Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 5557 Gegründet: 24./9. 1873. Zweigniederlassungen in Hohenlimburg unter der Firma „Eisen- u. Stahlwerk Hoesch Aktiengesellschaft in Dortmund, Abteilung Limburger Fabrik- u. Hütten- verein' in Hervest-Dorsten unter der Firma „Eisen- u. Stahlwerk Hoesch Akt-Ges. in Dortmund, Abteil. Zeche Fürst Leopold“ u. in Olpe i. W. unter der Firma „Eisen- u. Stahlwerk Hoesch Aktiengesellschaft in Dortmund, Abteilung Ruegenberg'sche Eisenwerke“. Zweck: a) Aufsuchen, Erwerben u. Ausbeuten von Konzessionen auf nützliche Erden, Kohlen aller Art, Eisen u. andere Erze im In- wie im Auslande sowie An- u. Verkauf aller vorbezeichneten Mineralien im In- wie im Auslande; b) das Brennen der Kohlen zu Koks u. deren An- u. Verkauf, die Verhüttung u. Zugutemachung der vorgenannten Mine- ralien, die weitere Verarbeit. der gewonnenen Metalle u. der Metalle überhaupt zu allen halbfert. u. fertigen Gegenständen sowie der An- u. Verkauf derartiger u. damit im Zus. hang stehender Erzeugnisse; c) Abschluss u. Durchführ. von Interess.-Gemeinsch.-Verträgen. Die Ges. ist berechtigt, Zweigniederlass. u. Vertretungen im In- u. Auslande zu errichten u. sich bei bestehenden oder neu zu erricht., ähnliche Zwecke verfolgenden Ges. zu beteiligen. Besitztum u. Beteiligungen: Kohlenbergwerke: „Kaiserstuhl I u. IIé in Dortmund mit 2 Schachtanlagen u. einer Berechtsame von etwa 15.2 Mill. am Feldesfläche. Die beiden Schachtanlagen bestehen aus 1 Doppel-Förderschacht u. 2 einfachen Förderschächten auf Kaiserstuhl 1, 2 Doppelförderschächten u. 1 einfachen Förderschacht auf Kaiserstuhl II. Die Anlagen sind ausgerüstet mit einer Dampfkesselanlage von 10 156 qm Heizfläche u. einer Maschinenleistung von 50 849 Ps, einer elektr. Kraftanlage von 9 Turbinen verschied. Systeme mit einer Leistung von 26 000 Kw, 2 Turbo- u. 4 Kolben-Luftkompressoren mit 42 200 cbm/st u. 3 Wäschen mit 325 t/st. Die Schienenstrecke beider Schachtanlagen über Tage beträgt 12,4 km. Auf Kaiserstuhl II befinden sich ferner 420 Koksöfen mit Anlagen zur Gewinnung von Teer u. schwefelsaurem Ammoniak sowie einer Benzolfabrik. – „Fürst Leopold-' u. „Fürst Leopold Fortsetzung“ in Hervest-Dorsten mit 1 Doppelschachtanlage u. einer Berechtsame von etwa 21.5 Mill. qm Feldesfläche. Die Schachtanlagen sind ausgerüstet mit: 2 Tandemverbundfördermaschinen für den Schacht II u. 2 provisorischen Dampfförder- maschinen für Schacht I, Dampfkesselanlagen von zusammen 2700 qm Heizfläche, 1 Kohlen- separation, Verladeeinrichtung u. Kohlenwäsche mit 150 t/st Leistung 2 Zweidruckdampf- turbinen, 1 Dampfspeicher, 2 Turbo- u. 2 Druckluftkolbenkompressoren u. 2 Ventilatoren. Die Schachtanlagen sind über Tage vollständig ausgebaut u. besitzen Kauengebäude für 3000 Mann sowie Betriebs- u. Bürogebäude. Der Zechenbahnhof ist durch eine 760 m lange Anschlussbahn an die Station Hervest-Dorsten angeschlossen. Mit der Zeche ist eine Ring- ofenziegelei mit einer täglichen Leistung von 20 000 Steinen verbunden. Im Interesse ihrer Kohlenversorgung hat die Gesellschaft den grössten Teil der Kuxe der Gewerkschaften Haltern L=XII, die bei Haltern a. d. Lippe 12 Normalfelder besitzen, erworben. Auch besitzt sie sämtl. Geschäftsanteile der Haltern Grundst.-Ges. m. b. H. zu Dortmund. Hütten- u. Stahlwerke in Dortmund. 1. Hochofenanlage: 7 Hochöfen, davon: 3 grosse Öfen mit Kübelbegichtung u. 1 in Bau, 2 grosse Öfen mit gewöhnlichen Schräg- aufzügen u. 1 kleiner Ofen mit Vertikalaufzug; elektrische Zentrale mit 3 Dampfturbodynamos von 1200, 5000 u. 5700 KW, 1 Turbodynamo von 5000 KW in Montage, 7 Gaskraftdynamos von zusammen 12 800 K W, 2 Drehstrom-Gleichstrom-Umformer von je 2000 KW, 1 Dam pf- gebläse von 1400 PS, 1 Dampfturbogebläse von ca. 6000 PS, 8 Gasgebläse von zusammen 28 000 Ps, 2 Seilbahnen von den Koksöfen der Zeche Kaiserstuhl zu den Hochöfen 2–5, Gasreinigungsanlagen nach nassem u. trocknem System, Pumpstationen, Schlackenstein- fabrik, 1 Dright-Lloyd-Anlage im Bau; Agglomerier-Drehofen für Feinerze u. Gichtstaub, Erzprobeanstalt, Erzbrecheranlage u. Verladeanlage am Hafen Hardenberg des Dortmund- Ems-Kanales, Gleisanschluss an die Hafen-Kleinbahn zum Dortmunder Hafen des Dortmund- Ems-Kanales, Reserveerzlager mit Verladeeinrichtung, elektrische Seilbahn von der Schlacken- halde nach der Zeche Kaiserstuhl I, 1 Zementfabrik. — 2. Hüttenwerk: Thomasstahlwerk mit 2 Roheisenmischern von je 1000 t Fassung, 1 Roheisenmischer von 600 t Fassung, 2 Kupol- öfen zum Umschmelzen von Roheisenmassen, 3 Konverter (bas.) von je 13.5 t, 2 Konverter von je 40 t, 1 Konverter von 17 t; Martinsstahlwerk mit 3 Öfen von je 100 t u. 1 kippbarer Ofen von 150 t Ausbringen, Martinsstahlwerk mit 5 Ofen von je 30 t Ausbringen, 1 Elektrostahlofen für 1 t Ausbringen. Walzwerke mit 16 Walzenstrassen, u. zwar: 2 Blockstrassen, 2 Umkehr- strassen für Träger, Schienen u. Halbzeug, 1 Triostrasse für Form- u. Stabeisen, 1 Drahtwalz- werk mit 2 Vor- u. 2 Fertigstrassen, 2 Blechstrassen, 1 Vor- u. 2 Fertigstrassen für Stab- u. Feineisen, 1 Feineisen-Walzwerk mit 1 kontinuierl. Vorstrasse u. 1 Fertigstrasse für Draht-u. Feineisen, 1Kaltband-Walzwerk mit 4 Gerüsten, 1 fünftes im Bau, Hammerwerke mit 9 Dampf- hämmern: mechanische u. elektr. Werkstätten, Schreinerei, Schweisserei, Metallgiesserei für die verschiedenen Betriebe, Phosphatfabrik zum Vermahlen der eigenen Thomasschlacke, Fabrik für feuerfeste Produkte, 2 Sauerstoffgewinnungsanlagen, Kalkringofen u. Ringofen- ziegelei in Kirchderne, elektromagnet. Schuttaufbereitung. – 3. Drahtverfeinerungs- anlage: Erzeugungsfähigkeit ca. 60 000 t Fertigerzeugnisse jährlich. Anlagen: Beize, Wäsche, Glühe, Grob-, Mittel-, Fein- u. Kratzenzug; Verzinkerei, Stacheldrahtfabrik, Seilerei, Federn- und Drahtgeflechtfabrik. –— 4. 8p ezialblechwalzwerk: Erzeugungsfähigkeit ca. 12 000 t Spezialbleche: Karosseriebleche, Geschirrbleche, Vernickelungsbleche u. andere hochwertige Bleche. Anlagen: Kaltwalz- u. Dressierstrassen nebst Beizerei, Wäscherei u. Glüherei. – 5. Blechpresserei: Erzeugnisse: Blechpressteile für den Automobilbau.