Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 5113 Frankfurter Boden-Akt.-Ges. in Frankfurt a. M. Verwaltung in Berlin 8 14, Inselstr. 6. Gegründet: 11./2. 1911; eingetr. 23./2. 1911. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Erwerb, Verwertung und Ausnützung von Grundstücken, insbesondere durch Herstellung von Strassen, Plätzen, Baulichkeiten und sonstigen Anlagen, ferner Wieder- veräusserung und Verpachtung im ganzen oder in Parzellen, Aufnahme und Gewährung von hypothek. Darlehen sowie die Beteilig. an anderen, die Erreichung des Gesellschafts- zwecks fördernden Unternehmungen. Die Ges. ist befugt, Kredit in Anspruch zu nehmen, verfügbare Barmittel auszuleihen oder durch Diskonfier. von Wechseln, Ankauf oder Beleihung von Wertp. aller Art oder durch Anleg. bei Bankhäusern nutzbar zu machen. Besitztum: Anfang 1924 besass die Ges. noch die Grundstücke Kühhornshof, Zugänge zum Kühhornshof u. nördl. des Marbachweges, insges. 136 692 qm. Die Bemühungen, das zum gröéssten Teil brachliegende Gelände zu verwerten, haben im Jahre 1928 zu einem teilweisen Erfolg geführt. Die Ges. hat mit der Stadt Frankf. a. M. einen Tauschvertrag abgeschlossen, demzufolge ein Teil des unter Denkmalspflege stehenden und daher un- bebaubaren Kühhornshofgeländes in Grösse von 15 630 am Rohland gegen ein an der Eschersheimer Landstrasse gelegenes Gelände in Grösse von 7731 am Nettobauland getauscht wurde. Eine Bedingung des Tauschvertrages ist die Bebauung innerhalb von zwei Jahren, u. der Verwalt. ist es gelungen, ein Bauvorhaben von 89 Wohn. zu günstigen Beding. zu finanzieren. Der Bau ist im Jahre 1929 begonnen worden u. wurde April 1930 beendet. Sanierung: Die Gründe. die zu den Verlusten der Ges. in den Jahren 1924 u. 1925 führten, sind lt. Geschäftsbericht für 1925 folgende: Die frühere Verwalt. hatte 1924 den ges. Grundbesitz an die Gewobag, Gemeinnützige Wohnungsbau A.-G. Hessen-Nassau in Fft. a. M. verkauft. Es war von seiten der Verwalt. dabei verschwiegen worden, dass der grösste Teil des Grundbesitzes auf Jahre hinaus verpachtet war u. dass der P'achtvertrag erstmalig 1929 u. nur gegen Ablös. einer hohen Summe für jedes noch nicht abgelaufene Pachtjahr gekündigt werden konnte. Das Kaufgeschäft wurde daher von der „Gewobag“ angefochten u. der Kaufvertrag nach einem Schiedsgutachten für ungültig erklärt. Die Ges. musste sich verpflichten, die Grundstücke Zug um Zug gegen Rückerstattung des Kaufpreises zurückzunehmen. Durch diese Rückübernahme erleidet die Ges. erhebliche Verluste, zu- mal die aus dem Kaufvertrag seinerzeit geleistete Anzahl. in Höhe von RM. 314 272 in Form von ca. RM. 136 000 Prov. an ein früh. Aufsichtsratsmitgl., ca. RM 55 000 Anlage bei einem nicht zahlungsfähigen Bankhaus u. ca. RM 105 000 Darlehen an ein früh. Aufsichfsrats- mitgl. verwendet wurde u. nahezu völlig verloren ist. Gegen den früheren Vorst. u. A.-R. wurde die Klage bezw. Regressklage eingeleitet. Mit der Gewobag wurde eine Einigung dahin erzielt, dass wenigstens ein Teil der an sich zurückzuvergütenden Summe einbe- halten werden konnte. Über Sanierung der Ges. s. bei Kapital. Der von der Ges. gegen den früheren Aufsichtsratsvorsitzenden und gegen frühere Aufsichtsratsmitglieder geführte Prozess ist gewonnen worden. Die gegen die Firma L. Bornstein & Co., Frankf. a. M., u. gegen das frühere Mitglied des Aufsichtsrates, Herrn Theophil Walter, geführten Prozesse konnten durch Vergleiche erledigt werden. Geschäftsjahr 1929: Die Ges. befasste sich lt. Bericht 1929 hauptsächlich mit der Durch- führung des Bauvorhabens in Frankfurt a. M., was aber die Bilanz nur teilweise beeinflusste. da der Bau erst Mitte 1930 vollendet wurde. Die Bemühungen, den restlichen Teil des unter Denkmalspflege stehenden u. darum unbebaubaren Kühlhornshofgeländes mit der Stadt Frankfurt a. M. zu tauschen, sind fortgesetzt worden u. werden voraussichtlich 1930 zum Abschluss kommen. Die Streitfrage über die von der Ges. zu tragenden anteiligen Strassenherstellungskosten sei noch immer ungeklärt. Die schwebenden Prozesse wurden überwiegend erledigt, teils durch Urteil, teils durch Vergleich. Kapital: RM. 300 000 in 3000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 4 000 000 (Vorkriegskapital) in 4000 Akt zu M. 1000. Lt. a. o. G.-V. v. 13./4. 1926 Umstell. auf RM. 600 000 (6: 1) in 4000 Akt. zu RM. 150. Zwecks Deckung des Verlustes aus 1924 u. 1925 (s. oben) beschloss die G.-V. v. 16./10. 1926 Zusammenleg. des Kap. im Verh. 2: 1 durch Zusammenleg. von je 4 Akt. zu RM. 150 zu 3 Akt. zu RM. 100. Die gegen diesen Beschluss erhobene Klage wurde kosten- pflichtig abgewiesen, so dass die Kapital-Zusammenleg. Ende 1927 rechtskräftig wurde. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1930 am 30./9. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Immobil. 1 110 941, im Bau befindliches Grundst. 722 163, Hyp. 82 268, Debit. 1 670 243, Eff. 1, Erstatt.-Anspr. 1. – Passiva: A.-K. 300 000, R.-F. 60 000, Hyp. 320 000, Kredit. 2 903 015, Gewinn 2602. Sa. RM. 3 585 618. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gerichts-, Anwalts- u. Notariatskosten 19 693, Unk. 13 096, Steuern 4375, Tant. 5000, Hyp.-Zs.-Ausgabe 6150, Zs. 36 281, Gewinn 2602. – Kredit: Gewinnvortrag 2195, Hyp.-Zs. u. sonst. Einnahmen 85 004. Sa. RM. 87 199. Kurs: Im April 1922 in Frankfurt a. M. eingeführt. Die Notiz wurde 1927 eingestellt. Dividenden: Bis 1925 wurde keine Div. verteilt. Nach G.-V.-B. v. 16./10. 1926 ist statutarisch die Auszahl. einer Div. möglich. Direktion: Hans Heidlberg, Berlin S 14, Inselstr. 6. Aufsichtsrat: Kaufm. Walther Astor, Berlin; Kaufm. Joh. Heil, Rechtsanw. Dr. Alex. Lorch, Frankf. a. M.; Geh. Reg.-Rat z. D. Dr. HI. Bachem, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. *0