4864 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Die Strecken B, C, D u. F bis L einschl. sind vollspurig, die Strecken A u. E schmal- spurig mit 1 m Spur. Mit Ausnahme der Strecke G (Isartalbahn), welche innerhalb des Vorortsverkehrs von München auf eine Länge von rd. 9 km zweigleisig ist, sind sämt- liche Strecken eingleisig. – Die Gesamtzahl der besetzten Stationen beträgt 41 u. die- jenige der unbesetzten 46. Die besetzten Stationen besitzen zweigeschossige Gebäude mit Dienstwohnungen für einen oder auch mehrere Beamte, zum Teil auch angebaute Warteräume mit offenen Vorhallen und angebaute oder freistehende Güterschuppen. In Thalkirchen (Isartalbahn) besitzt die Ges. eine Hauptwerkstätte, bestehend aus Lokomotiv- u. Wagenwerkstätte sowie eine Lackiererei für die Untersuch. u. Instandsetz. des Lokomotiv- u. Wagenparkes sämtlicher Linien. Die schmalspurigen Linien A u. E haben ausserdem noch zur Unterhalt. ihres Lokomotiv- u. Wagenparkes je eine gut eingerichtete Aus- besserungswerkstatt, die anderen Linien in Verbind. mit den Heizhäusern ebenfalls Werk- stätteneinricht. zu kleineren Ausbesser. ihrer Betriebsmittel. – Die Linien B, C, D, E, F u. G werden mit Dampflokomotiven, die Linien A, H, J, K u. L elektrisch, die Linie G im Bereiche des Münchener Vorortsverkehrs auf 9 km Länge auch elektrisch betrieben. Die Linien J u. K besitzen eigene Wasserkraftwerke, die Linien A, G, u. H Zentralen mit Gleichrichteranlagen. – Am 1./5. 1926 wurde das Elektrizitätswerk Tettnang u. am 1./6. 1926 das Elektrizitätswerk Murnau, mit Ausnahme kleinerer für die Betriebsführ. der Lokalbahn-A.-G. erforderlicher Anlagen, verkauft. Der Grundbesitz der Ges. beträgt 324.04 ha, darunter 8.2 ha Hochbauten u. dazu- gehörige kleinere Geländestücke. Betriebsmittel: Der Fahrpark weist Ende 1928 folgende Gliederung auf: Für Normalspur: 25 Dampftenderlokomotiven, 5 elektr. Lokomotiven, davon 4 Stück mit je 2 Einphasen- wechselstrommotoren von je 175 PS Leistung u. 24 t Dienstgewicht, welche auf der Strecke Murnau-Oberammergau verkehren u. 1 Stück mit 2 Einphasenwechselstrommotoren von je 300 Ps Leistung u. 32 t Dienstgewicht. Von den vorstehenden Lokomotiven sind 23 mit Westinghouse-Bremse u. 3 mit Körting-Luftsaugebremse ausgerüstet. Es sind ferner vor- handen: 14 elektr. Motorwagen mit je 2 Gleichstrommotoren von je 50 PS Leistung, 26 Packwagen, 128 Personenwagen u. 238 offene u. gedeckte Güterwagen mit einer zulässigen Belastung von 10 u. 15 t, welche nach den Normalien der Reichsbahn gebaut sind u. von denen 195 Wagen freizügig in den Reichsbahn-Güterwagenpark eingestellt sind. Für Schmalspur: 4 Dampftenderlokomotiven, 6 elekr. Motorwagen, 4 Packwagen, 33 Personen- wagen, 120 Güterwagen u. Rollböcke. – Zurzeit werden 350 Beamte, 100 Hilfsbeamte u. 349 Arbeiter beschäftigt. Verhältnis zum Staat: Die unter A, B u. H aufgeführten Bahnen kann der Württem- bergische Staat gemäss Art. 8 des Gesetzes v. 18./4. 1843 nach 25jährigem Betrieb gegen einfache Erstattung des Anlagekapitals übernehmen. Bei früherer Übernahme hat eine zusätzliche Abfindung von 15 % des Anlagekapitals zu erfolgen. Die unter C, D, E, F, G aufgeführten Bahnen können gemäss $§ 3 der einzelnen Konzessionsurkunden von der Bayerischen Staatsregierung gegen Barentschädig. oder gegen Gewähr,. einer jährlichen Rente abgelöst werden u. zwar nach folgenden Grundsätzen: Der Betrag der Barentschädig. entspricht dem zu 4½ % kapitalisierten Durchschnitt der Reinerträgnisse der letzten 7 Jahre nach vorherigem Abzug der Erträgnisse der zwei ungünstigsten Jahre, muss jedoch mindestens das nachweisbar aufgewendete Anlagekapital betragen. Die Ablösungsrente ist gleich dem wie oben berechneten Durchschnitt, jedoch mindestens 4½ % des nachweislich auf- gewendeten Anlagekapitals. Bei den unter J u. L aufgeführten Bahnen erfolgt die Ablös. in derselben Weise wie bei C, D, E, F, G mit dem Unterschied, dass für die Kapitalisation u. für die Errechn. der Rente ein 4 % Zinssatz zugrunde gelegt wird. Für die unter K aufgeführte Bahn gilt ferner, dass mit Rücksicht auf die jeweils nach 10 Jahren statt- findenden Passionsspiele in Oberammergau nicht eine 7jährige, sondern eine 10jährige Betriebsperiode für die Errechn. des Barentschädigungsbetrages, bzw. der Rente zugrunde zu legen ist. Nach Ablauf der Konzessionsdauer fallen die Bahnen zu B bis G u. zu J bis Lohne Zahlung einer Entschädigung an den Staat. Beteiligungen: Die Lokalbahn-A.-G. ist an der Lausitzer Eisenbahn A.-G., Sommerfeld, mit nom. RM. 4 846 000 Akt. beteiligt (Grundkapital RKM. 5 700 000). – Ferner besitzt die Lokalbahn-A.-G. das gesamte Prioritäts-A.-K. der Salzhammergut-Lokalbahn-A.-G., Salzburg, an der sie seit der Gründung im Jahre 1890 beteiligt ist, in Höhe von K 9 999 200 sowie von dem K 3 200 000 betragenden St.-A.-K. K 2 504 400. Die Salzkammergut-Lokalbahn-A.-G. betreibt die Eisenbahnlinien Salzburg–Bad Ischl u. St. Lorenz–Mondsee sowie die Schafberg- bahn, ferner die Damfschiffahrt auf dem Wolfgang-See. Die Umstell. der Bilanz der Ges. auf österr. Schillinge ist in der Weise durchgeführt, dass an Stelle von K 3 200 000 St.-Akt. § 3 200 000 u. von K 9 999 200 Prior.-Akt. 89 999 200 getreten sind. Nachdem der Besitz der Lokalbahn an obiger Ges. gemäss den Friedensverträgen beschlagnahmt worden war, wurde obiges Aktienpaket im Jahre 1924 von der Reparationskommission zurückerworben. Der Betrieb, der zwischenzeitlich der Verwalt. der Osterreichischen Bundesbahnen unterstand, steht seit Febr. 1925 wieder unter Leit. der Lokalbahn-A.-G. In der Bilanz der Lokalbahn-A.-G. v. 31./12. 1927 sind die Prioritätsakt. u. die St.-Akt. der Salzkammergut-Lokalbahn-A.-G. mit je RM. 1 bewertet. – 1926 Erwerb an Akt. der Ende 1925 neu gegr. Centrale Bank voor Spoorwegen in Amsterdam. Diese Bank ist Holding-Ges. für die Akt. einer Reihe Ungarischer Lokal- bahn-Gesellschaften. 1927 Erwerb von Aktien der neugegründeten Nebelhornbahn A.-G.