4 5602 Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. vorstand: Dir. Rich. Grosser, Dir. Arthur Felber, Dir. Franz Brunner. Aufsichtsrat: Vors. Dr.-Ing. Alex Lincke, Dresden; Stellv. Fabrikbes. Arno Landmann, Lauter; Ober-Ing. Hugo Sarfert, Aue; Dipl.-Ing. Ernst Gessner, Hannover; vom Betriebsrat: K. Mehlhorn, W. Klötzer. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Maschinenfabrik Hiltmann & Lorenz, A.-G. in Aue (Sachsen). (Börsenname in Dresden, Leipzig u. Chemnitz: Hiltmann & Lorenz.) Gegründet: 11./4. mit Abänd. v. 11./6. 1911 mit Wirkung ab 1./. 1910; eingetr. 14./6. 1911. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1914/15. Zweck: Die Übernahme u. Fortführung der bisher von der Firma Hiltmann & Lorenz in Aue betrieb. Maschinenfabrik, also die Herstell. u. der Vertrieb von Maschinen zur Blech- u. Metallbearbeitung, insbes. von Pressen u. Scheren. Entwicklung: Die Ges., die im Februar 1929 auf ihr 50 jähr. Bestehen zurückblicken konnte, wurde durch den nachmaligen Komm.-Rat u. Stadtrat Gustav Hiftmann sowie Bernhard Lorenz ins Leben gerufen u. nahm ihren Betrieb vorerst in gemieteten Räumen auf. Nachdem schon die ersten Lieferungen ihrer Erzeugnisse, von Masch. zur Blech- u. Metallbearbeit. sowie von Schnitt- u. Stanzwerkzeugen, den Beifall der Abnehmer gefunden hatten, mussten schon in den achtziger Jahren umfangr. Erweiterungsbauten vorgenommen werden. Im Jahre 1913 trat eine weitere Ergänz. durch den Erwerb der Eisengiesserei Möckel, Hänel & Co. ein, die mit den neuesten Einricht. ausgerüstet wurde. Seit seiner Gründ. hat das Untern. immer das Augenmerk vorzüglich auf eine Spezialisierung der gebauten Masch. gerichtet und dementsprechend das Schwergewicht auf die Herstell. von Pressen u. Scheren u. den damit im Zus hang stehenden Bau von Schnitt- u. Stanzwerk- zeugen gelegt. Hergestellt werden Friktionspressen u. Friktionsschmiedepressen bis zu einer Spindelstärke von 450 mm, doppelständrige Exzenterpressen jeder Art bis zu 1250 t Druck- leist., ferner automat. Pressen mit Revolverapparat oder mit selbsttätigem Walzentransport sowie weitere Sonderausführ. für bestimmte Verwendungszwecke. Als Besonderheit wird eine automat. Spezialpresse mit 3- bis 18-fachem Werkzeug arbeitend, gebaut. Das An- wendungsgebiet erstreckt sich für die hier gebauten schweren Blech- u. Metallverarbeit.- Masch. auf die gesamte Blech-, Metall- u. Elektro-Industrie u. dient sowohl für die Kalt- als auch Warmpresserei. Ausserdem betreibt die Firma die Herstell. von Schnitt- u. Stanz- werkzeugen zur Verarbeit. and. Stoffe wie z. B. Papier, Pappe, Holz, Leder, Leinen, Zelluloid, Gelatine usw. Im Sept. übernahm die A.-G. Hiltmann & Lorenz das im benachbarten Niederschlema geleg. Zweigwerk der Zwickauer Maschinenfabrik in Zwickau, in dem jetzt Pressen aller Art, Scheren, Biege- u. Richtmaschinen, Ziehbänke usw. gebaut werden; eine Sonderabteil. beschäftigt sich ausserdem mit der Herstell. von Holzbearbeitungsmaschinen. Besitztum: Der ges. Grundbesitz der Ges. umfasst einschl. des Betriebes Niederschlema 22 ha 16.29 a. Die dem Geschäftsbetrieb dienenden Gebäude befinden sich in Aue, Reichs- strasse 15/17/23/25/27, Mittelstr. 13 u. verläng. Gerberstr. sowie in Niederschlema. Ausserdem besitzt die Ges. ein stillgelegtes Fabrikgebäude in Aue, Oststrasse 41, u. 10 Mietwohnhäuser in Aue. Die Fläche der Fabrikationsräume umfasst 23 300 qm. Zur Betriebseinricht. gehören: 4 Dampfkessel. u. zwar 1 mit 110. 2 mit je 100 u. 1 mit 30.62 qm Heizflache; 3 Dampfmasch. mit zus. 540 PS., 2 Turbinen mit 130 PS zur Ausnutzung der Wasserkräfte von 105 PS§ mittlerer Jahresleistung; 1 Transformatorenstation für etwa 250 PS Leistung; 1 Akkumu- latorenbatterie; 4 Generatoren mit 635 kWh; 445 Arbeitsmasch.; 120 verschiedene Elektro- motoren mit etwa 1000 PS Nennleistung; 4 Dynamomasch; 4 Kupolöfen u. zwar 2 mit je 4000, 1 mit 5000 u. 1 mit 6000 kg Stundenleistung; 15 Fahrkräne, darunter 3 Stück Drei- motorenkräne; 1 Elektro-Ofen neuesten Systems mit 6000 kg Stundenleist. zur Erzeug. von Elektro-Spezialeisen. Der Gleisanschluss in Aue hat eine Länge von 176.5 laufende Meter. – Ca. 120 Beamte u. 700 Arbeiter. Die Ges. gehört dem Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, B.-Charlottenburg, Abt. Blechbearbeitungsmasch., an. Kapital: RM. 2 700 000 in 14 000 St.-Akt. zu RM. 100, 700 St.-Akt. zu RM. 1000, 200 Vorz- Akt. zu RM. 1000 u. 4000 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. sind mit 8 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Pflicht u. Liqu.-Vorrecht zu 120 % ausgestattet; sie erhalten ferner für jedes Prozent Div., das die St.-Akt. über 8 % hinaus erhalten, ebenfalls 1 % Div., so dass sie bei einer Div.-Ausschüttung von mehr als 8 % auf die St.-Akt. an dem Mehrgewinn mit den St.-Akt. in gleichem Verhältnis beteiligt sind. –— Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. M. 1 Mill., dazu 1920 M. 2 Mill., 1921 M. 3 Mill., 1922 M. 8 Mill. Lt. G.-V. v. 29./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 14 Mill. auf RM. 1 400 000 (10: 1) durch Abstempl. des Nennwerts der Aktie auf RM. 100. Lt. G.-V. v. 29./11. 1926 erhöht um RM. 400 000 8 % Vorz.-Akt. (4000 zu RM. 100), angeboten v. 29./12. 1926 bis 14./1. 1927 im Verh. 4:1 zu 110 %. Die G.-V. v. 3./9. 1928 beschloss zur Übernahme des Zweigwerkes Niederschlema der Zwickauer Maschinenfabrik Erhöh. um RM. 900 000 durch Ausgabe von 700 St.-Akt. u. 200 Vorz.-Akt. zu je RM. 1000. Die neuen Aktien werden von einem Konsortium zum Kurse von 100 % übern. u. im Verh. von 4: 1 den alten Aktionären angeboten. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers. für 1929/30 am 10./1. 1931. Stimmrecht: Jede St.- oder Vorz.-Akt. zu RM. 100 = 1 St.