‚ 4606 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. Anleihen: M. 1 Mill. in 4½ % Teilschuldverschr. v. 1912. M. 750 000 in 5 % Hyp.-Obl. v. 1914. Beide Anleihen gekündigt zum 1./4. 1923. Englische Pfund-Anleihe: £ 125 000 = RM. 2 550 000 in 7½ % Oblig. v. 1926; Stücke zu = 50 u. 100. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Anl. ist von allen jetzigen n. künftigen deutschen Steuern befreit. Sie ist am 1./10. 1937 in zehn gleichen Jahresraten zu pari ablösbar. Die Ges. behält sich das Recht vor, die Anleihe jederzeit ganz oder teilweise zu pari abzulösen unter Inne- haltung einer Kündigungsfrist von 6 Monaten. Die Ges. ist für die Anleihe mit ihrem gesamten Besitz haftbar. Zur Sicherung der Hauptsumme u. der Zinsen dient eine Hyp. von 1100 kg Feingold auf alle Grundstücke, Gebäude u. Maschinen des Unternehmens. Überdies hat die Handelsges. „Cuba“ im Haag Haftung für Zinszahl. u. Ablös. der Oblig. übernommen. Der Ertrag der Anleihe soll der Ablös. laufender Verbindlichkeiten sowie der Erhöh. des Betriebskapitals dienen. Treuhänder: Rhodius Koenigs Handel Maatschappij in Amsterdam. – Zahlstellen: Amsterdam: Gebr. Teixeira de Mattos, Deutsche Bank Fil. Amsterdam, Rhodius Koenigs Handel-Maatschappij; Rotterdam: R. Mees & Zoonen. Der Restbetrag der Anleihe von £ 50 000 wurde, nachdem £ 75 000 bereits placiert waren, am 3./12. 1926 zu 96 % aufgelegt und zwar in Amsterdam bei der Deutschen Bank u. bei den Bankfirmen Gebrüder Teixeira de Mattos, Rhodius König, Handelsmaatschappij und E. Mees u. Zoonen. Kurs in Amsterdam Ende 1927–1929: 98¾, 100 , 88½ %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 414 000, Geb. 2 465 000, Masch. u. Utensil. 1 774 000, elektr. Anlagen 1, Fahrzeuge 1, Büroutensil. 1, Beteil. 150 000, Wechsel 72 164, Kassa 22 748, Bank- u. Postscheck-Guth. 160 131, Debit. 2 086 747, Waren 3 224 953, Aufwert.- Ausgleich 165 000, Disagio 55 000. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Oblig. Rest auf alte Anleihe 26 950, 7½ % engl. Pfundanleihe (£ 125 000) 2 553 000, langfrist. Darlehn (£ 400 000) 1 680 000, Akzepte 522 863, Kredit. 255 882, aufgewert. Restkaufgeld 240 000, unerhob. Div. 1215, R.-F. 258 000, Gewinn 51 837. Sa. RM. 10 589 748. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 1 650 707, Abschreib. 264 947, Aufwert.- Ausgleich 35 000, Disagio 20 000, Gewinn 51 837. – Kredit: Vortrag am 1./1. 1929 47 571, Bruttogewinn 1 974 920. Sa. RM. 2 022 491. Kurs: Ende 1927–1929: In Berlin: 130, 121, 87 %; in Frankf. a. M.: 128, 120.50, 80 %. – Zulass. von RM. 3.6 Mill. Akt. im Nov. 1927 an der Berliner- u. Frankfurter Börse. –— Zulass. von RM. 1 400 000 Akt. (Emiss. v. Okt. 1928) im Aug. 1929 in Berlin u. Frankf. a. M. Dividenden: 1913: 0 %; 1924–1929: 0, 6. 8, 9, 9, 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Rich. Schweizer, Friedr. Rockel, Rechtsanw. Alex. Hafner, Potsdam; Carl Reitz, Langendiebach. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. Paul Bonn, Berlin; Stellv. Bankier Bruno Edler von der Planitz. Berlin; Kaufm. Richard Kümmel, Potsdam: Bank-Dir. Fritz Wintermantel, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Berlin u. Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Deutsche Werkstätten, Akt.-Ges. in Rähnitz-Hellerau bei Dresden. Die Ges. musste Juli 1930 ihren Betrieb wegen finanzieller Schwierigkeiten stillegen, konnte dann aber stark eingeschränkt wieder aufgenommen werden. Vergleichsverfahren mit den Gläubigern. Erhebliche Schwierigkeiten entstanden durch die Kündigung der Bankkredite, die durch die ungünstigen Herstellungs- u. Absatzverhältnisse der kunst- gewerblichen Erzeugnisse der Ges. wesentlich beeinflusst wurden. Um den Umsatz auf- rechtzuerhalten, wurden umfangreiche Rationalisierungsmassnahmen durchgeführt. Die Massnahmen, die mit einem grossen Kostenaufwand verbunden waren, konnten sich bisher nicht auswirken, so dass sie die finanziellen Verhältnisse der Ges. ungünstig beeinträch- tigten. Zu dem Betriebsverlust in Hellerau traten noch Verluste in den Zweignieder- lassungen in Berlin, Dresden u. Köln u. gelegentlich der Aufgabe der Fabrik u. der Ver- kaufsstelle in München. Das Geschäftsjahr 1929 ergab RM. 838 895 Verlust. Am 26./9. 1930 wurde das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet. Gegründet: 29./9. 1913 mit Wirkung ab 1./1. 1913; eingetr. 8./5. 1914 in Dresden. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1917/18. Zweck: Weiterführ. des bisher von der Ges. Deutsche Werkstätten für Handwerkskunst G. m. b. H., Rähnitz u. der Kommanditges. in Firma Deutsche Werkstätten für Handwerks- kunst München in München betriebenen Fabrikations- u. Handelsgeschäftes von Möbeln u. kunstgewerbl. Gegenständen. Gewerbsmäss. Herstell. u. der Vertrieb von gewerbl. Kunst- Erzeugnissen u. ähnl. Artikeln, besonders Möbeln aller Art, sowie überhaupt von Gegen- ständen aus Holz, Stoff u. Leder. – In den Betrieben werden vollständige Wohnungs- einricht. deutschen Stils hergestellt. Ausserdem führt die Ges. Bautischlerarbeiten u. den Bau von Holzhäusern (Einzelhäuer u. ganze Siedelungen) aus. Sie hat eine grosse Anzahl von herrschaftl. Wohnhäusern, Villen, Sanatorien, Hotels sowie See- u. Flusspassagier- dampfern eingerichtet. Besitztum: Das Werk der Ges. befindet sich in Rähnitz-Hellerau. Die Grundst. in Rähnitz- Hellerau umfassen einen Flächenraum von zus. rd. 84 000 qm, wovon rd. 25 000 qm bebaut sind,