4466 Chemische Industrie. Deutsche Sprengstoff-Actien-Gesellschaft in Köln, Zeppelinstr. 1–3. Gegründet: Nov. 1882. Sitz bis 20./6. 1928 in Hamburg. Zweck: Herstell. von Waren u. sonst. Industrieerzeugnissen aller Art sowie der Handel mit solchen. Fabriken in Wahn bei Köln, in Düren u. in Güsen, Bez. Magdeburg. Diese 1./4. 1927 stillgelegt. 1928 wurde begonnen, die Betriebsstellen zu räumen u. die Anlagen zu verwerten. Die Ges. gehört der Gruppe der Deutschen Sprengstoff-Fabriken an. Kapital: RM. 1 250 000 in 2500 Aktien zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 1 250 000. Urspr. A.-K. M. 750 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 14./2. 1884 um M. 500 000. Lt. Goldmark- Bilanz wurde das A.-K. in gleicher Höhe auf Reichsmark umgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. event. über 10 % des A.-K. hinaus, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Fabriken, Grundst., Lagerhäuser 593 677, Kassa, Wertp. u. Beteilig. 23 863. Forder. an verbündete Ges. 775 235, Debit. einschl. Bankguth., Kaut. u. Bürgschaften 47 103. – Passiva: A.-K. 1 250 000, R.-F. 125 000, Guth. verbündeter Ges. 9659, Kredit., einschl. Kautionen, Bürgschaften u. Rückstell. 55 220. Sa. RM. 1 439 879. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten, Steuern usw. 198 053, Abschreib. 12 000. Sa. RM. 210 053. – Kredit: Gewinn aus Verkäufen, vertragl. Abrechn. usw. RM. 210 053. Dividenden: 1914: 24 %: 1924–1929: 0 %. Direktion: Dr. Paul Müller, Andries Born, Dr. jur. Rud. Schmidt, Köln. Prokuristen: Dir. Otto Riedel, Jakob Heinrich Ingwersen, Köln. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geheimrat Dr. G. Aufschläger, Stellv. D. Max von Schinckel, Hamburg; Graf Wolf von Baudissin, Berlin; Gen.-Dir. E. Wiskott, Essen; Rechtsanw. Dr. A. Lutteroth, Hamburg; Professor Dr. jur. Hugo Cadenbach, Aachen. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Dresdner Dynamitfabrik in Köln, Zeppelinstr. 1–3. Gegründet: 4./10. 1882. Sitz der Ges. bis 23./6. 1927 in Dresden. Mit Wirkung ab 1./7. 1927 hat die Ges. ihre Fabrik Muldenhütten an die Dynamit-A.-G., vorm. Alfred Nobel & Co., Hamburg, in Köln verpachtet. Diese betreibt seitdem die Fabrik Muldenhütten für eigene Rechnung. Zweck: Herstellung von Sprengstoffen und sonstigen Industrieerzeugnissen aller Art sowie der Handel mit solchen. Kapital: RM. 725 000 in 1450 Akt. à RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 725 000. Urspr. M. 350 000, 1883 behufs Ankauf der Freiberger Dynamitfabrik um M. 150 000 auf M. 500 000 und später auf M. 725 000 erhöht. Im J. 1915 erfolgte die Loslösung von der Nobel-Dynamite Trust Comp. Ltd. u. Anschluss an die Gruppe der Deutschen Sprengstoff- Ges. Die G.-V. v. 14./11. 1924 beschloss Umstell. in voller Höhe auf Reichsmark. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Fabriken, Grundst., Magazine, Inv. 153 110, Eff. u. Beteil. 2, diverse Debit. 663 254. – Passiva: A.-K. 725 000, R.-F. 72 500, div. Kredit. 18 867. Sa. RM. 816 367. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern 56 408, Abschr. 14792. Sa. RM. 71 200. – Kredit: Rohgewinn RM. 71 200. Dividenden: 1914: 24 %; 1924–1929: 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. P. Müller, Andries Born, Dr. R. Schmidt, Köln. Prokuristen: Otto Riedel, J. H. Ingwersen, Köln. Aufsichtsrat: Vors. Geh.-Rat Dr. G. Aufschläger, Hamburg; Stellv. Komm.-Rat Dr. P. Millington-Herrmann, Berlin; Komm.-Rat Charl. W. Palmié, Geh. Ökonomierat Dr. Otte Steiger, Dresden; Bergrat Paul Eckert, Bad Salzbrunn i. Schles.; Gen.-Dir. Dr. Oskar Jobst, Zwickau; Dr. jur. Georg Wolf, Stein; Gen.-Dir. Dr. Adrian Gärtner, Nieder-Ludwigsdorf (Schles.). Zahlstelle: Ges.-Kasse. Dr. Hauser & Co., Akt.-Ges., Köln, Bayenstr. 69. Gegründet: 19./12. 1921; eingetr. 24./1. 1922. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Firma bis Jan. 1922: Chemische Industrie Akt.-Ges. Zweck: Vertrieb von chemischen Erzeugnissen u. Drogen sowie ähnlichen Stoffen. Kapital: RM. 50 000 in St.-Akt. zu RM. 20 u. RM. 100. Urspr. M. 2 Mill., weiter erhöht auf M. 6 Mill. u. lt. G.-V. v. 16./2 1923 um M. 44 Mill. in 4400 Akt. zu M. 10 000, zu 120 % begeben. Lt. G.-V. v. 4./3. 1925 Umstell. von M. 50 Mill. auf RM. 50 000 u. Erhöh. auf RM. 100 000 beschlossen. Zur Sanierung der Ges. erfolgte lt. G.-V. v. 24./9. 1929 Herabsetzung des A.-K. auf RM. 50 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St.