Gas-, Wasser- und Eiswerke. 4651 Deutsche Gasgesellschaft, Akt.-Ges., Berlin-Tempelhof. Direktion in Berlin W 10, Viktoriastrasse 17. Gegründet: 1./3. 1899. Firma bis 9./4. 1918: Gaswerk Grünau (Mark) A.-G. Neue Gesell- schaft mit Wirkung ab 1./5. 1918; eingetragen 8./5. 1918. Zweck: Erwerb, Bau u. Betrieb von Gaswerken, sowie deren Pachtung oder Verpachtung. Auch ist die Ges. berechtigt, sich an Unternehmungen gleicher od. ähnl. Art zu beteiligen. Besitztum: Die Ges. hat 1918 den grössten Teil des Grossberliner Besitzes der Imperial Continental Gas Association von deren Liquidator zum Preise von M. 75 450 000 er worben u. inzwischen durch Ankauf des Gasw. Niederschöneweide erweitert. Der Grundbes. u. die Be- triebsanlagen der Ges sind: Gaswerke Mariendorf, Schöneberg, Gitschiner Str., Holzmarktstr, Niederschöneweide, Grünau (Mark) (vollständig ausgebaute Gasanstalten mit Gleisanschluss bzw. Hafen u. Krananl., Retortenhäusern, Apparaten u. Masch., Werkstätten u. Magazinen, grossen Gasbehältern); Druckverteilungsanlage Lichterfelde und Revierbureau; Gasmesser- fabrik Mariendorf, Ammoniakfabrik Niederschöneweide; Revierbureaugebäude Wilmersdorf; Revierbureaugebäude Zehlendorf; der Grundbesitz umfasst insges. 930 804 qm, davon bebaut 90 308 qm; Jahresleistung der Werke zus. 174 700 000 cbm Gas. Der Betrieb der der Deutschen Gasgesellschaft gehörenden Gaswerke ist durch Vertrag vom 30./4.1918 bis 1./1. 1969 der zu diesem Zweck gegründeten Gasbetriebsgesellschaft in Berlin- Mariendorf übertragen worden. Diese Ges. hat ein A.-K. von M. 8 000 000, von denen sich M. 2 666 400 im Besitz der Deutschen Gasgesellschaft und M. 5 333 600 im Besitz der Deutschen Continental-Gas-Ges. in Dessau befinden. Von dem nach Abzug sämtlicher Betriebsunkosten (ohne die Abschreibungen auf die Anlagen) verbleibenden Reingewinn der Gasbetriebsges. erhält die Deutsche Gasgesellschaft 92 %; übersteigt der Gewinn 7½ % des von der Deutschen Gasgesellschaft in den Werken investierten Anlagekapitals, so ermässigt sich der Gewinn- anteil auf 91 % bezw. auf 90 % wenn der Gewinn 10 % des Anlagekapitals übersteigt. Auf Bestellung und Abberufung des Vorstandes hat die Deutsche Gasgesellschaft einen statutarisch bezw. vertraglich festgelegten massgeblichen Einfluss. Kapital: RM. 100 000 000 in 100 000 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 150 000 (Vorkriegs- kapital), erhöht lt. G.-V. v. 9./4. 1918 um M. 82 850 000, übern. zu pari von den Kreisen Teltow u. Niederbarnim u. den Städten B.-Schöneberg und B.-Wilmersdorf M. 68 255 000 u. der Deutschen Continental- Gas-Ges. in Dessau M. 14 745 000. Lt. G.-V. v. 22./11. 1923 Erhöh. um M. 17 Mill. in Inh.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 10./9. 1924 erfolgte Umstell. auf unverändert RM. 100 Mill. Lt. G.-V. v. 12./5. 1926 Umwandl. von 83 000 Stück bisher. Namen-Aktien in Inh.-Aktien. Grossaktionäre: Die Aktien befinden sich zum grössten Teil im Besitz der Stadt Berlin (RM. 45 341 000) u. des Kreises Teltow. Hypothek.-Anleihe: M. 41 500 000 in 4½ % Oblig. von 1919, rückzahlbar zu pari. Stücke zu M. 500, 1000, 2000 u. 5000 = aufgewertet auf RM. 48 für je nom. M. 1000. Zs. 1./7. Die Obligationen erhielten eine hypothekarische Sicherstell. zur ersten Stelle auf die Anlagen der Ges. Auch leistet der Kreis Teltow für die Anleihe Bürgschaft. Zahlstellen: Berlin: Dresdner Bank, Commerz- u. Privat-Bank. Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Kurs in Berlin Ende 1926–1929: 78, 68.10, 70, 66.50 %. Von den aufgewerteten Schuldverschr. waren Ende 1929 noch RM. 1 804 477 in Umlauf. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R. (ausserdem ein Fixum jährl.), dann 2 % weitere Div., Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Konzessionen 14 272 009, Anlagen 91 209 236, Debit. 7 675 951, Beteil. 2 666 400, Eff. 744 852. – Passiva: A.-K. 100 000 000, Obl. 1 804 477, R.-F. 1 735 364, Ern.-F. 5 709 091, Kredit. 1 814 328, Gewinn 5 505 186. Sa. RM. 116 568 448. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 2 194 165, Oblig.-Zs. 49 047, Gewinn 5 505.186. – Kredit: Vortrag aus 1928 168 000, Betriebseinnahme von der GBG. 7 188 816, Gewinn aus der Beteilig. an der GBG. 386 628, verschied. Einnahmen 4954. Sa. RM. 7 748 399. Dividenden: 1924–1929: 3, 3, 3, 4, 4, 0 %. Direktion: Oberbaurat Georg Landsberg, B.-Charlottenburg; Oberbaurat Bruno Heck, Dessau. Prokuristen: Ludwig Hesse, Ernst Friedrich, Hans Kampe, Carl Amthor. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Dr. von Achenbach, Neubabelsberg; Stellv. Dir. Dr. Bueb, Berlin; Synd. Dr. Koeppel. Stadtrat M. Katz, Stadtrat W. Leibholz, Baurat Weigel, Kreis- syndikus Dr. von Alten-Reuss, Neubabelsberg; Gen.-Dir. Dr. Wussow, Dir. Blach, Stadt- Verordn. J. Fabian, Stadtverordn. Dr. Th. Klinckhard, Berlin; Amtsvorsteher Bonsels, Mahlow; Gust. Wauer, Thyrow; Landwirt E. Henecke,. Nächstneuendorf; Kreiskämmerer Max Heiss, Gen.-Dir. Dr. Adolf Stauss, Dir. Adolf Schmidt, Stadtrat Hermann Jursch, Parteisekretär Paul Robinson, Stadtrat Emil Wutzky, Stadtrat i. R. Luscher, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. „Diamco“ Aktien-Gesellschaft für Glühlicht in Berlin O 34, Gubener Str. 47. Gegründet: 12./5. 1920; eingetr. 26./9. 1920. Gründer u. Gründungshergang s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23.