Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 4843 Baltic Navigation Akt.-Ges., Hamburg. Die Ges. sollte lt. Bekanntm. des Amtsger. Hamburg v. 6./5. 1925 gemäss Verordn. über Goldbilanzen v. 28./12. 1923 als nichtig gelöscht werden, wenn nicht binnen 3 Monaten Widerspruch gegen die Löschung ihrer Firma erhoben wird. In Nichtachtung dieser Auf- forderung wurde die Firma am 12./9. 1925 von Amts wegen gelöscht. Letzte ausführliche Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn-Akt.-Ges. in Hamburg, Billbrook. Zu Punkt 1 der Tagesordn. der G.-V. v. 18./9. 1930 hatte die Verwalt. beantragt, den Gesellschaftsvertrag wie folgt zu ergänzen: „Die Ges. kann auch den Güter- u. Personen- verkehr mit Kraftwagen betreiben u. sich an derartigen Unternehmen beteiligen. Dieser Antrag wurde in der G.-V. nicht genehmigt. – Die Genehmig. der Bilanz per 31./12. 1929 (s. unten) sowie der Gewinn- u. Verlustrechn. wurde vertagt. Gegründet: 31./8. 1905; eingetragen 13./9. 1905. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1908/09. Zweck: Bau u. Ausnutzung einer normalspurigen nebenbahnähnlichen Kleinbahn von Bergedorf nach Geesthacht (Länge ca. 15 km) nebst einer gleichartigen Zweigbahn von Bergedorf nach Kirchwärder-Zollenspieker (Vierländer Eisenbahn), etwa 10 km lang. In der G.-V. v. 18./9. 1930 wurde die Erweiterung des Zweckes beschlossen auf: Bau u. Aus- nutzung der Billwärder Industriebahn samt deren Industrieanschlüssen, die etwaige Er- weiterung dieser Linien sowie alle hiermit zusammenhängenden Geschäfte. Der Bau der Bahn von Bergedorf nach Geesthacht ist Nov. 1905 begonnen, am 1./5. 1907 wurde der volle Betrieb aufgenommen. Die Vierländer Eisenbahn ist am 1./4. 1912 eröffnet. Die G.-V. v. 21./10. 1921 beschloss die Übernahme der Billwärder Industriebahn. Gebaut wurde eine Längsbahn durch die Vierlande u. Marschlande (Hamburger Marschbahnen), von Geesthacht über Zollenspieker nach Tiefstack, wovon die Strecke Geesthacht- Ochsenwärder seit 12./5. 1921 bzw. 1./6. 1923 in Betrieb ist. Im Herbst 1927 wurde der Güterverkehr, im Sommer 1928 der Personenverkehr auf der Strecke Geesthacht-Tiefstack aufgenommen. Die Gesamtlänge der Hamburger Marschbahn beträgt 36,2 km. Sie ist Eigentum des Hamburger Staates, der der Ges. die Betriebsführung übertragen hat. Gesamtlänge der Eisenbahn-Betriebsstrecken Ende 1929: 64.9 km, davon eigne 28.7 km u. Ham- burger Marschbahn 36.2 km. Im Jahre 1926 wurde der Kraftwagenbetrieb aufgenommen u. zwar v. 15./5. 1926 ab auf der Linie Bergedorf–Geesthacht–Lauenburg u. v. 4./10. 1926 ab im Stadtverkehr Bergedorf. Betrieben wurden 1930: 2 Omnibuslinien im Stadtverkehr Bergedorf, im Ortsverkehr Lohbrügge 1 Omnibuslinie u. 10 Omnibuslinien im Fernverkehr. Betriebsmittel: Der Wagenpark bestand Ende 1930 aus: 16 Lokomotiven, 1 Lokomotor: 31 Personenwagen, 5 Post- u. Gepäckwagen, 9 Stückgutwagen, 87 offene Erdförderwagen, 1 Gerätewagen, 1 Sprengwagen, 8 gedeckte u. 12 offene Güterwagen. Letztere sind in den Reichsbahnwagenpark eingestellt. Für den Kraftwagenbetrieb standen 18 Personenomnibusse, 1 Lastwagenzug u. 2 weitere Lastwagenanhänger zur Verfügung. Im Jahre 1928 hat die Deutsche Reichsbahnges., die ihren Bahnhof Bergedorf umbaut, der Ges. den Anschluss- u. Pachtvertrag gekündigt. Die Ges. war daher genötigt, ent- weder den Personenverkehr im Bahnhof Bergedorf-Süd endigen zu lassen oder ihre Anlagen auf Bergedorf-Nord umzubauen. Für den Fall des Umbaues hat sich die Finanzdeputation des hamburgischen Staates bereit erklärt, die Kosten des Umbaues, welche über RM. 1 500 000 hinausgehen, ohne Gegenleistung zu übernehmen u. ausserdem auch die RM. 1 500 000 vor- zuschiessen, wenn der Staat dafür als Gegenleistung neue Aktien im Nennbetrage von RM. 1 500 000 erhält, die bis zu 5 % Div. erhalten, aber erst nachdem die Inh. der Vorz.-Akt. Lit. A u. der St.-Akt. Lit. B u. B 1 5 % Div. erhalten haben, während ein weiter verfüg- barer Gewinn sämtl. Aktiengattungen gleichmässig zuzufliessen hätte. Der Vorst. der Ges. hatte einen diesbezügl. Antrag der G.-V. v. 23./4. 1929 unterbreitet, ohne aber die Mehrheit der G.V. hierfür zu finden. Mit den Arbeiten für den Umbau der Bergedorfer Bahnhofs- anlagen, die mehrere Jahre in Anspruch nehmen werden. wurde im Herbst 1929 begonnen. Bisher sind die auf den Anteil der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn am Bahnhofsumbau entfallenden Baukosten vorläufig vom Hamburger Staat zur Verfügung gestellt worden. Konzession u. Verträge: Als Grundlage für den Bau der Bahnen dienen die mit der hamburg. Finanzdeputation abgeschloss. Konz.-Verträge u. die vom preuss. Reg.-Präs. zu Schleswig erteilten Genehm.-Urkunden, nach denen die Bahn bis zum 1./5. 2006 konzessioniert ist. Nach Ablauf des Jahres 1955 soll dem hamburg. Staat Ankauf der Bahn gestattet sein. Nach dem Vertrage mit der Finanzdeputation hat der Hamburger Staat die zum Bau der Marschbahnen erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt, die Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn-Ges. hat die Bahn zu den Selbstkosten ausgeführt. Wegen der ÜUbernahme der Bahn durch die Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn A.-G. schweben noch Verhandlungen mit dem Hamburger Staat. Statistik 1927–1929: Beförderte Personen (Eisenbahn): 1 300 000, 1 307 000, 1 222 841: (Kraftwagen): 405 500, 912 400, 1 187 459; beförderte Güter: 366 616, 413 500, 406 599 t.