5366 Banken und andere Geld-Institute. Bayerische Eisenbahnerbank Akt.-Ges., München NW 2, Luisenstr. 15. (In Konkurs.) Die Bank hat am 11./2. 1930 ihre Schalter geschlossen u. die Zahlungen eingestellt. Es wurde die Eroffnung eines gerichtl. Vergleichsverfahrens erstrebt. Nachdem jedoch die Deutsche Bank u. Disconto. Ges. die zur Durchführ. eines Vergleichsverfahrens garantierte Übernahme für eine Vergleichsquote von 30 % abgelehnt hat, u. damit die Voraussetzungen für ein Vergleichsverfahren endgültig als nicht gegeben festgestellt werden mussten, wurde Konkursantrag gestellt. Am 7./3. 1930 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanw. Justizrat Rudolf Laturner, München, Karlsplatz 10. Nach dem in der Gläubigerversammlung v. 2./4. 1930 vorgelegten Status v. 6./3. sind Passiven von insges. RM. 5.65 Mill. vorhanden, denen RM. 1.45 Mill. Aktiven gegenüberstehen. Von den Aktiven sind für bevorrechtigte Forder. u. Massekosten zus. RM. 0.38 Mill. abzusetzen, so dass für die Masse RM. 1.07 Mill. verfügbar bleiben. Desgleichen verringert sich die Gesamtsumme der Passiven um die gesicherten Forder. auf RM. 5.42 Mill., worauf sich eine Quote von etwa 20 % für die rd. 4100 Gläubiger errechnet. Nach den Ausführungen des Konkursverwalters ist auch anzunehmen, dass infolge der vorsichtigen Bewertung der Aktiven vielleicht aus diesen noch etwas höhere Beträge zu erzielen wären. Die spekulativen Geschäfte der Bank seien bis auf das Jahr 1925 zurückzuverfolgen. Sie wurden verdeckt durch eine vollständig wahrheitswidrige Bilanzier.- u. Dividendenpolitik. Schon seit langem habe die Bank mit Liquiditätssorgen zu kämpfen gehabt. Die Kreditgewährung sei ohne Sicherheiten oder nur gegen ganz unbrauchbare vorgenommen worden, wobei es zu gröbsten Fehlern kam. – Der Konkursverwalter teilte Dez. 1930 mit, dass nach dem gegen- wärtigen Stande des Konkurses mit der im Konkursstatus errechneten Quote von 20 % mit grosser Sicherheit zu rechnen ist. Wenn die Verwertung der Masse mit dem bisherigen Ergebnis fortschreitet, kann die Möglichkeit bestehen, dass die Quote etwas höher wird. Die Aktionäre werden auf jeden Fall leer ausgehen. Die Beteiligungen mit den ver- schiedenen Tochtergesellschaften sind gelöst. Lt. amtl. Bekanntm. v. 22./12. 1930 soll an die nichtbevorrechtigten Konkursgläubiger eine Abschlagsverteil. von 15 % erfolgen. Die bevorrechtigten Forder. sind bereits befriedigt. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1929. . Bayerische Holzkreditbank Akt.-Ges., München, Wimpfener Str. 1. Die Firma ist lt. Bekanntm. des Amtsgerichts München v. 24./10. 1925 auf Grund der Verordnung über Goldbilanzen vom 18./12. 1923 für nichtig erklärt. Eine amtliche Be- kanntgabe der Firmenlöschung ist bisher nicht erfolgt. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Bayerische Staatsbank in München. Gegründet: Die Bank wurde 1780 durch Markgrafen Alexander zu Brandenburg-Ansbach- Bayreuth als Fürstl. Hofbank mit dem Sitze in Ansbach gegründet. Als im Dez. 1791 infolge Verzichtleistung des Markgrafen die Fürstentümer Ansbach-Bayreuth an Preussen übergegangen waren, erfolgte 1792 die Übergabe der Bank an die Krone Preussens. Die Firma lautete nun „Königl. preussische Banco in Franken“. Im Nov. 1795 wurde der Sitz der Bank aach Fürth verlegt. Bei ihrem am 21./11. 1806 erfolgten Übergang an die Krone Bayerns er- hielt die Bank die Firma „Königl. Bayer. Bank“. Der Sitz derselben wurde am 1./7. 1807 nach Nürnberg verlegt. Die Umwandlung des Königreichs Bayern in einen Freistaat gegen Ende des Jahres 1918 hatte die Anderung der Firma ,Königl. Bayer. Bank“ in „Bayerische Staatsbank' zur Folge. Am 1./9. 1920 wurde der Sitz des Direktoriums u. der Hauptsitz der Bank von Nürnberg nach München verlegt. Die Satzungen wurden durch die Verordnung des Gesamtministeriums des Freistaates Bayern vom 24./3. 1920 neu geregelt. Die Bank ist eine unter der Aufsicht und obersten Leitung des Staatsministeriums der Finanzen stehende Staatsanstalt mit kaufmännischer Geschäftsführung, besitzt die Eigenschaft einer juristischen Person des öffentlichen Rechtes u. geniesst die vollkommene Garantie des Staates. Zweigniederlassungen: Amberg, Ansbach, Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Erlangen, Fürth, Hof, Ingolstadt, Kaiserslautern, Kempten, Landshut, Ludwigshafen, Nürnberg, Passau, Pirmasens, Regensburg, Rosenheim, Schweinfurt, Straubing, Würzburg. Depositenkasse in Freising. Zweck: Die Bank ist eine Depositen- u. Kreditbank. Als Staatsanstalt hat sie die Auf- gabe, innerhalb ihres Wirkungskreises Handel, Industrie, Gewerbe u. Landwirtschaft zu unterstützen u. zu fördern. Zum ordentl. geschäftl. Wirkungskreis der Bank gehören ins- besondere die Übernahme u. Nutzbarmachung der von den Gerichten, Behörden u. öffentl. Kassen überlass. Gelder; die Besorgung des gerichtl. Hinterlegungswesens; die Vermittl. des Geldverkehrs für Staats-, Reichs- u. andere öffentl. Kassen unter sich u. mit Privaten; die Besorgung der Kassengeschäfte der Versicherungskammer; die Beteilig. an der Ausgabe von Anleihen des Staates, des Reichs u. der bayerischen Gemeinden; die Annahme ver. zinsl. Gelder gegen Ausstellung von Empfangsbescheinigungen u. Sparbüchern sowie in lauf. Rechnung; der An- u. Verkauf von Wechseln, wechselmässigen Handelspapieren sowie