4588 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. Andernach betriebenen Fassfabriken sowie der Erwerb und der Betrieb anderer Fass- fabriken u. der Betrieb aller mit der Holzfabrikation in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Fabrikation erstreckt sich auf Fässer für Brauereien, den Brennereibetrieb, den Wein- handel u. die chemische Industrie. Besitztum: Die Ges. verfügt über Grundbes. in Kassel (91 300 qm). Entwicklung: Die Ges. entstand aus der Verschmelz. der Firmen M. B. Bodenheim, Kassel, W. Koch, Fassfabrik, Berlin, u. Vereinigte Rheinische Fassfabriken G. m. b. H., Andernach. 1909/10 wurde in Kassel eine neue Fabrikanlage, die ca. M. 660 000 Kosten erforderte, bezogen. Die Abteil. Fahrzeugbau wurde 1913 aufgegeben. 1923 Erwerb des gesamten A.-K. der Sperrholz A.-G., jetzt Rhein. Fass- u. Sperrholzfabrik A.-G. in Andernach. Dieses Werk wurde 1924/25 neuzeitlich ausgebaut. 1927 Erwerb der Fassfabrik Carl Horstigall in Tilsit (Ostpr.). 1927/28 wurde der Grundbesitz in Berlin abgestossen. Die G.-V. v. 17./12. 1928 genehmigte den Verkauf der Andernacher Immobilien u. Maschinen an die der Ges. gehörende Rheinische Fass- u. Sperrholzfabrik A.-G. in Andernach gegen Über- lassung von nom. RM. 680 000 neuer Aktien der Rheinischen Fass- u. Sperrholzfabrik A.-G.; desgl. die Veräusserung des Tilsiter Betriebes an den Vorbesitzer Horstigall in Tilsit, der die ihm im Jahre 1927 übergebenen nom. RM. 255 000 Aktien der Vereinigten Fassfabriken wieder an die Ges. zurückgibt (s. auch Kap.). Die gleiche G.-V. beschloss ferner die Abgabe eines Teils der im Besitz der Ges. befindlichen Aktien der Rheinischen Fass- u. Sperrholzfabrik A.-G. an ein Bankenkonsortium mit der Verpflichtung, dass das Konsortium die Aktien den Aktionären im Verh. von 5:1 zum Bezuge anbietet. Beteiligungen: In der G.-V. v. 17./12. 1928 ist beschlossen worden, von dem RM. 800 000 betragenden u. im Besitz der Ges. befindl. A.-K. der Rheinische Fass- u. Sperrholzfabrik Akt.-Ges., Andernach, einen Teilbetrag von RM. 300 000 an ein Bankenkonsortium mit der Verpflichtung abzugeben, sie den Aktionären der Ges. zum Bezuge anzubieten. Auf je nom. RM. 1500 Aktien der Ges. können 3 junge Aktien der Rheinische Fass- u. Sperrholz- fabrik Akt.-Ges. zu je nom. RM. 100 mit Div.-Ber. v. 1./3. 1929 ab zum Kurse von 105 % zuzüglich Börsenumsatzsteuer bezogen werden. Die Ges. besitzt nunmehr noch RM. 500 000 der Rheinischen Fass- u. Sperrholzfabrik A.-G. in Andernach (A.-K. RM. 800 000). Kapital: RM. 1 500 000 in 5000 St.-Akt. zu RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 1 400 000. Urspr. M. 3 000 000, 1909 Herabsetz. auf M. 1 200 000 u. Erhöh. um M. 200 000. Das A.-K. bestand nunmehr aus M. 1 400 000 in 1200 St.-Akt. u. in 200 Vorz.-Akt. Dann erhöht von 1918 bis 1923 auf M. 25 Mill. in 15 000 Akt. zu M. 1000 u. 2000 Akt. zu M. 5000 (über Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 25./10. 1924 von M. 25 Mill. auf RM. 1 500 000 durch Abstemp. des Nennwertes der Akt. von M. 1000 bezw. M. 5000 auf RM. 60 bezw. RM. 300. Lt. G.-V. v. 5./3. 1927 Erhöh. bis zu RM. 750 000 in 2500 Akt. zu RM. 300 zwecks Erwerb. oder Anglieder. verwandter Unternehm. mit der Massgabe, dass der Beschluss für denjenigen Betrag, der bis zum 31./3. 1928 nicht übern. sein sollte, als hinfällig gilt. Von der beschlossenen Erhöh. wurden inzwischen RM. 255 000 neue Aktien ausgegeben zur Anglieder. der Fassfabrik Karl Horstigall in Tilsit. Die RM. 255 000. Aktien wurden 1928 nach Verkauf des Tilsiter Betriebes an den Vorbesitzer von diesem zurück- gegeben u. die G.-V. v. 17./12. 1928 beschloss Einziehung der nom. RM. 255 000 Akt. u. somit Herabsetz. des A.-K. auf RM. 1 500 000. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke zu M. 2000, 1000 u. 500, abgestempelt auf RM. 300, 150 u. 75. Noch in Umlauf Ende Mai 1929 RM. 36 900. Zur Rückzahl. zum 1./7. 1923 gekündigt. Barablös. der Altbes.-Genussrechte mit RM. 30 für je M. 500 zuzügl. Div. 1925/26 von RM. 1.80. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.) 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 12½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von zus. RM. 9000) Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Mai 1930: Aktiva: Grundst. 550 000, Geb. 360 000, Masch. u. masch. Anlagen 109 500, Wertp. 428 000, Warenvorräte 377 438, Schuldner 169 621, Wechsel u. Schecks 27 052, Kassa 2287, Verlust 21 631. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 175 500, Hyp. 29 915, Anleihe 34 950, Gläubiger 305 165. Sa. RM. 2 045 531. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 233 140, Abschr. 19 814. – Kredit: Gewinnvortrag 1770, Warenrohüberschuss 204 754, Einnahme aus Wertp. 24 800, Verlust 21 631. Sa. RM. 252 955. Dividenden: 1913/14: 0 %. Gleichber. Aktien 1923/24–1929 /30: RM. 1, 8, 8, 0, 0, 0, Kurs: Ende 1923–1929: 5.8, 4.3, 37.5, 83.5, 60, 41, 22.5 %. Notiert in Frankf. a. M. Direktion: Erich Dahn, Kassel; Stellv. Aug. Howind, Dortmund. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Bank-Dir. M. Lipp, B.-Lichterfelde: Stellv. Bankier Dr. h. c. Karl L. Pfeiffer, Kassel; Bank-Dir. K. Jagemann, Bank-Dir. Heinrich Brunner, Kassel; Rechtsanw. Dr. Otto Kolping, Köln; M. Nathanson, Hannover; Fabrikbes. Fr. Bünger, Benrath; Max Liewen, B.-Grunewald; vom Betriebsrat: A. Bachmann, J. Schäfer. Zahlstellen: Berlin, Kassel, Hannover, Köln, Frankf. a. M.: Dresdner Bank, Darm- städter u. Nationalbank; Berlin, Kassel, Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Hannover; Hannoversche Bank Fil. d. Deutschen Bank u. Disconto-Ges., Nathansohn & Stern, Köln: A. Schaaffhausenscher Bankverein Fil. d. Deutschen Bank u. Disconto-Ges. 2 ――