Fahrzeugbau, Schiffswerften, Automobilindustrie. 4635 sache durch ein eigenes Wasserwerk gedeckt. –— Die Abt. Maschinenbau in Görlitz hat Gleisanschluss u. besitzt ein grosses Verwaltungsgebäude, eine Modelltischlerei, eine Giesserei, neun Werkstätten- u. Montagehallen, eine Schmiede u. eine Kesselschmiede, die sämtlich mit modernen Maschinen u. Anlagen ausgerüstet sind. Die für den Betrieb benötigte elektrische Kraft wird in einer Centrale durch 3 Dynamomasch., die von 2 Dampf- maschinen u. einem Rohölmotor mit einer Gesamtleist. von 900 eff. PSs angetrieben werden, sowie in den Werkstätten durch eine weitere Dynamomasch., die von einer Dampfmasch. von 300 eff. Ps angetrieben wird. erzeugt. Ausserdem ist ein Anschluss an das städt. Elektrizitätswerk vorhanden. Das Gelände ist, soweit es für den Fabrikbetrieb noch nicht benötigt wird, jederzeit widerruflich zur landwirtschaftlichen u. gärtnerischen Nutzung verpachtet. – Zu dem Besitztum gehört noch die 100 % Beteiligung an der Uebigau A.-G. Sanierung: Im Geschäftsjahr 1924/25 geriet die Ges. in finanzielle Schwierigkeiten; über die nachfolgende Sanierung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. Geschäftsjahr 1929/30: Lt. Bericht bildeten im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder die Reichsbahnaufträge die Hauptbeschäftigung. Entsprechend ihrer Quote war die Ges. an dem 100-Millionen-Kredit beteiligt, welchen sie der Reichsbahn zusammen mit den Werken der Deutschen Wagenbau-Vereinigung über ein Banken-Konsortium unter Bürgschafts- stellung der gesamten Waggon-Industrie mit grossen finanziellen Opfern zur Verfügung gestellt hat. Nach dem Ausland wurden ein grösserer Reparationsauftrag für Jugoslawien sowie schwedische Aufträge auf Drehgestelle ausgeführt. Die Kapazität der Abteilung „Waggonbau“ wurde nicht voll ausgenutzt, doch reichte der Beschäftigungsgrad noch eben aus. Die Bemühungen, weitere Auslandsaufträge zu erhalten, scheiterten an den gegenüber der Auslandskonkurrenz zu hohen Selbstkosten. Der. Eingang an Aufträgen für die Abteilung „Maschinenbau“ war wenig befriedigend. – Über Verluste aus der Beteiligung an der Uebigau A.-G. s. unter „Beteiligungen“. Beteiligungen: 1927 brachte die Ges. ihre Abteilung Schiffswerft u. Maschinenfabrik in Dresden-Uebigau u. Regensburg in eine neue Aktienges. ein, die mit einem A.-K. von RM. 1 500 000 unter der Firma Uebigau A.-G. Schiffswerft, Maschinen- u. Kesselfabrik in Dresden begründet worden ist. Die Görlitzer Waggon A.-G. übernahm RM. 1 496 000 der neuen Aktien zu pari. Die Uebigau A.-G. hat das am 31./5. 1930 abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Verlust von RM. 420 264 abgeschlossen. Die G.-V. der Uebigau A.-G. v. 9./9. 1930 beschloss Liqu. der Ges. Die Waggon- u. Maschinenbau-A.-G. Görlitz hat daher auf ihren Aktienbesitz, welcher mit RM. 1 477 338 unter „Beteiligungen“ zu Buche stand, RM. 1 077 338 abgeschrieben. Verbände, denen die Ges. angehört: Reichsverb. der Deutschen Industrie, Wagenbau- Vereinig., Verein Deutsch. Maschinenbauanstalten, Verein Deutsch. Eisengiessereien, Dampf- kraftmasch.-Verband, Vereinigung von Dampfturbinen-Herstellern, Vereinig. der Dampf- turbinen bauenden Firmen, Zoelly-Syndikat. Kapital: RM. 6 000 000 in 3000 Aktien zu RM. 1000 u. 30 000 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 4 500 000. Urspr. A.-K. M. 2 400 000, erhöht bis 1914 auf M. 4.5 Mill., dann erhöht von 1919 bis 1923 auf M. 330 000 000 in 3571 St.-Akt. zu M. 600. 209 000 St.-Akt. zu M. 1000, 15 713 St.- Akt. zu M. 1200, 14 000 St.-Akt. zu M. 5000, 1 St.-Akt. zu M. 1800 u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 10 000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./12. 1924 unter Einzieh. der im Dez. 1923 emitt. M. 100 000 000 St.-Akt. (bis auf M. 20 000 000 s. unten) von M. 230 000 000 auf RM. 12 120 000 in der Art, dass der Nenn- wert der St.-Akt. im Verh. 50: 3 von bisher M. 600, 1000, 1200, 1800 u. 5000 auf RM. 20, 60, 60, 100 u. 300 unter Gewähr. von Anteilscheinen für die Akt. zu bisher M. 600, 1200 u. 1800 herabgesetzt wurde. Der Nennwert der Vorz.-Akt. von bisher M. 10 000 beträgt RM. 40. Die G.-V. v. 9./12. 1926 beschloss zur Sanierung der Ges., das nach Abzug der im Besitz der Ges. befindlichen Verwertungsaktien in Höhe von RM. 600 000 verbleibende St.-Akt.-Kap. von RM. 11 400 000 auf RM. 2 280 000 (5: 1) u. die vorhandenen RM. 120 000 Vorz.-Akt. unter Aufhebung der Vorzugsrechte auf RM. 60 000 St.-Akt. (2: 1) zusammenzulegen; ferner die RM. 600 000 Verwertungsaktien in RM. 600 000 Vorz.-Akt. umzuwandeln u. weitere RM. 3 060 000 Vorz.-Akt. auszugeben. Die Vorz.-Akt. sind v. 1./7. 1927 ab div.-ber.; sie wurden von dem Bankenkonsortium unter Beteilig. der Stadt Görlitz mit der Verpflicht. übernommen, sie den Aktion. in der Weise anzubieten, dass auf RM. 300 alte St.-Akt. bzw. RM. 120 alte Vorz.-Akt. je eine neue Vorz.-Akt. von RM. 100 zu 103 % bezogen werden konnte. Lt. G.-V. v. 13./3. 1928 Umwandl. der nom. RM. 3 660 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. mit gleicher Div.-Ber. v. 1./7. 1927 unter gleichzeitiger Gewährung einer einmaligen Vergüt. von 10 % des Nennbetrags auf jede Vorz.-Akt. 4½ % Anleihe von 1900 der früh. A.-G. Görlitzer Maschinenbau-Anstalt u. Eisengiesserei: M. 800 000 in Stücken zu M. 500, aufgewertet auf RM. 75; für Altbesitz eine Genussrechts- urkunde über RM. 50. Zs. nach den gesetzl. Bestimmungen. Tilg. von 1906 ab durch Auslos. zu 103 %; gekündigt zum 1./7. 1923. Die Anleihe wurde in Berlin u. Dresden notiert. 4½ % Anleihe von 1911 der früh. A.-G. Görlitzer Maschinenbau-Anstalt u. Eisengiesserei: M. 1 500 000 in Stücken zu M. 1000 u. 500, aufgewertet auf RM. 150 u. RM. 75; für Altbesitz eine Genussrechtsurkunde über RM. 100 bzw. RM. 50. Zs. nach den gesetzl. Bestimmungen. Tilg. von 1916 ab durch Auslos. zu 103 %; gekündigt zum 1./10. 1923. Die Anleihe wurde in Berlin u. Dresden notiert.