4996 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Aufsichtsrat: Kulenkampff, Matthes, Bobsien, Lau, Becker sen., Frensche, Bade, Rösingh, Sass, Schäfer, Klitzing jun., Rimpau, Ross, Hoth, Eggert, Dr. Hecker-Gr. Grabow, Gutsbes. Troll-Kl. Grabow, Gutspächter Gerdtz-Prüzen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bankkonten: Rostock: Reichsbank, Commerz- u. Privatbank; Berlin: Zucker-Kreditbank. „Agme“ Aktiengesellschaft für Markenerzeugnisse in Rüdesheim am Rhein. Gegründet: 21./1. 1925; eingetr. 1925. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Markenerzeugnissen sowie von Getränken u. Genuss- mitteln aller Art. Kapital: RM. 100 000 in 50 Akt. zu RM. 1000 u. 100 Akt. zu RM. 500, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je nom. RM. 500 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Kassa 6577, Wechsel 1675, Inv. 5644, Debit. 174 269. – Passiva: A.-K. 100 000, R.-F. 25 000, Kredit. 44 054, Vortrag 116, Gewinn 18 996. Sa. RM. 188 166. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 223 535, Abschr. 1534, Gewinn 18 996. Sa. RM. 244 066. – Kredit: Rohgewinn RM. 244 066. Dividenden: 1925–1929:? %. Direktion: Franz Boltendahl. Aufsichtsrat: Hugo Asbach, Wiesbaden; Dr. Albert Sturm, Rüdesheim; Eduard Widmer, Zürich. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Mühle Rüningen, Actiengesellschaft in Rüningen (Braunschweig). Gegründet: 22./12. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898; eingetr. 19./1. 1899 in Braunschweig. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Fortbetrieb des Geschäfts der früheren off. Handelsges. Berkenbusch & Co. in Rüningen u. damit der Betrieb der Handelsmüllerei, der Erwerb, die Veräusserung, die Pachtung u. die Verpachtung von Grundstücken u. Gebäuden sowie die Erricht. von An- lagen aller Art, die der Erreichung des vorgedachten Zweckes dienen, ferner der Betrieb sonst. Erwerbszweige u. die Beteilig. an and. Unternehm., sofern sie zu dem Betriebe einer Handelsmüllerei in Beziehung stehen. Besitztum: Die Mühlen der Ges. befinden sich in Rüningen u. in Lehndorf bei Braunschweig; Rüningen ist für Weizenmüllerei, Lehndorf für Roggenmüllerei eingerichtet. Der Grund- besitz in Rüningen umfasst rd. 175 800 aqm, wovon 4460 qm bebaut sind, u. zwar mit einem sechsstöckigen Mühlengeb. mit anschliessendem Getreidesilo, 4 sieben bzw. sechs Stockwerke hohen Getreide- u. Mehlspeichern, einem fünfstöckigen Kleiespeicher, einem Maschinenhaus. einem Kesselhaus, dem Verwaltungsgebäude sowie Beamten- u. Arbeiterwohnhäusern. Die für den Betrieb erforderliche Kraft liefern 2 Dampfkessel nebst Ekonomiser u. Über- hitzer mit etwa 460 qm Heizfläche u. 2 Dampfmaschinen mit insgesamt 1150 P8S, 4 Dynamomaschinen von 1600 Amp. u. 19 Motoren von zus. 195 Ps. Der Transport des Getreides erfolgt zum Teil durch eine pneumatische Förderungsanlage mit einer Pumpe von 45 PS. Die Mühle besitzt ausserdem eine Wasserkraftanlage, die aus 4 Turbinen besteht u. bis zu 100 PS leistet. Die masch. Einricht. umfasst neben den erforderl. Hilfsmasch. 47 doppelte selbsttätig ausrück. Walzenstühle, 17 Grossplansichter sowie 6 weitere Plansichter. Der Betrieb ist für eine tägliche Leistung bis 200 Tonnen eingerichtet. – Das Grundstück der 1920 erworb. ehemal. Braunschweiger Roggenmühle A.-G. liegt in Lehndorf u. umfasst rd. 26 900 qm, wovon 2370 qm bebaut sind. Hier befinden sich ein vierstöck. Mühlengebäude mit anschliessendem fünfstöck. Mehlspeicher, ein acht Stockwerke hoher Getreidespeicher sowie zwei Getreidesilos. Ferner sind ein Maschinenhaus, ein Kesselhaus mit Kohlensilo, ein Öltank u. ein Bürogebäude vorhanden. Die Kraftanlage besteht aus einem Dampf- kessel mit Überhitzer u. Ekonomiser von zus. etwa 200 qm Heizfläche nebst einer Dampfmasch. u. einem Dieselmotor von je 500 PS. Eine Dynamomasch. erzeugt Strom zur Speisung von 10 Elektromotoren mit zus. 100 PS. Die Einricht. der Mühle besteht aus 14 doppelten Walzenstühlen, 10 Plansichtern u. den erforderl. Hilfsmasch., die eine tägl. Leistung bis 100 Tonnen ermöglichen. In beiden Mühlen zur Zeit 100 Müller u. Arbeiter. Die Lager- räume gestatten die Lagerung von 23 000 Tonnen Getreide u. Mehl. Im Tahre 1926 sind in der Weizenmühle in Rüningen neue Walzenstühle anstelle der alten eingebaut worden, nachdem vorher in den Jahren 1922/25 die übrige maschinelle Mühleneinrichtung erneuert worden war. Das Werk Rüningen hat dadurch eine erhebliche technische Verbesserung erfahren u. kann als vollkommen modern gelten. –— Auch die technische Einricht. der Roggenmühle in Lehndorf ist im Jahre 1926 durch Aufstellung neuer Masch. ergänzt worden, wodurch gleichfalls eine Verbesserung des Mahlverfahrens erreicht wurde.