9 4658 Gas-, Wasser- und Eiswerke. Direktion: Gen.-Dir. O. Meyer, Stadtrat Dr. Wilh. Kaiser. Prokurist: O. Wichert. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermeister Dr. Eichhoff, Stadtrat Hilgering, Stadtbaurat Bronner, Stadtverordn. Kamrath, Stadtverordn. Ziegler, Dortmund. Zahlstellen: Dortmund: Städt. Sparkasse, Gaswerks-Kasse. Westfälische Ferngas-Aktiengesellschaft, Dortmund. Gegründet: 24./7. 1928; eingetr. 7./8. 1928. Gründer: Provinz Westfalen, Landkreis Arnsberg, Landkreis Iserlohn, Landkreis Altena, Landkreis Olpe, Landkreis Siegen. Stadt Neheim, Amt Werdohl, Stadt Plettenberg, Stadt Attendorn, Stadt Iserlohn, Stadt Lüden- scheid, Stadt Menden, Stadt Hohenlimburg, Stadt Olpe, Stadt Schwerte, Landkreis Hagen, Landkreis Herford, Landkreis Minden, Landkreis Lübbecke, Landkreis Halle, Landkreis Paderborn, Landkreis Warburg, Landkreis Höxter, Stadt Vlotho, Land Lippe. Zweck: Erzeugung, Beschaffung, Fortleitung u. Weiterveräusserung von Ferngas u. alle hiermit zus.hängenden Geschäfte, auch in Form von Beteiligungen an anderen Unter- nehmungen u. Gesellschaften oder deren Erwerb. Die Ges. wird in erster Linie Ferngas der Ruhr-Gas-A.-G. an die Verbraucher liefern. In dem 5 Monate umfassenden Geschäftsjahr 1928 erstreckte sich die Tätigkeit der Ges. in erster Linie auf Verhandlungen mit der Ruhrgas A.-G. über den Abschluss eines Gas- lieferungs- u. Demarkationsvertrages, der am 2./2. 1929 fertiggestellt wurde. Nach diesem Vertrage bezieht die Ges. für ihr Versorg.-Gebiet den gesamten Gasbedarf von der Ruhrgas A.-G. Letztere hat sich verpflichtet, in dem Versorg.-Gebiet der Ges. die Gasverteilung — abgesehen von der direkten Beliefer. ihrer Aktionäre u. deren Konzernwerke — aus- schliesslich der Ges. zu überlassen. Von den zur Gasversorg. erforderlichen Leitungen baut die Ruhrgas die grossen Durchgangsleitungen Ruhrgebiet – Siegen u. Ruhrgebiet –Minden–Hannover. Die Abzweigleitungen zur Versorg. ihrer Abnehmer werden von der Westfälischen Ferngas A.-G. gebaut. Der Bau der Leitung Letmathe–Hohenlimburg u. Letmathe–NeheimHüsten soll noch in diesem Jahre durchgeführt werden; die Ver- längerung der letzteren Leitung über Arnsberg nach Freienohl ist vorgesehen. Mit den Vereinigten Gaswerken Westfalen in Dortmund wurden gleichzeitig Verhandlungen auf Abgrenzung der beiderseitigen Versorg.-Gebiete geführt, die inzwischen zu einer grund- sätzlichen Verständigung geführt haben. Hiernach hat die Ges. im grossen u. ganzen den Süden Westfalens etwa südlich der Ruhrlinie Arnsberg–Schwerte bis Siegen u. im Osten das Gebiet südlich Brackwede bis Minden sowie im Norden den Kreis Tecklenburg als ausschliessliches Versorg.-Gebiet erhalten. Ausserhalb der Provinz Westfalen wird der Freistaat Lippe beliefert werden. Ferner schweben Verhandlungen mit dem Lande Olden- burg u. der Provinz Hannover über eine Beteilig. an ihrer Ges., die eine wesentliche Erweiterung des Versorg.-Gebietes erwarten lassen. Die Verhandlungen mit der gasver- brauchenden Industrie u. den gaserzeugenden Städten auf Abschluss von Gaslieferungs- verträgen sind in grossem Umfange aufgenommen worden. Mitte 1929 Übertragung von nom. RM. 20 000 Aktien an den Freistaat Oldenburg. Damit ist auch der Freistaat Olden- burg als Aktionär in dem Unternehmen vertreten. Das Land Oldenburg hat sich verpflichtet, der Ges. unentgeltlich das Recht der Wegbenutzung einzuräumen, ferner ein, wenn auch nicht unbedingtes, so doch ausschliessliches Versorgungsrecht für Oldenburg zu gewähren. —– Zwischen der Stadt Altena u. der Ges. wurde im Aug. 1929 ein Vertrag abgeschlossen, wonach die Stadt Altena in Zukunft ihren gesamten Gasbedarf von der Westfälischen Ferngas A.-G. bezieht u. ihr Gaswerk demnächst stillegt. Gleichzeitig wurde ein Vertrag über die Benutzung der städtischen Strassen durch die Westfälische Ferngas A.-G. für ihre Fernleitung abgeschlossen. Im ersten Halbj. 1930 sind Anschlussleitungen nach Altena, Hohenlimburg, Olpe u Siegen u. zu den industriellen Abnehmern begonnen worden. Der Anschlusswert der Gaslieferungen auf Grund der mit den Abnehmern abgeschlossenen Verträge stellt sich auf 20 000 000 Kubikmeter im Jahre. Darüber hinaus schweben Ver- handlungen mit Kommunen u. industriellen Werken über Lieferungen von weiteren 20 Millionen Kubikmetern. 1930 Beitritt der Stadt Siegen u. des Landkreises Tecklenburg als Aktionäre, wobei die Stadt Siegen RM. 100 000 u. der Landkreis Tecklenburg RM. 10.000 Aktien der Westfälischen Ferngas A.-G. übernehmen. Kapital: RM. 4 000 000 in 800 Nam.-Akt. zu RM. 5000, übern. von den Gründern zu pari, zunächst mit 25 % einbezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Leitungsnetz 513 450, Betriebs- u. Messgeräte 11 652, Apparate, Werkzeuge u. Inv. 47 135, Abschr. 47 134, im Bau befindl. Anlagen 2 601 786, Bankguth. 516 398, Kassa 503, Forder. 3238, nicht eingez. A.-K. 3 000 000, Verlust 336 966. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Darlehen 2 450 000, Verpflicht. 533 996. Sa. RM. 6 983 996. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag a. 1928 158 780, Betriebs- u. Verwalt.- Kosten 171 946, Abschr. 47 134. – Kredit: Zinsenüberschuss 40 894, Verlust 336 966. Sa. RM. 377 861. Dividenden: 1928–1929: 0 %. Vorstand: Dir. Dr. Hans Müller, B.-Schlachtensee; Dir. Richard Starke, Essen. Aufsichtsrat: Landeshauptmann Dr. Franz Dieckmann, Münster; Landrat Paul Graubner, Altena; Bürgermeister Dr. Gunst, Hüsten; Landrat Dr. Haslinde, Arnsberg; Landrat Dr. Loos,