4430 Chemische Industrie. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 15 St. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Kassa 289, Kontokorrent 50 116, Verlustvortrag 585. – Passiva: A.-K. 53 000, R.-F. 852. Sa. RM. 53 852. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Handl.-Unk. 300 577, Gewinn- u. Verlust-K. 107 624. – Kredit: Waren-K., Bruttogewinn 407 300, Gerichtskosten 316, Verlust 585. Sa. RM. 408 202. Dividenden: 1924/25–1928/29: 0 %. Direktion: Hellmuth Stobwasser, Josef Robert Breiter. Prokuristen: M. Peter, P. Berckenhoff. Aufsichtsrat: Gen.-Konsul a. D. Hermann Stobwasser, Präsident Bruno Nitz, Frau Gen.-Konsul Stobwasser, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindung: Reichsbank-Girokonto. Postscheckkonto: Berlin 10 131. ― fF 6, Bärwald 5516. £ Usona-Berlin. Code: Rudolf Mosse. Heyl-Beringer Farbenfabriken Akt.-Ges., Berlin-Charlottenburg. (In Konkurs.) Die Ges. geriet in den letzten Monaten des Jahres 1929 in Schwierigkeiten, die aus den Kreditbeziehungen zwischen der zum Konzern der zusammengebrochenen Frankfurter All- gemeinen Versicherungs-A.-G. gehörenden Südwestdeutschen Bank A.-G., Frankfurt, u. der Gebrüder Gutbrod G. m. b. H. Frankfurt, (dem früh. Grossaktionär der Heyl-Beringer A.-G.) resultieren. Am 25./1. 1930 wurde über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. Otto Schmidt, Berlin NW, Melanchthonstr. 15. Die Gläubiger- versammlung v. 12./2. 1930 ermächtigte den Konkursverwalter zur Annahme eines An- gebotes der Kali Chemie A.-G. auf den Erwerb des gesamten Unternehmens gegen eine Entschädigung von RM. 5 250 000. Die Besitzer der RM. 6 000 000 (= hfl. 3 600 000) Obligat. haben von ihren Forderungen RM. 1 400 000 nachgelassen. In der Gläubigervers. v. 24./2. 1930 berichtete der Konkursverwalter, dass an Aktiva RM. 380 290 vorhanden seien, denen RM. 1 300 000 vorrechtslose Forderungen gegenüberständen. Das würde einer Quote von 30 % entsprechen, wenn eine von der Südwestdeutschen Bank angemeldete Bürgschafts- forderung von RM. 8 000 000 hinfällig wird, was nach den bisher angestellten Ermittlungen anzunehmen ist. Diese, Quote ermässigt aber auf 3.8 %, wenn die Forderung der Bank an- erkannt werden muss. Über die Entstehung der Bürgschaftsforderung der Südwestdeutschen Bank gab der Vertreter der Firma Gutbrod G. m. b. H. folgende Darstellung: Die Heyl- Beringer A.-G. hatte einen Kredit bei Schweizer Banken in Höhe von etwa sfr. 4 400 000 aufgenommen u. die Frankfurter Allgemeine Versicherungs-A.-G. sowie ihre Tochterges., die Südwestdeutsche Bank, hatten dafür die Bürgschaft übernommen, hatten sich aber ihrerseits wieder von der Firma Gutbrod G. m. b. H. Sicherheiten geben lassen, die in Grundschulden auf Frankfurter Hausgrundstücke bestanden. Dieses Kreditgeschäft ist aber noch vor der letzten Kapitalserhöh. der Heyl-Beringer A.-G. abgewickelt gewesen u. die betreff. Banken haben sogar ihre Avalurkunden den Betreffenden zurückgestellt, nur ist versäumt worden, von der Südwestdeutschen Bank die Bürgschaftsurkunde sich aushändigen zu lassen, die diese Bank noch über die gewährten Sicherheiten hinaus sich von der Heyl-Beringer Farben- A.-G. habe geben lassen. Auf Grund dieses Scheines tritt nunmehr die neue Verwaltung der Südwestdeutschen Bank mit der Forderung auf, dass die Heyl-Beringer A.-G. noch eine Bürgschaftsschuld von RM. 8 000 000 habe. In der Gläubigervers. v. 6./5. 1930 wurde mit- geteilt, dass insgesamt RM. 2 364 000 Vorrechtsforderungen u. RM. 15 626 000 vorrechtslose Forderungen angemeldet sind, denen ein Bestand von rd. RM. 640 000 gegenübersteht. Der Status ist zur Zeit noch gänzlich unklar, da erst das Gericht die Entscheidung über die Berechtigung der angemeldeten Forderungen zu fällen hat. Die Durchführung des Konkurses wird daher noch einen längeren Zeitraum beanspruchen. Gegründet: 10./8. 1926; eingetr. 4./10. 1926. Gründer u. Einbring.-Werte s. Hdb. d. Dt A.-G. Jahrg. 1927. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von chem. Produkten, chem. Bunt- u. Mineralfarben, Erd- farben u. allen damit zus.häng. Gegenständen, insbes. der Vertrieb der Erzeugnisse der in Berlin seit 1833 bestehenden Firma Gebr. Heyl & Co. u. der in Berlin seit 1852 bestehenden Firma A. Beringer G. m. b. H. (Näheres über Entwicklung der Ges., früheren Besitztum u. Beteil. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1929.) Kapit al: RM. 14 300 000 in 6500 Akt. zu RM. 1000 u. 15 600 Akt. zu RM. 500. Urspr. RM. 1 000 000, übe rn. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 10./6. bzw. 27./9. 1927 ist das A.-K. um RM. 5 500 000 erhöht worden durch Ausgabe von 5500 Akt. zu je RM. 1000, Div.-Ber. ab 1./10. 1 927; ausgegeben zum Nennbetrage. Von den neuen Aktien wurden RM. 372 000 für die Durchführ. des mit der Karaus Farben- u. Olwerke A.-G. in Düsseldorf abgeschlossenen Verschmelzungsvertrages verwendet. Die G.-V. v. 21./2. 1929 beschloss Erhöh. um RM. 7 800 000 auf RM. 14 300 000 durch Ausgabe von 15 600 Akt. zu RM. 500. Von den neuen Aktien wurden RM. 5 141 000 von der Firma Gebr. Gutbrod G. m. b. H., Chem. Fabrik in Frankfurt a. M. übernommen. Die restl. Aktien blieben als Vorrats- u. Options-Aktien zur Verfügung der Ges.