Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 4805 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gründungskosten RM. 3915. – Kredit: Verlust RM. 3915. Dividende: 1929: 0 %. Vorstand: Dr. Jefim Kopelmann. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Carl Schlesinger, Stellv. Felix Schwarz, Rechtsanw. Dr. Ernst Graetz, Berlin; Jacob Jawschitz, Memel. Zahlstellen: Ges.-Kasse, Berlin: Bankhaus Abraham Schlesinger. Deutsche Luft Hansa Aktiengesellschaft, Berlin SW 68, Lindenstr. 35. Gegründet: Die Ges. ist hervorgegangen aus der am 15./5. 1925 gegründeten und am 20./5. 1925 eingetragenen Aero Hansa Akt.-Ges., welche ihre Firma lt. G.-V. v. 6./1. 1926 vie oben änderte. Gründer der Aero Hansa s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Die Deutsche Luft Hansa A.-G. erhielt am 15./6. 1926 ihre endgültige Konstituierung, nachdem bereits zu Ende des Jahres 1925 die beiden Konzerne Deutscher Aero-Lloyd A.-G. und Junkers Luftverkehrs- A.-G. die Zusammenarbeit in der neuen Form beschlossen hatten. Ausser den an diesen Stamm-Gesellschaften beteiligten Aktionären sind die Interessen des Reiches, der Länder und sämtlicher deutschen regionalen Luftverkehrsgesellschaften zusammengeschlossen. Die Ges. wird vom Reich subventioniert. Die Reichsbeihilfen für das laufende Etats- jahr 1929/30 wurden plötzlich im April 1929 gegenüber dem Vorjahre u. den Etatsvorschlägen der Reichsregierung, die den eigenen Dispositionen der Ges. seit Ende 1928 zugrunde gelegt woren, etwa 50 % gekürzt. Um die Härte dieser Kürzung zu lindern, erhielt die Ges. durch das Reichshaushaltsgesetz vom 29./6. 1929 eine Abfindung in Höhe von RM. 6 Mill., zahlbar zu je in den Haushaltsjahren 1930, 1931 u. 1932 zugesichert. Hierdurch ist es uns möglich gewesen, auch für das Jahr 1929 trotz unzureichender Beihilfssätze die erfor- derlichen Abschreibungen auf das Flugmaterial vorzunehmen. Durch Gesetz v. 29./6. 1929 ist der Reichsfinanzminister ermächtigt worden, „ die Verpflicht. zur Verzins. u. Tilgung einer für den Betrieb von ausserenropäischen Luftverkehrsstrecken von der Deutschen Luft-Hansa Akt.- Ges. aufzunehmenden Anleihe von RM. 6 Mill. bis zum jährl. Betrage von RM. 550 000 zu übernehmen. Die Anleihe wurde nicht aufgenommen. Statt dessen ist durch den Nach- trags-Haushalt 1929 für diesen Zweck der Lufthansa eine unmittelbare Reichsbeihilfe in dem zunächst erforderlichen Umfange von RM. 3 Mill. bewilligt worden. Ein Teil des durch die Reichshaushaltskürzungen eingetretenen Ausfalles an Beschäftigung konnte durch erhöhte Interessenahme der Reichspost wieder wettgemacht werden. Während bisher die Reichspost nur den planmässigen Verkehr für Personen u. Güter auch für ihre Postsendungen mitbenutzte, ging sie 1929 zur Einrichtung besonderer Postfluglinien über. Die Beschränkung der Beihilfen führte naturgemäss zu weitgehenden Eingriffen in die Organisation. Diese fanden insbesondere ihren Ausdruck im Abbau von etwa einem Drittel des Personals, in der Stillegung zahlreicher Linien einschl. ihres Fluggerätes u. in der Aufgabe oder Zus. legung verschiedener Arbeitsgebiete. Die Umstellung wurde dadurch erschwert, dass sie in dem Augenblick erfolgen musste, als der volle Sommerbetrieb ein- setzte u. alle Kräfte erforderte. — Die vom Reiche getroffene Neuerung der Beihilfen sieht auch den Fortfall der bisherigen Material-Beihilfen vor. Es ist möglich gewesen, für das in der Bilanz für 1928 unter Forder. enthaltene Materialbeihilfe-Konto einen endgültigen Aus- gleich zu vereinbaren. Dieses Konto ist durch Lieferung von Materialien zu angemessenen Preisen inzwischen im wesentlichen abgedeckt. Die in der Bilanz ausgewiesenen treu- händerischen Verpflicht. u. Ansprüche fallen ebenfalls unter diesen Ausgleich. Zweck: Luftverkehr im In- u. Auslande, der Betrieb aller mit der Luftfahrt u. ihrer örderung zus. hängenden Geschäfte u. Einrichtungen. Das Verkehrsprogramm auf längere Sicht umfasst drei Reihen von Aufgaben: 1. den ransozean- u. Transkontinentalverkehr; 2. die Verbind. Deutschlands mit den europäischen Wirtschaftszentren; 3. den Streckenverkehr innerhalb Deutschlands. Besitztum: Für die Durchführung des Verkehrs standen der Ges. Ende 1929 rd. 159 Flug- zeuge, darunter 42 Grossverkehrsflugzeuge zur Verfügung. Die Flugzeuge älteren Typs finden für Sonderzwecke, wie z. B. Schul-, Lichtbild-, Vermessungsflüge Verwendung. Beteiligungen: Die Ges. ist u. a. an der ihr angegliederten Hansa Luftbild G. m. b. H. u. ferner an der Deutsch-Russischen Luftverkehrsges. m. b. H. beeiligt. – Die Ges. ist Mitgl. der International Air-Traffic Association. Statistik: 1927–1929: Beförderte Personen: 102 681, 111 115, 87 019; Gepäck: 821 921, 868 460, 690 609 kg; Fracht u. Zeitungen: 846 929, 1 185 248, 1 198 790 kg; Post: 274 073, 317 588, 366 845 kg; geflogene Strecke: 9.208, 10.529, 9.350 Mill. km. Kapital: RM. 25 000 000 in 25 000 Aktien zu RM. 1000. Urspr. RM. 50 000 in 500 Akt. zu M. 100, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 15./6. 1926 zerlegt in 50 Akt. zu RM. 1000 u. erhöht um RM. 24 950 000 in 24 950 Akt. zu RM. 1000. Die Erhöhung erfolgte in bar zwecks Übernahme vorhandener flugtechn. Einrichtungen u. Anlagen des Deutschen Aero Lloyd, der Junkers Luftverkehr und der verschiedenen regionalen (meist kommunalen) Luftverkehrsgesellschaften. Ausser Betracht bleiben bei letzteren die Flugplätze. Der Aero Lloyd gab ab: Flugzeuge, Motoren, Werften usw., sowie Beteil. im Gesamtwerte von ――