3 4728 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Pflanzung gehört ausserdem eine Sägemühle. Ein neu gebautes modernes Ölwerk konnte 1926 bis auf die Pressen u. 1927 vollkommen in Betrieb genommen werden. — In einer Höhe von etwa 800 m über dem Meere wurde in unmittelbarer Nähe des früheren Gouvernementssitzes Buea ein grösserer Anbau von nichttropischen Produkten (Kartoffeln, Mais, Gemüse) durchgeführt und auch Viehzucht betrieben. Aus der Bueafarm soll vor allen Dingen Verpflegung für die Arbeiter gewonnen werden. Dann ist sie aber auch zur Versorgung der Beamten mit europäischem Gemüse, frischem Fleisch, Milch und Butter gedacht. – Bei dem Wiederaufbau der Handels-Abteil. musste sich die Ges. zunächst auf den Victoriabezirk beschränken. Bis zum 31./12. 1925 wurden 11 Faktoreien in Betrieb ge- nommen. In sämtl. Kameruner Betrieben wurden am 31./12. 1929 33 europäische Beamte u. 2987 schwarze Arb. beschäftigt. Die Ges. gehört der Vereinigung Kameruner Pflanzungen an. —– Bezügl. der Entschädig. durch das Reich beträgt der bisher erhaltene Betrag in Goldmark rund 4½ % der durch das Reich anerkannten Schadenswerte (M. 20 000 000). Die Gesamtentschädigung wurde lt. Kriegsschädenschlussgesetz von 1928 auf 15 % festgesetzt. Kapital: RM. 6 000 000 in 12 000 Aktien zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht 1903 um M. 500 000. 1904 um M. 1 500 000, 1907 zur Sa- nmierung der Ges. Herabsetzung des A.-K. von M. 4 500 000 auf M. 3 000 000 durch Zus. legung des A.-K. 3: 2. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 16./12. 1922 um M. 9 000 000, angeb. 1: 3 zu 100 % £ Steuer usw. Die letzte Akt.-Emission ist in 3 Serien (A, B, C) eingeteilt und zu- nächst nur mit 25 % eingezahlt. Lt. G.-V. v. 4./11. 1926 Umstell. von M. 12 Mill. auf RM. 6 000 000 (2: 1) in 12 000 Akt. zu RM. 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quartal in Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. event. Sonderrückl., 4 % Div. an Aktien, event. Sonder- Rückl. u. Abschreib., vom etwaigen Überschuss 10 % Tant. an A.-R., (ausser einer festen jährlich von der G.-V. festzusetzenden Vergüt., Rest Super-Div. an Aktien bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez, 1929: Aktiva: Landbesitz u. Kulturen 8 394 961, Eisenbahnanlage 510 000, Geb. 410 000, Ölwerk 420 000, Fahrzeuge, Masch. u. Inv. 100 000, Kassa, Bankguth., Wertp. 263 741, Buchforderungen 457 980, Vorräte an Betriebsmaterial., Handelswaren und Pflanzungsprodukten 521 173, Beteil. 100 000, Verlust 306 019. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 600 000, Wiederaufbaudarlehen 4 337 058, Buchschulden 546 817. Sa. RM. 11 483 876. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust 1929 111 458, Abschr. 206 544. – Kredit: Vortrag 11 983, Verlust (Vortrag) 306 019. Sa. RM. 318 003. Dividenden: 1913: 20 %. 1924–1929: 0 %. Vorstand: Wilh. Kemner. Aufsichtsrat: (7–12) Vors. Udo Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, Schloss Langenzell b. Bammenthal; Stellv. Bankier Carl Hagen, Berlin; Komm.-Rat Dr. jur. Alb. Ahn. Köln; Dr. jur. Herm. Hoesch, Hugo Schoeller, Düren: R. F. Wahl, London; Bankier Louis Hagen, Berlin; Dr. Rudolf Seitz, Frankfurt a. M., Dr. jur. Max Esser, Baden-Baden. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Darmst. u. Nationalbank, Hagen & Co.; Düren: Dürener Bank, Filiale der Darmstädter u. Nationalbank, Frankfurt a. M. Guatemala Plantagen-Gesellschaft in Hamburg, Lange Mühren 9. Gegründet: 25./5. 1889. Zweck: Betrieb von Plantagen u. Handelsgeschäften aller Art. Entwicklung: 1922 wurde das Grundeigentum der Ges. in Guatemala mit Zubehör an die Central-American Plantations-Corporation verkauft u. der Kaufpreis in Shares dieser Corporation den Aktion. im Verh. von 10 Shares von nom. je $ 100 der Corporation zu einer Aktie der Guatemala Plantagen-Ges. von nom. je M. 5000 in New York bei der Ultramares Corporation, New York, 280, Broadway bis 15./11. 1922 gegen Zahlung von M. 7500 zur Verfügung gestellt. Die G.-V. v. 25./7. 1929 genehmigte einen Fusionsvertrag mit der Osuna-Rochela Plantagen- Ges. in Hamburg, wonach das Vermögen der Osuna als Ganzes ohne Liqu. auf die Guatemala-Ges. übergeht. Auf nom. RM. 480 Osuna-Akt. entfällt 1 Akt. zu RM. 500 der Guatemala Plantagen-Ges. Besitztum: Die Ges. hat ihre koloniale Tätigkeit am 26./3. 1925 durch Übernahme der Pflanzung Likomba im britischen Mandatsgebiet von Kamerun wieder aufnehmen können. Dieser Besitz, ein Teil der früher. Pflanzung der Familie Woermann, erstreckt sich vom Ombe- fluss im Westen bis zum schiffbaren Mungofluss im Osten. Die Grösse der Pflanzung beträgt rd. 6000 ha. Sie liegt fast ausschl. in der fruchtbaren Tiko-Ebene am Fusse des Kamerun- berges. Die Pflanzung besteht fast durchweg aus tiefgründigem, vulkanischem Schwemm- boden, der ausserordentlich fruchtbar ist. Eine Eisenbahn in Länge von etwa 8 km ver- bindet den Haupthof von Likomba mit dem Tiko-Pier, an dem Seeschiffe bis zu 6000 t anlegen können, u. nach dem bereits ein regelmässiger Schiffsdienst eröffnet wurde. Likomba ist durch gute Autostrassen mit dem Seehafen Victoria, sowie mit der Gebirgsstadt Buea verbunden. Sofort nach Übernahme der Pflanzung ist mit dem Wiederaufbau begonnen worden. Angebaut werden Bananen, Kakao u. Ölpalmen. Der zur Pflanzung gehörige Urwald (etwa 5000 ha) enthält sehr grosse Bestände an wertvollen Nutzhölzern. Zu der Pflanzung gehört ausserdem ein moderner Sägewerkbetrieb, eine Palmölfabrik u. Trockenhäuser für Bananen u. Kakao. ―――――――― 23 ――― *