4810 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 29./5. 1923 die Ges. aufzulösen; sie ermächtigte die Direktion bzw. den Liquidator, den Ent- schädigungsvergleich mit dem Reiche abzuschliessen. Durch Vergleich mit dem Reiche erhielt die Ges. Ende 1924 eine Entschädigung von RM. 759 497. Die G.-V. v. 30./12. 1924 beschloss, das damals vorhandene Vermögen an die Inhaber der noch nicht ausgelosten Anteile auszuschütten. Auf einen unverlosten Anteil von M. 100 entfielen RM. 3.65. Der Auflösungsbeschluss wurde am 29./3. 1928 vom Kammergericht für nichtig erklärt. Infolge- dessen kann die Ges. sich wieder als Kolonialgesellschaft betätigen. Die G.-V. v. 16./7. 1928 beschloss die Anderung der Satzungen, die den veränderten Umständen angepasst wurden. Von einer Rückforder. der 1924 erfolgten Ausschüttung auf die Anteile wurde abgesehen. Nach dem Kriegsschädenschlussgesetz ist der Ges. eine Gesamtentschädig. von RM. 10 928 000 zugesprochen worden, auf welche die im Jahre 1924 gezahlte Vorentschädig. von RM. 759 497 sowie die in den Jahren 1926 bis 1928 gewährten Wiederaufbaudarlehen von zus. RM. 1 245 000 anzurechnen waren. 1928 beteiligte sich die Ges. in Ostafrika an 2 Kaffeepflanzungen, 2 Sisalpflanzungen u. 1 Kokospalmenpflanzung. Weiter hat sich die Ges. an der auf Sumatra gegr. Cultuur Maatschappij Talang-Padang beteiligt. Die Gesamtentwicklung der Pflanzungsinteressen zeigt die folgende Zusammenstellung: Stand am 31./12. 1928 Stand am 31./12. 1929 Kaffee (in Afrika) . . . nom = 43 370 shares nom. 52 035 shares „ 2 050 debentures Sisal „ 3 %%%%.......... „ 55 500 shares Kopra „ 3 3... „ 14 400 „ Talang Padang (Nied. Ind.) „ Fl. 1 192 000 gewöhnliche Anteile „ 8000 Vorzugsanteile Die afrikanischen Interessen verteilen sich nunmehr auf zwei Kaffeepflanzungen, von deren Kapital die Ges. 50.35 bzw. 41.97 %, ferner zwei Sisalpflanzungen, von deren Kapital die Ges. 50 bzw. 32 % u. eine Kokospalmenpflanzung, von deren Kapital die Ges. 36 % besitzt. An Talang Padang ist die Ges. mit ¾ beteiligt. Kapital: RM. 4 000 000 in 3500 Anteilen zu RM. 1000 u. 5000 Anteilen zu RM. 100. Urspr. M. 21 000 000 in 70 000 Anteilen A zu M. 100 u. 14 000 Stück Über je 10 Anteile Lit. B. Davon durch Auslos. getilgt bis Ende 1923: M. 1 660 700. Die G.-V. v. 8./8. 1930 hat nach Einziehung von Stück 3 nicht gelosten Anteilen zu je PM. 100 das Grundkapital von PM. 19 339 000 auf RM. 3 867 800 umgestellt. Auf jeden nicht gelosten Anteil zu PM. 100 entfallen je RM. 20. Für je 5 Anteile zu je PM. 100 wird ein Anteil zu RM. 100 bzw. für je 50 Anteile zu je PM. 100 ein Anteil zu RM. 1000 ausgereicht. Insgesamt werden 3500 Anteile zu je RM. 1000 u. 3678 Anteile zu je RM. 100 ausgegeben (Frist 5./11. 1930). Die gleiche G.-V. beschloss sodann Erhöh. um RM. 132 200 auf RM. 4 000 000 durch Ausgabe von 1322 Anteilen zu RM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In den ersten 10 Mon. des folgenden Geschäftsj. Stimmrecht: Je M. 100 nicht geloste Anteile = 1 St. Die Inhaber der ausgelosten Anteile haben kein St.-Recht u. keinen Anteil am Vermögen im Falle der Auflösung der Ges., sondern nur Anspruch auf eine etwaige Dividende über 3 % hinaus. Das St.-Recht kann nur von denjenigen Mitgliedern ausgeübt werden, welche ihre auf den Inh. lautenden Anteile wenigstens 5 Tage vor dem Tage der Gen.-Vers. bei der Direktion oder bei denjenigen Stellen, welche in der Bekanntm. bezeichnet worden sind, gegen Bescheinigung hinterlegt haben und sie bis zur Beendigung der Gen.-Vers daselbst belassen. – Aufsichtsbehörde: Die Ges. steht unter der Aufseicht des Auswärtigen Amts. Vermögenstatus am 31. Dez. 1929: Aktiva: Beteil. 4 202 347, Pflanzungskredite 315 493, Debit. 512 292, Eff. 3 722 228, Kassa 79, (Bürgschaftsforder. 264 853). – Passiva: Ent- schädig.-K. 7 445 337, Einzahl.-Verpflicht. 1 035 760, Bankschulden 213 455, sonst. Kredit. 41 327, Rückst. für schwebende Forderungen 8918, Aktivsaldo 7640, (Bürgschaftsverpflicht. 264 853). Sa. RM. 8 752 440. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 38 275, Kursdiffer. 236 829, Abschr. 31 063. Sa. RM. 306 167. – Kredit: Zs. u. Provis. RM. 306 167. Reichsmark-Eröffnungsbilanz am 1. Jan. 1930: Aktiva: Beteil. 2 830 528, Kredite an Pflanzungen 315 493, Debit. 735 970, Eff. 3 840 074, Kassa 79, (Bürgschaftsforder. 264 853). – Passiva: Kapital 3 867 800, Bilanz-R.-F. 2 462 000, Rückst. für Einziehung geloster Anteile 66 400, do. für Umstell.-Kosten u. schweb. Forder. 35 402, Einzahl.-Verpflicht. 1 035 760, Bankschulden 213 455, sonst. Kredit. 41 327, Bürgschaftsverpflicht. 264 853. Sa. RM. 7722 145. Kurs: In Berlin: Ende 1913: – %; Ende 1926–1929: 60, 26 , 22, 16.25 (PM.) %. Vorstand: Dir. Hans Igen, Dr. Georg Schulze. 0 Verwaltungsrat: Vors. Bankdir. Dr. Kurt Weigelt, Berlin; Stellv. Dir. J. Warnholtz, B.-Charlottenburg; Geh. Ober-Reg.-Rat Gerstmeyer, E. Helfferich, Geheimrat Gunzert. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Mendelssohn & Co., S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co.; Frankfurt a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Jac. S. H. Stern; Hamburg: Nordd. Bank in Hamburg Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges.; Köln: A. Schaaffhausen'scher Bankverein Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges.; Sal. Oppen- heimer jr. & Cie.