Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. 4605 Julius Werthschütz, Akt.-Ges., Ottendorf-Okrilla. Gegründet: 28./8. 1922; eingetr. 27./9. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25. Zweck: Herstell. von Möbeln jeder Art u. allen mit diesem Geschäftszweig verwandten Artikeln u. der Verkauf der hergestellten Fabrikate sowie der Betrieb aller hiermit zus. häng. Geschäfte, insbes. Fortführ. der Firma Julius Werthschütz, Ottendorf-Okrilla. Kapital: RM. 300 000 in 300 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 12 Mill. in Akt. zu M. 1000 übern. von den Gründern zu pari. Umgest. lt. G.-V. v. 16./6. 1924 durch Zus. legung im Verh. 40: 1 auf RM. 300 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Geb. 149 849, Masch. u. Werkz. 20 054, Fuhrpark u. Utensil. 2, Kassa u. Wechsel 8283, Guth. bei Banken usw. 5726, Debit. 259 153, Rohmaterial 191 003, Waren 92 856. – Passiva: A.-K. 300 000, R.-F. 40 000, Hyp. u. Renten 77 783, Akzepte 87 424, Kredit. 156 164, Reingewinn 65 555. Sa. RM. 726 928. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 28 534, allg. Unk. 533 979, Delkr. 28 794, Reingewinn 65 555. – Kredit: Vortrag 15 210, Rohgewinn 641 652. Sa. RM. 656 863. Dividenden: 1924–1929: 7, 8, 0, 8, 10, ? %. Direktion: Dipl.-Ing. Johann Wolf. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. James Breit, Dresden; Oskar Böttger, Klotzsche; Dr. Joh. Voigt, Leipzig; Isidor Goldberger, Danzig; Leopold Gutherz, Dresden. Zahlstelle: Ges.-Kasse. J. Brüning & Sohn, Akt.-Ges. in Potsdam, Allee nach Sanssouci 1. Gegründet: 1848, in eine Akt.-Ges. umgewandelt 1./1. 1898. Hauptsitz bis 5./4. 1918 in Langendiebach, dann bis 1921 in Berlin. Zweigniederlass. in Herbolzheim, Ragnit (Ostpr.), Lüneburg, Langendiebach bei Hanau, Rehfelde a. d. Ostb., Verkaufsbüro u. Lager in Ham- burg, Herford, Leipzig, Feuerbach bei Stuttgart u. Berlin. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der von der Firma J. Brüning & Sohn in Langen- diebach betriebenen, 1898/99 erweiterten Zigarrenkisten- u. Zigarrenwickelformen-Fabrik, sowie Herstellung u. Betrieb von Waren aller Art aus Holz und verwandten Materialien, sowie Handel mit Holz u. allen damit zusammenhängenden Erzeugnissen. Hergestellt werden Sperrholzplatten, Zigarrenkisten u. Zigarren wickelformen. Besitztum: Die Werksanlagen der Ges. befinden sich in Langendiebach, Lüneburg, Ragnit, Rehfelde a. d. Ostbahn u. Herbolzheim. Der Grundbesitz der Ges. an diesen Plätzen beträgt 241 769 qm, wovon 60 000 qm bebaut sind. Die Werksanlagen umfassen vier Schälereibetriebe, zwei Messerwerke, zwei Sägewerke mit den dazu erforderlichen um- fangreichen Trocknereien u. Pressanlagen, ferner drei komplette maschinelle Anlagen für Zigarrenkistenfabrikation u. eine maschinelle Anlage für Zigarrenwickelformenfabrikation. Sie verfügen insgesamt über 410 Arbeitsmaschinen mit den notwendigen Beförderungs- einrichtungen. Bis auf das Werk Ragnit sind sie mit eigenen Gleisanschlüssen versehen. Für die Erzeugung der erforderlichen Kraft stehen der Ges. ausser mehreren Lokomobilen zehn Dampfkessel mit einer Gesamtheizfläche von 1640 qm u. neun Dampfmaschinen mit 90 einer Gesamtleistung von rund 1800 PS zur Verfügung. Der für die Lichtanlagen u. die zum Antrieb von Arbeitsmaschinen verwandten Elektromotoren benötigte elektrische Strom wird von insgesamt zwölf Dynamomaschinen mit einer Gesamtleistung von rund 740 Kilowatt erzeugt. Daneben wird für das Werk Herbolzheim Fremdstrom bezogen. Zu den Werken gehören 16 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit ingesamt 58 Wohnungen. – In Potsdam, wo sich die Hauptverwaltung der Ges. befindet, besitzt sie ein Bürogebäude u. drei Beamtenwohnhäuser mit einer Grundstücksfläche von insgesamt 6457 qm, ferner in Herford und Stuttgart-Feuerbach mit Gleisanschluss versehene Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 4499 qm, auf denen sich grössere Lagergebäude befinden. Schliesslich ist die Ges. noch Eigentümerin eines in Frankenberg i. Sa. gelegenen Fabrikgrundstücks von 14 190 qm Fläche (bebaut 2565 qm), das zurzeit verpachtet ist. – Zurzeit werden von der Ges. ca. 1100 Arbeiter u. ca. 130 Angestellte beschäftigt. Beteiligungen: Die Ges. besitzt das gesamte Stammkapital von M. 150 000 der 1926 gegründeten Deutscher Celotex Vertrieb G. m. b. H., Potsdam. –— Die Ges. ist Mitglied des Verbandes der Deutschen Sperrholzfabrikanten e. V., Berlin. Kapital: RM. 5 000 000 in 5000 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 3 500 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1907–1914 um M. 2 500 000; weiter erhöht 1917 um M. 500 000. Infolge Abstossung einer Fabrik 1920 Herabsetz. des A.-K. um M. 680 000 auf M. 3 320 000; sodann erhöht 1922 u. 1923 auf M. 20 000 000 (näheres über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1929). Lt G.-V. v. 10./11. 1924 Umstell. von M. 20 000 000 auf RM. 3 600 000. Die G.-V. v. 19./10. 1928 beschloss Erhöh. des Kapitals um RM. 1 400 000 in 1400 Aktien zu RM. 1000 mit Gewinnberecht. ab 1./1. 1929. Die neuen Aktien sind von einem unter Führung der Deutschen Bank stehenden Bankenkonsortium übernommen worden mit der Verpflicht., davon RM. 1 200 000 den Inhabern der alten Akt. zum Bezuge anzubieten. Auf je RM. 3000 alte Aktien konnte eine neue Aktie zu RM. 1000 zum Kurse von 108 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer bezogen werden. ――――