass auf je RM. 100 alte St.-Akt. eine neue Aktie zu RM. 100 mit Div. ab 1. Juli 1928 zum Kurse von 102½ % bezogen werden kann. Die Erhöh. war Mitte 1929 im Betrage von RM. 600 000 durchgeführt. A.-K. also jetzt RM. 1 100 000. Geschäftsjahr: Kalenderj). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Aktie = 1 St., in best. Fällen 1 Aktie Lit. A = 20 St. Gewinnvyerteilung: Bei der Verteilung des Reingewinns erhalten die Inhaber der Aktien Lit. A eine Dividende von bis 4 % auf das eingezahlte Kapital erst, nachdem die Inhaber der St.-Akt. eine Div. bis zu 4 % erhalten haben. An dem übrigen Gewinn nehmen beide Gattungen von Aktien gleichmässig teil. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Warenvyorräte 2 406 405, Beteil. 1, Aussenst. 964 167, Bank- u. sonst. Guth 183 812, Kassa, Postscheck, Wechsel 127 806, Eff. 32 829, Versich. 1, Einricht. 13 600, (Avale 36 000, Sicherheitsakzepte 800 000). Verlust 612 607. – Passiva: A.-K. 1 100 000, R.-F. 110 000, Kredit. 1 036 685, langfristige Kredite 967 820, Banken 1 106 497, unerhob. Div. 14 132, nicht ausgezahlte Tant. 6094, (Avale 36 000, Sicherheitsakzepte 800 000). Sa. RM. 4 341 231. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk., Gehälter, Steuern, Zs. usw. 978 205, Warenspesen 425 599, Abschr. 118 484. – Kredit: Vortrag 19 234, Bruttogewinn 890 447, Verlust 612 607. Sa. RM. 1 522 289.