Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 4815 Zweck: Bau u. Betrieb vollspur. Nebeneisenbahnen von Schöningen über Hötzum nach Gliesmarode u. von Hötzum nach Mattierzoll nach Massgabe der der Ges. erteilten Konz. u. der staatsaufsichtsseitig festgestellten Baupläne. Der Betrieb wurde am 15./2. 1902 eröffnet, nachdem einzelne Strecken bereits 11./11. 1901 bzw. 2./1. 1902 für den Güterverkehr eröffnet waren. Die G.-V. v. 10./7. 1929 genehmigte einen Verschmelzungsvertrag mit der Oschersleben- Schöninger Eisenbahn-Ges., deren Vermögen als Ganzes ohne Liqu. auf die Braunschweig- Schöninger Eisenbahn A.-G. übertragen wird gegen Gewährung von neuen Aktien im Verh. 1:1. Die Oschersleben-Schöninger Eisenbahn-Ges. betreibt eine normalspurige Nebenbahn von Oschersleben nach Schöningen, Länge 27.63 km. Die Strecke wurde am 2. bzw. 20./12. 1899 eröffnet. Der Verschmelz.-Vertrag mit der Oschersleben-Schöninger Eisenbahn-Ges. ist wegen steuerlicher Schwierigkeiten noch nicht durchgeführt worden. Linien: Die Linie Schöningen-Hötzum-Braunschweig durchschneidet lediglich braun- schweigisches Staatsgebiet, während die Linie Mattierzoll-Hötzum auf 2 km Länge durch preussisches Staatsgebiet hindurchgeführt wird. Die Linie Schöningen-Braunschweig bildet die Fortsetzung der Nebenbahn Oschersleben-Schöningen (A.-G.) u. erhält durch Vermittelung dieser Linie in Oschersleben u. Schöningen Anschluss an die Reichsbahn. Die Linie Schöningen-Gliesmarode-Braunschweig (Nordost) hat in Gliesmarode Verbindung mit der Braunschweig. Landeseisenbahn, die Linie Mattierzoll-Hötzum vereinigt sich in Hötzum mit der Linie Schöningen-Braunschweig-Nordost u. schliesst in Mattierzoll an die Reichs- bahn an. Ausserdem wird sie in Mattierzoll mit der normalspur. in Privatbesitz befindl. Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll (A.-G.) verbunden, sodass aus den Linien der Braunschweig- Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges., der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges. u. der Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll ein zus.hängendes Netz normalspur. Privatbahnen von insges. etwa 230 km Betriebslänge entsteht. Die Betriebslänge der Linien der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. beträgt rd. 75 km. Die G.-V. v. 23./9. 1907 beschloss Ankauf der Anschlussbahn von Lucklum nach dem Kalkwerk bei Hemkenrode. Statistik 1927–1929: Beförderte Personen: 353 828, 382 253, 371 725; beförderte Güter: 539 684, 507 643, 474 977 t. Kapital: (Erhöh. beschlossen) RM. 1 975 000 in 3950 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegs- kapital: M. 3 950 000. Urspr. M. 3 950 000 in 3950 Aktien zu M. 1000. Von diesen Aktien übernahmen die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. M. 3 363 000, der braunschweig. Staat M. 300 000 u. sonstige Interessenten M. 287 000. Der braunschweig. Staat leistete einen Zuschuss von M. 300 000 welcher erst dann, u. zwar gegebenenfalls bis zur Höhe von 3½ % zu verzinsen ist, wenn das A.-K. in drei aufeinander folg. Jahren eine Div. von je 4 % erhalten hat. Das Kaliwerk Asse leistete M. 100 000 u. die Konservenfabrik Struck M. 25 000 Zuschuss. Lt. G.-V. v. 28./11. 1924 Umstell. auf RM. 1 975 000 durch Umwert. des Nennbetrags der Aktien von M. 1000 auf RM. 500. Zwecks Durchführung der Fusion mit der Oschersleben-Schöninger Eisenbahn beschloss die G.-V. v. 10./7. 1929 Erhöhung des A.-K. um RM. 1 230 000 in St.-Akt. zu RM. 500 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1929. Die Erhöh. ist noch nicht durchgeführt (s. a. oben). Grossaktionäre: Akt.-Ges. für Verkehrswesen zu Berlin. Anleihe: M. 3 950 000 in 2½ %, bis 1917 4½ % Schuldverschr. zu M. 1000. In Umlauf Ende Dez. 1929 einschl. Altbesitz-Genussrechte: RM. 200 900. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Eisenbahnanlage 2 739 963, Aufwert.-Ausgleich 73 100, Vorräte aller Art 173 723, Wertp. 6350, Kaut. in Eff. 21 000, Kassa 295, Debit. 36 224. Fehl- betrag im Ern.-F. 29 286. – Passiva: A.-K. 1 975 000, Zuschuss des Braunschweig. Staates 150 000, aufgew. Obl.-Schuld (einschl. Genussrechte der Altbesitzer) 200 900, Spez.-R.-F. 16 429, Bilanz-R.-F. 219 822, Kaut. 21 000, Kredit. 496 620, Gewinn 171. Sa. RM. 3 079 943. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 49 129, Aufwert.-Ausgleich 4700, Ern.-F. 49 216, Spez.-R.-F. 2739, Bilanz-R.-F. 140, Vortrag 171. – Kredit: Vortrag aus 1928 2450, Betriebsüberschuss 103 645. Sa. RM. 106 096. Kurs: Ende 1926–1929: 12, 12, 12, 10 %. In Braunschweig notiert. Dividenden: 1912/13: 0 %; 1924–1929: 0 %. Vorstand: Reg.-Baumeister a. D. Dir. Aug. Nau, Braunschweig; Reg.-Baumeister a. D. Ernst Duhme, Köln; Reg.-Baumstr. a. D. Erich Kabitz, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir Dr. jur. Erich Lübbert, Berlin; Stellv. Geh. Finanzrat a. D. B. von Rauschenplat, Braunschweig; Rechtsanw. u. Notar Dr. jur. Herm. Fischer, M. d. R., Eisenbahn-Dir. Ed. Andreae, Berlin; Komm.-Rat Gutkind, Bank-Dir. a. D. Tebbenjohanns, Braunschweig; Dir. Dr.-Ing. Drewes, Berlin; vom Betriebsrat: Lokomotivführer Grübel, Schlosser Renziehausen. Zahlstellen: Braunschweig: Ges.-Kasse, Commerz- u. Privat-Bank, vorm. Braunschw. Bank u. Kredit-Anstalt, M. Gutkind & Co., N. S. Nathalion Nachf., Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Hannover: Hannoversche Bank Fil. der Deutschen Bank u. Disc.-Ges.; Köln: A. Schaaffhaus. Bankverein Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges., Sal. Oppenheim jr. & Cie.; Stettin: W. M. Schlutow; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Berliner Handelsges., S. Bleich- röder, Darmstädter u. Nationalbank, von der Heydt & Co.