5556 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 4 Konverter, 10 Martinöfen, 6 Kupolöfen, sowie Schienen-, Panzerplatten-, Grob- u. Fein- blechwalzwerke, Stabeisenwalzwerk, Weissblechfabrikat., Blechschweisserei u. Kümpelei, sowie eine Schaufelfabrik in Betrieb. Die Anlagenwerte haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt; so wurde ein neues Walzwerk bezw. Grobwalzwerk, Universaleisenwalz. werk, eine Verzinkerei, ein modernes Weissblechwalzwerk etc. und ein neues Kalkwerk mit 1 Ringofen mit einer tägl. Leistung von 150 t Kalk erbaut. 1917/18 Erwerb von Mangan- eisensteingruben an der Lahn und einer Ziegelei mit 1 Ringofen für eine jährliche Produktion von 3 000 000 Stück. – Ca. 8500 Arbeiter. Kapital: Fr. 52 312 500 in 6250 Nam.-Akt. zu Fr. 6750 (davon 2950 Stück mit 25 % Einzahl.) u. 750 Akt. zu Fr. 13 500. – Vorkriegskapital: M. 16 875 000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht bis 1910 auf M. 16 875 000, dann erhöht von 1917–1920 auf M. 36 Mill. (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Umstell. erfolgte 1921 auf Fr. 32 400 000 in 750 Akt. zu Fr. 13 500 u. 3300 Akt. zu Fr. 6250. Dann erhöht lt. G.-V. v. 3./11.1924 um Fr. 19 912 500 in 2950 Nam.-Akt. zu Fr. 6750, eingez. mit 25 % zuzügl. Fr. 405 Aufgeld. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ist im Besitz der Société des Mines et Usines de Redange-illing. Anleihe von 1929: Fr. 50 000 000 in 50 000 5½ % Oblig. zu je Fr. 1000. Rückzahlbar ab 1./2. 1929 in 30 Jahren. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 7./10. Bilanz am 30. Jnni 1930: Aktiva: Immobiliarbesitz u. Grubenfelder 50 635 666, Iny. 68 910 996, Wechsel 97 063, Eff. 4, Beteil. 2 473 877, Kassa 44 841, Debit. 23 885 463, Banken 21 673 094. – A.-K. 52 312 500, Obl. 49 310 000, R.-F. 5 231 250, Dispos.-F. 548 254, verschied. R.-F. 1 776 608, Unterstütz.-F. 34 204, Rückst. für liqu. Grubenbesitz in Lothringen 250 377, Feuerversicher.-F. 404 543, Kredit. 52 946 399, Reingewinn 4 906 869. Sa. Fr. 167 721 007. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Kosten 4 063 780, Abschr. 5 054 153, Reingewinn 4 906 869. Sa. Fr. 14 024 803. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn Fr. 14 024 803. Dividenden: 1912/13: 29 %; 1924/25–1929/30: 6, 6, 6, 6, 8, 8 %. Direktion: Hütten-Dir. Charles le Chatelier. Aufsichtsrat: Vors. Théodore Laurent, Paris; Stellv. Freih. Alo von Hammerstein-Loxten, Clüversborstel; Exz. Conrad von Schubert, Berlin; Baron Théodore Sigismond de Berckheim, René de Bobet, Vicomte Francois Grouvel, Baron Xavier Reille, Armand Guillain, Paris; Léon Laval-Tudor, Luxemburg; Günther Braun von Stumm, Geiselgasteig; Dr. jur. Frhr. Philipp v. Berckheim, Schloss Weinheim; Kurt Böcking, Abentheuer; André Francois-Poncet, Paris; Marcel Paul, Nancy; Geh.-Rat Dr. Hans von Flotow, Berlin. Eisen- und Stahlwerk Hoesch Aktiengesellschaft in Dortmund, Eberhardstr. 12. (Börsenname: Hoesch, Eisen- u. Stahlwerke.) Fusion Hoesch-Köln-Neuessen: In der am 22./11. 1930 stattgefund. A.-R.-Sitzung wurde beschlossen, der am 22./12. 1930 einzuberufenden G.-V. der Ges. die Fusion der beiden Ges. vorzuschlagen. Die Ges. sind seit 10 Jahren in einer Interessen- u. Betriebsgemeinschaft verbunden: durch die nunmehr beabsichtigte Fusion soll eine weitere Vereinheitlichung herbeigeführt werden. – Im einzelnen ist der Fusionsplan der folgende: Hoesch als auf- nehmende Ges. erhöht ihr Kap. um nom. RM. 71 410 000 (cheutiges A.-K. von Köln-Neuessen) u. tauscht die Aktien der Köln-Neuessener Aktionäre im Verh. von 1: 1 um. Ausserdem erhalten zur Abgeltung des Köln-Neuessen im Interessengemeinschaftsvertrage von 1921 zu- gebilligten Div.-Voraus die Köln-Neuessener Aktionäre auf je nom. RM. 3000 Köln-Neuessener- Aktien eine Hoesch-Aktie im Nennbetrage von nom. RM. 300. Die hierfür erforderlichen Aktien stehen zur Verfüg. Das gesamte A.-K. wird RM. 142 760 000 betragen, hiervon sind RM. 142 100 000 St.-Akt. u. RM. 660 000 Vorz.-Akt. mit doppeltem Stimmrecht. Die bisher daneben noch bestehenden Vorz.-Akt. zweiter Reihe von insges. RM. 1 500 000 werden in St.-Aktien umgewandelt u. sind in der oben genannten Zahl der St.-Akt. enthalten. Der Interessengemeinschaftsvertrag ist mit der Fusion beendet. Die Fusion erfolgt mit Wirk. v. 1./7. 1930. Die fusionierte Ges. wird den Namen „Hoesch-Köln-Neuessener A.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb“ führen. – Dem A.-R. dieser Ges. werden die bisherigen Mitgl. der Aufsichtsräte der beiden Ges. angehören. Das Präsidium wird gebildet aus Komm.-Rat Dr.-Ing. e. h. Fritz Springorum als Vors., Dr. jur. Gustav Mallinckrodt als stellv. Vors., sowie Dr.-Ing. Heinrich Jucho u. Dr. Hermann Fischer. Im Vorst. soll Gen.-Dir. Bergrat Dr.-Ing. e. h. Fritz Winkhaus, Essen, den Vorsitz u. Gen.-Dir. Dr.-Ing. Fritz Springorum, Dortmund, den stellv. Vorsitz führen. Im ürigen treten alle Mitgl. des Vorst. von Köln-Neuessen in den der fusionierten Ges. ein. In der G.-V. v. 22./12. 1930 wurde die Fusion des Köln-Neuessener Bergwerksvereins mit der Eisen- u. Stahlwerk Hoesch A.-G., ferner die Erhöh. des A.-K. genehmigt. In der G.-V. teilte die Verwaltung mit, dass der gegenseitige Aktienbesitz der Gesellschaften nom. RM. 41 509 000 betrage. Diese Aktien seien inzwischen auf die neugegründete Montan- Union A.-G. in Basel übergegangen, um zweckmässig finanzielle Transaktionen durchführen zu können. Der Hauptzweck der Montan-Union solle darin bestehen, als Finanzierungs- grundlage zu dienen, nicht nur für die Kreditbeschaffung, sondern auch für die Sicherheit u. Verwertung der eigenen Gelder u. Bergwerksinteressen der vereinigten Ges. im Auslande.