=, Chemische Industrie, 4425 bis 24./4. 1925: Oleawerke A.-G. für Mineralöl-Industrie mit Sitz in Halle a. S., dann Firma bis zum 4./5. 1926: Hugo Stinnes-Riebeck Oel-Aktiengesellschaft. – Zweigniederlass. in Hamburg. – Verkaufsbüros: Berlin, Breslau, Dortmund, Frankfurt a. M., Hannover, Leipzig, München, Stuttgart. Zweck: Erwerb u. Betrieb von chem. Fabriken u. sonst. Unternehm., die sich mit der Gewinnung, Verarbeit. u. Verwert., Lagerung u. dem Transport von Olen u. Teeren aller Art, Schmiermitteln, Fetten u. sonst. chem. Erzeugnissen befassen; An- u. Verkauf von Gegenständen der vorerwähnten Art sowie Vornahme aller mit diesen Zwecken unmittelbar oder mittelbar in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. ist ferner berechtigt, Zweig- niederlassungen u. Agenturen im In- u. Auslande zu errichten u. industrielle Unternehm., welche dem Gesellschaftszweck nahestehen, zu gründen, zu erwerben u. sich an solchen zu beteiligen, wie auch Interessengemeinschafts- oder Pachtverträge über ihr Unternehmen oder Teile davon mit Dritten abzuschliessen. Neu aufgenommen wurde 1926 von der Ges. der Vertrieb des Betriebsstoffes „Motalin“. Es ist dies ein Betriebsstoff, welcher durch Zusatz eines von der I. G. Farbenindustrie A.-G. erfundenen Antiklopfmittels zum Benzin klopffrei gemacht wird. Ferner brachte die Ges. im Laufe des Jahres 1927 das synthetische Benzin auf den Markt. – Neben dem Vertrieb der chemischen Erzeugnisse der A. Riebeckschen Montanwerke A.-G. u, des Bruckdorf- Nietlebener Bergbau-Vereins hat die Ges. Anfang 1929 den Verkauf der Olerzeugnisse der Gewerkschaft Messel, Grube Messel bei Darmstadt, übernommen. Entwicklung u. Beteiligungen: Mit der Hugo Stinnes-Riebeck-Montan- u. Oelwerke A.-G. in Halle wurde durch die G.-V. v. 17./12. 1923 ein Pachtvertrag auf 30 Jahre bestätigt, der aber zufolge G.-V. v. 24./4. 1925 gelöst wurde. Die gleiche G.-V. beschloss Übernahme der A.-G. für Petroleum-Industrie, Berlin, im Wege der Fusion. Die Liquid. letzterer Ges. blieb ausgeschlossen. Der Aktienumtausch geschah derart, dass gegen M. 15 000 = RM. 300 Api-Aktien RM. 200 neue Aktien der Ges. mit Div.-Ber. ab 1./4. 1925 gegeben wurden. Die Ges. sicherte sich im Jahre 1925 die sämtlichen Geschäftsanteile der Erdöl- werke Dollbergen G. m. b. H. Sie erwarb ferner mehr als dreiviertel der Aktien der A.-G. für Erwerb u. Verwertung von Industrie- u. Hafengeländen Hamburg-Neuhof. Desgleichen wurde ein Anspruch auf Einbringung der 50 proz. kommanditistischen Beteil. an den Westfäl. Mineralölwerken W. H. Schmitz in Dortmund erworben. Diese Beteiligung wurde 1927 wieder abgestossen. Die Ölhandelsges. Klinke & Niemöller A.-G. (Hamburg) u. Firma S. Cohen (Frankf. a. M.) sind bereits wirtschaftlich mit der Ges. verbunden, ihre rechtliche Überführ. auf die Ges. ist in Aussicht genommen. Anfang 1927 Übernahme der Ropa A.-G., für Mineralöl-Industrie zu Stuttgart im Wege der Fusion. Der Geschäftsbetrieb fast sämtl. Untergesellschaften ist 1925 eingestellt, ihre Organisationen sind von neu ein- gerichteten Verkaufsbüros übernommen worden. Die durch den Gang der Ereignisse unwirtschaftlich gewordenen Betriebsstätten wurden stillgelegt, sie finden teilweise als Umschlagsanlagen Verwendung. Die Aufarbeitung von Rohöl erfolgt nur noch in den Fabriken: Dollbergen u. Emmerich. Die stillgelegten Fabriken Frankfurt a. M. u. Cosel wurden 1928/29 verkauft. Kapital: RM. 11 000 000 in 12 000 Akt. zu RM. 20, 71 930 Akt. zu RM. 100 u. 3567 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht bis 1922 auf M. 60 Mill. in 60 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). It. G.-V. v. 23./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 60 000 000 auf RM. 1 200 000 durch Herabsetz. des Aktien-Nennwertes von M. 1000 auf RM. 20. Dann erhöht lt. G.-V. v. 24./4. 1925 a) um RM. 2 666 600 in Aktien zu RM. 100 zur Durchführung der Übernahme der Akt.-Ges. für Petroleum-Industrie (Api), Berlin b) um RM. 7 133 400 in Aktien zu RM. 100 u. RM. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1925, übern. von der Hugg Stinnes-Riebeck-Montan- u. Oelwerke A.-G., Halle, A.-G. Hugo Stinnes für Seeschiff- fahrt u. Übersechandel, Hamburg, u. einem Bankenkonsort. unter Führung der Darmstädter u. Nationalbank, Berlin. Die Begeb. der Aktien soll nicht unter 115 % stattfinden. Zwecks Beseitigung der Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 25./10. 1926 Herabsetzung des Kap. um RM. 8 800 000 auf RM. 2 200 000 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 5: 1 bzw. durch Abstempel. der Aktien zu RM. 1000 u. 100 auf RM. 200 bzw. 20; sodann Wiedererhöh. um RM. 8 800 000 in Aktien zu RM. 100 u. 1000. Die neuen Aktien (div.-ber. ab 1./4. 1926) wurden von einem Konsort., bestehend aus der Darmstädter u. Nationalbank u. der Deutschen Länderbank übern. u. den alten Aktion. im Verh. 1: 4 zu 103 % zum Bezuge angeboten. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1930: Aktiva: Grundst. 1 041 207, Betriebsgeb. u. Wohnhäuser 1 599 235, Masch., Betriebs u. sonstige Einricht., Zapfstellen, Transportmittel u. Eisenfässer 8 331 783, Patente 1, Beteil. 157 453, Wertp. 260 904, Kassa u. Wechsel 133 391, Warenlager u. Material.-Vorräte 3 882 749. Schuldner 9 026 550, Hyp.-Forder. 18 500, (Bürgschaften 1 655 030), Verlust (Vortrag 2 869 951, abzügl. Gewinn 1929/30 195 139) 2 674 811. – Passiva: A.-K. 11 000 000, R.-F. 152 368, Gläubiger 15 956 718, Hyp.-Schulden 17 500, (Bürgschaften 1 655 030). Sa. RM. 27 126 587. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag am 1./4. 1929 2 869 951, Handl.-Unk. 6 182 428, Zs., Bankspesen, Skontoabzüge u. Kursunterschiede 810 915, Abschr, 2 457 437. –