5124 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Bornhöck bei Döllnitz, Gröbers, Rassnitz, Wessmar, Röglitz-Oberthau, Wehlitz u. Ermlitz. Die Gewinnung der Kohle aus dem 11 bis 14 m mächtigen Flöz erfolgt durch Tagebau. Der Flächeninhalt der Kohlenfelder in diesem Bezirk beträgt 4720 ha. Unter den Tages- anlagen sind besonders zu erwähnen: 7 Brikettpressen sowie 2 Ziegeleien mit einer jährlichen Leistung von zus. 6 500 000 Steinen. c) Weissenfels-Zeitzer Bezirk. In diesem Bezirke besitzt die Gesellschaft folgende Gruben bzw. Werke: Webau, Hermann, Taucha, Winterfeldt, Anna-Antonie, Emilie, Deuben, Naumburg, Marie b. Deuben. von Voss, Siegfried, Paul, Curt, Neue Sorge, Zeitz, Marie bei Aue, Gottlob, Theissen, Ellen. Sämtliche Werke —– teils zum Bergrevier Naumburg, teils zu Zeitz gehörig – bauen auf der als Zeitz-Weissenfelser Vorkommen bekannten Braunkohlen- ablagerung, die fast durchweg eine Mächtigkeit von 12 m aufweist. Die Kohlengewinnung geschieht im Tagebau- u. Iief baubetrieb. Der Kohlenvorrat reicht unter Hinzurechnung der bei Mutschau, Köttichau, Reuden, Predel, Profen, Deumen, Wuschlaub u. Dobergast geleg. Reservefelder für die genannten Werke für eine grosse Reihe von Jahren. Die Werke von Voss, Siegfried, Marie bei Deuben, Naumburg, Paul liegen unmittelbar an der Staats- bahn Halle-Zeitz, während die übrigen Werke zum weitaus grössten Teile mit dieser Bahn- linie verbunden sind. Der Flächeninhalt der Kohlenfelder in diesem Bezirk beträgt 5441 ha. Unter den Tagesanlagen sind besonders zu erwähnen: 56 Brikettpressen, 504 Schwelöfen, 2 Nasspressen, 2 Ziegeleien mit einer jährl. Leist. von 7 500 000 Steinen sowie Kraftwerke auf den Werken Paul, Theissen u. von Voss mit 54 400 kVA.-Leistung. Grosskraftwerk Theissen gibt auch Strom an Fremde ab. d) Reservefelder. Die Ges. hat sich in den oben genannten Bezirken, insbesondere aber auch im ostelbischen Gebiet, Reservefelder von erheblichem Umfange gesichert. Förderung u. Produktion: 1924/25 1925/26 1926/27 1927/28 1928/29 1929/30 Kohlen t 6 556 804 6 678 419 6 710 400 7 150 228 7 970 155 7 718 947 Briketts t 1 520 896 1 533 812 1 563 378 1 587 936 1 725 380 1 691 843 II. Mineralöl-, Paraffin-, Kerzen- u. Montanwachsfabriken, Die Mineralöl- u. Paraffinfabriken verarbeiten in erster Linie den in 10 eigenen Schwelereien mit 604 Schwelöfen gewonnenen u. ausserdem angekauften Teer auf Mineralöle u. Paraffin. Das Paraffin dient im wesentlichen zur Herstellung von Paraffinkerzen u. Wachskompositions- kerzen, kommt aber auch als solches zum Verkauf. 1. Die Fabrik Webau liegt an der Eisenbahnlinie Deuben –Corbetha mit Anschlussgleis nach Station Webau. Es befindet sich hier die Hauptwerkstatt für sämtliche Betriebe. 2. Die Fabrik Gerstewitz liegt ebenfalls am Bahnhof Webau mit Anschlussgleis nach Station Webau. Die jährliche Verarbeitungs- fähigkeit der beiden Fabriken beträgt 45 000 t Braunkohlenteer, 5000 t Braunkohlenleichtöl u. die jährliche Produktionsfähigkeit 7000 t Kerzen. 3. Die Bitumenfabrik Amsdorf auf Grube Riesser u. die Bitumenfabrik Wansleben bei Grube Fürstenberg besitzen eine Pro- duktionsfähigkeit von jährlich etwa 16 000 t rohes Montanwachs (Bitumen). 4. Die Montan- wachsfabrik Völpke verarbeitet jährlich 7―8000 t rohes Montanwachs auf gebleichtes Montanwachs, Weichwachs, Montanpech u. andere Produkte. Diese Fabrik gehört der Montan- wachs-Fabrik G. m. b. H. zu Halle, über deren sämtliche Geschäftsanteilb die Ges. verfügt. III. Ölbeteiligung. Die Ges. ist an der Deutschen Gasolin Aktiengesellschaft, Berlin, mittelbar neben der I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft, der Standard Oil-Company sowie dem Englisch-Holländischen Oeltrust (Shell-Gruppe) beteiligt. Näheres darüber siehe unter ,Deutsche Gasolin A.-G. Die Gasolin A.-G. vertreibt die gesamte chemische Produktion (Öle, Wachsee, Paraffin, Kerzen usw.) der Gesellschaft. IV, Grundbesitz. Der Grundbesitz der Ges. beträgt zus. 3063.27 ha. —— Die Bewirt- schaftung der Güter der Ges. ist v. 1./7. 1929 ab der Ges. für Landeskultur G. m. b. H., Halle a. S., übertragen worden. Angestellte u. Arbeiter: Die Ges. beschäftigte 1928/29 700 Beamte u. 7553 Arbeiter. V. Beteiligung. Die Ges. gehört der Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat G. m. b. H. zu Leipzig an. Die gegenwärtige Beteiligung der Ges. beträgt 2 838 000 t Rohkohle, 2 110 000 t Briketts, 17 000 t Nasspresssteine, 314 000 t Koks. Die mit der Ges. verbund. Gewerkschaft Riesser ist an der Mitteldeutschen Syndikat G. m. b. H. zu Leipzig beteiligt. 1923/24 sind die Mehrheiten der Kuxen der Gewerkschaft der Braunkohlengrube Con- cordia u. der Gew. Messel, Grube Messel bei Darmstadt erworben; der dadurch erworbene Einfluss bedeutet eine Erweit. u. Stärkung des Konzerns insbes. seiner Ölbasis. Ferner fand die Übernahme eines grösseren Aktienpostens u. dadurch Beteilig. an der „Bituma* Bergbau u. Chemische Industrie A.-G., Karlsbad in Böhmen statt. Interessengemeinschaft mit der I. G. Farbenindustrie A.-G. Die zwischen der Riebeck- Ges, u. der I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. bestehenden Bezieh. haben 1926 zum Abschluss eines Interessengemeinschaftsvertrages geführt. Die G.-V. v. 29./9. 1926 genehmigte diesen Vertrag. Über die wesentlichsten Punkte dieses Vertrages ist folgendes zu bemerken: Der bei Riebeck nach bestimmten Richtlinien ermittelte jährl. Reingewinn ist der I. G. Farben- industrie Akt.-Ges. zur Verfügung zu stellen, wogegen diese einen Betrag zu vergüten hat, der die Riebeck-Ges. in den Stand setzt, ausser der im Ges.-Vertrage vorgeseh. Zuführung an den R.-F. u. der satzungsgemässen A.-R.-Tant. an die Aktionäre eine Div. zu verteilen, die 6/10 der seitens der I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in ihrem voraufgegangenen Geschäfts- jahre ausgeschütteten Div. entspricht. Ferner soll jeder Riebeck-Aktionär vom 1./4. 1930