Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 5221 Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 20 179, Eff. 143, Gewinn 2439. – Kredit: Gewinnvortrag 59, Zs. u. Provis. 22 701. Sa. RM. 22 761. Dividenden: 1924–1929: 15, 15, 15, 10, 10, 6 %. Direktion: Bankdir. Gustav Freiherr von Nordenflycht. Aufsichtsrat: Vors. Prof. Dr. Warmbold, Gen.-Dir. Wilh. Forthmann, Dir. Dr. Julius Bueb, Gen.-Dir. Dr. Hans Berckemeyer, Berlin; Major a. D. von Websky, Karlsdorf b. Trebnig i. Schles.; Dir. Dr. Ruperti, Bochum; Geh. Reg.-Rat Prentzel, Gen.-Dir. Diehn, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Festmarkbank G. m. b. H. *Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten Aktiengesellschaft in Berlin W8, Taubenstr. 48/49. Gegründet: 1./8. 1930; eingetr. 9./9. 1930. Gründer: Das Deutsche Reich, die Deutsche Bau- u. Bodenbank-Aktiengesellschaft, Berlin; die Reichs-Kredit-Gesellschaft Aktiengesell- schaft, Berlin; Dr. Werner Thümmler, Berlin; Dr. Hermann Worbs, Berlin. Das Deutsche Reich bringt in die Aktienges ein die ihm nach Massgabe der dem Gesellschaftsvertrag beigefügten Aufstellungen gegen die in denselben genannten Körperschaften u. Personen zustehenden Forder. aus gewährten Darlehen im Gesamtbetrag von RM. 372 579 335 einschl. der auf sie v. 1./4. 1930 eingegang. bzw. eingehenden Zinsen, aber ausschl. der darauf laut den Vereinbarungen mit den Darlehnsschuldnern bis zum 31./3. 1931 fällig werdenden, den Betrag von RM. 20 570 000 nicht übersteigenden Rückzahlungen. Gegen die vorgenannten Einbringungen erhält das Deutsche Reich RM. 149 996 000 Aktien zum Kurse von 170 %. Vorgeschichte der Gründung: Die Entwicklung der Reichsfinanzen hat dazu geführt, dass trotz steigender Arbeitslosigkeit für die Zwecke der wertschaffenden Arbeitslosen- fürsorge in den letzten Jahren immer weniger Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden konnten. Während im Durchschnitt der Haushaltsjahre 1926 auf 1928 rd. RM. 100 Mill. Reichsmittel für die wertschaffende Arbeitslosenfürsorge ausgegeben wurden, waren im Haushaltsjahr 1929 nur noch etwa RM. 77 Mill. für diese Zwecke vorhanden. Für das neue Rechnungsjahr konnten nur noch RM. 45 Mill. im Haushalt bereitgestellt werden, von denen aber ein erheblicher Teil allein für den Landarbeiterwohnungsbau benötigt wird. Anderer- seits hat das Reich aus den Massnahmen der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge ein Vermögen von rd. RM. 400 Mill. angesammelt, das in inländischen Darlehnsforder, besteht. Es lag nahe, diesen Vermögensstock zu mobilisieren, um die spärlichen Haushaltsmittel durch Anleihemittel zu ergänzen. Zu diesem Zwecke haben die Reichskreditgesellschaft A.-G. u. die Deutsche Bau- u. Bodenbank A.-G. im Auftrage der Reichsregier. Verhandlungen mit ausländischen Geldgebern aufgenommen, die günstige Aussichten eröffnet haben. Dabei hat es sich als notwendig erwiesen, die Darlehnsforder. des Reichs, die als Grund- lage der Anleihe dienen sollen, in eine Ges. des privaten Rechts einzubringen, die als Schuldnerin der Anleihe u. als Gläubigerin der inländischen Darlehen auftritt. Es wird voraussichtlich möglich sein, in den nächsten zwei bis drei Jahren etwa RM. 180 bis 200 Mill. Auslandsmittel hereinzuholen. Da hierzu noch die eigenen Mittel der Ges. kommen, die ihr an Zinsen u. Tilg.-Beträgen aus ihren Darlehen zufliessen, wird sie in der Lage sein, in ausreichendem Masse Mittel für Notstandsarbeiten bereitzustellen. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass der Zweck der Ges. ist, die Fortführung der Massnahmen des Reichs auf dem Gebiete der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge zu ermöglichen, indem sie den Reichsanteil an der verstärkten Förderung für Notstandsarbeiten beschafft. Die Ges. wird ihre Tätigkeit in kurzer Zeit aufnehmen. Sie wird sich zunächst mit einem Programm von Notstandsarbeiten für die kommenden Monate zu befassen haben, für das sie etwa RM 50 Mill. aufzubringen haben wird. Die Vorbereitungen sind bei den Landesregierungen u. bei den Landesarbeitsämtern bereits im Gange. Aus dem Bericht der Revisoren: Von dem Kapital übernimmt das Reich RM. 149 996 000 gegen Einbringung von Forderungen u. die Reichs-Kredit-Gesellschaft u. die Deutsche Bau- u. Bodenbank A.-G. übernehmen die restlichen RM. 4000 je zur Hälfte gegen Barrahlung. Das Reich bringt seine sämtlichen Forderungen an die Landesarbeitsämter u. an die Reichs- anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung im Gesamtbetrage von RM. 372 579 335 zuzüglich aller am 1./4. eingegangener oder eingehender Zinsen ein. Aus- genommen werden hiervon jedoch RM. 20 570 000 bis zum 31./3. 1931 fällig werdende Forde- rungen, so dass der Aktiengesellschaft RM. 352 009 335 verbleiben. Diese werden mit RM. 254 993 200 in der Bilanz aktiviert, so dass dieser Betrag einem Übernahmekurs von 170 % für die Aktien entspricht. Dementsprechend sind die gegen Barzahlung über- nommenen Aktien mit 170 % eingezahlt. Das Agio von 70 %, also RM. 105 000 000, sind in Reserve gestellt. Die eingebrachten Forderungen stellen Darlehen des Reiches an Gemeinden u. Reedereien für Zwecke der öffentlichen Wohlfahrt u. zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit dar. Sie sind verwandt worden zum Ausbau von Verbindungsstrassen, Umbau u. Neuanlagen von Landstrassen, zum Bau von Strassenbahnen, Ausbau von Gas- u. Wasserleitungen, Brücken- u. Kanalbau, zum Bau von Klär- u. Süsswasseranlagen usw. Es sind demgemäss folg. Forderungen von den Landesarbeitsämtern übernommen worden: 1. Ostpreussen RM. 4 286 544; 2. Schlesien RM. 17 324 750; 3. Brandenburg RM. 22 933 620; 4. Pommern RM 6 277 632; 5. Nordmark (Provinz Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Schwerin, Hamburg, Lübeck, Regierungsbezirk Lüneburg) RM. 15 063 208; 6. Niedersachsen (Provinz