――― 5198 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. ca. 20 100 qm mit Wohnhäusern für Angestellte u. Arbeiter (120 Wohnungen) bebaut. Die Anlagen gliedern sich in Papierfabrik u. Holzschleiferei. Daneben sind modern ein- gerichtete eigene Reparaturwerkstätten für Metall- u. Holzbearbeitung vorhanden. – Die Papierfabrik fertigt auf 4 Papiermaschinen täglich 110 t Papier, und zwar hauptsächlich Druckpapier, ferner Papiere u. Kartons für die Bunt- u. Chromopapierfabrikation, Tapeten- papier, Offset- u. Dickdruckpapiere sowie Postkartenkartons. – Die Holzschleiferei arbeitet seit Ende Januar 1930 nach Beendigung der Erweiterungsbauten mit 5 Grosskraftschleifern (davon 3 Stetigschleifern) und ist imstande, den für die Papierfabrikation erforderlichen Eigenbedarf an Holzschliff voll zu decken. Die tägliche Produktion beziffert sich auf ca. 75 000 kg Holzschliff. –— Die Fabrik hat eigene Kraft- u. Lichtanlagen. Es sind 20 Dampfkessel mit zus. 3700 qm Heizfläche vorhanden, die mit der in unmittelbarer Nähe der Anlage abgebauten Rohbraunkohle beschickt werden. Die Kraftanlage umfasst 6 Dampfmaschinen u. 2 Turbinen mit einer Leistung von insgesamt ca. 11 000 PS. Direkter Gleisanschluss zur Station Ammendorf der Reichsbahn ist vorhanden. – Die Belegschaft beträgt zur Zeit 45 Angestellte u. 510 Arbeiter. Verbände: Der Vertrieb des Druckpapiers erfolgt durch den Verband Deutscher Druck- papierfabriken G. m. b. H., Berlin, welchem die Ges. mit einer Produktionsdquote von 33 410 t (5.11 %) Zeitungsdruckpapier angehört. Der genannte Verband bat den Zweck, die Absatz- u. Preisverhältnisse zu regeln und ist zur Zeit bis zum 31./12. 1933 fest ge- schlossen. Beteiligung: Die Gebr. Dietrich G. m. b. H., Merseburg, von deren RM. 1 000 000 betragendem Stammkapital die Ammendorfer Papierfabrik RM. 800 000 besitzt, hat in Merseburg einen Grundbesitz von ca, 140 000 qm. Es ist eine Papierfabrik, Zellstofffabrik u. Holzschleiferei vorhanden. In der Papierfabrik sind 2 Papiermaschinen aufgestellt, welche einseitig glatte, weisse u. farbige Zellstoffpapiere, Briefumschlag- u. Bastpapiere in einer Menge von täglich ca. 25 000 kg herstellen. In der Zellstofffabrik ergeben die 4 Kocher täglich eine Ausbeute von ca. 40 000 kg Sulfitzellstoff, der in der Hauptsache in Ammendorf sowie auf den Merseburger Papiermaschinen weiter verarbeitet wird. Ausser den 4 Zellstoffkochern ist eine Zellstoffentwässerungsmaschine vorhanden. Die Holzschleiferei produziert mit einem Grosskraftschleifer täglich ca. 10 000 kg Holzschliff für den eigenen Bedarf. Das Werk besitzt 3 Dampfmaschinen mit zus. 2000 PS Dampf- kraft, sowie 2 Turbinen mit zus. 350 PS Wasserkraft. Die vorhandenen 7 Dampfkessel haben insgesamt eine Heizfläche von 1600 qm. Auch die Merseburger Anlagen sind durch Gleisanschluss mit der Reichsbahn verbunden. – Es werden 396 Arbeiter u. 34 Angestellte beschäftigt. Für Werksangehörige stehen in 12 Häusern 44 Wohnungen zur Verfügung. Kapital: RM. 5 036 000 in 25 000 St-Akt. zu RM. 100, 2500 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt zu RM. 36. – Die Vorz.-Akt. erhalten eine auf RM. 3 = 8½⅓ % beschränkte Vorz.-Div. mit Ergänzungs- u. Nachzahl.-Anspruch, haben aber keinen weiteren Div.-Anspruch. Sie sind seinerzeit einer Bankengemeinschaft zum Nennwert mit der Verpflichtung überlassen worden, sie bis zum 30./6. 1931 in Besitz zu halten. Die Bankengemeinschaft besteht aus den Firmen: H. F. Lehmann, Halle a. S.; Delbrück Schickler & Co., Berlin u. Dresdner Bank Fil. Halle a. S.; sie übt das Stimmrecht in Übereinstimmung mit dem Vorstande der Ges. u. dem Aufsichtsrat im Interesse der Ges. aus. Im Liquidationsfalle sind die Vorz.- Aktien pro Stück mit RM. 50 vorzugsweise zu befriedigen. Der Ges. steht das Recht zu, nach dem 1./7. 1930 die Vorz.-Akt. nach einhalbjähr. Kündig. zum Schluss jeden Geschäfts- jahres gegen Zahlung von RM. 50 pro Stück einzuziehen, falls die Gen.-Vers. dies mit Drei- viertelmehrheit beschliesst. Bei dieser Abstimmung hat eine Vorz.-Aktie über RM. 36 das gleiche Stimmrecht wie RM. 50 der St.-Aktien. – Vorkriegskapital: M. 1 650 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1905 u. 1907 um M. 650 000; sodann erhöht ven 1919–1923 um M. 79 350 000 auf M. 81 000 000 in 50 000 St.-Akt. zu M. 1000, 6000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 24./10. 1924 von M. 81 000 000 auf RM. 4 036 000 (St.-Akt. 20: 1, Vorz.-Akt. 1000: 36) in 50 000 St.-Akt. zu RM. 50, 6000 St.-Akt. zu RM. 250 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 36. – Die Aktien zu RM. 50 u. 250 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 u. RM. 1000 umgetauscht. Die G.-V. v. 25./10. 1929 beschloss zur Stärkung der Betriebsmittel die Erhöhung des A.-K. um RM. 1 000 000 durch Ausgabe von 500 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 5000 St.-Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1930. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. unter Führung des Bankhauses H. F. Lehmann, Halle a. S, zum Kurse von 110 % mit der Verpflicht. übernommen, sie den Inhabern der alten St.-Akt. zum Kurse von 120 % derart zum Bezuge anzubieten, dass auf je nom. RM. 400 alte Aktien je nom. RM. 100 neue Aktien entfallen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 24./10. Stimmrecht: Je RM. 50 St.-Aktie = 1 St. u. 1 Vorz.-Aktie = 40 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., etwaige besond. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, RM. 3 Div. je Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St-Akt., zus. 12 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Jahresvergüt. von je RM. 2000 je Mitgl., der Vors. das Doppelte), Rest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. „„ Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundst. 339 148, Geb. 1 234 200, Masch. 1 403 700, Wasserrecht 1, Wasserleit. 4000, Kläranlage 20 000, Eisenbahn 8200, Utensil. 42 100, Beteil.: Gebr. Dietrich G. m. b. H., Merseburg 800 000, Verband Deutscher Druckpapier-Fabriken