5634 Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. öfen u. Kompressorenanlage, den Kleinmotorenbau mit Bremsstand, Vernickelei mit Ent- fettungsanlage, Schleiferei, Emailliererei für Tauch- u. Spritzverfahren, Schmiede, Montage- halle, Teilelager, Rohstofflager u. Werkzeuglager. Das Werk Niederschöneweide stellt auch die Pflüge her, es hat Gleisanschluss an den dortigen Güterbahnhof mit 2 Gleiswagen u. 3 Drehscheiben. Der Warenaustausch beider Werke erfolgt mittels zweier eigener Motor- boote. Die Ges. besitzt 10 eigene Verkaufsstellen. Neuerdings hat die Ges. den Serienbau von Werkzeugmasch. aufgenommen, so von Bau- u. Drehbänken, Shapingmasch. u. mehr- spindeligen Bohrmasch. u. Raupenschleppern. Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtl. Aktien der Maschinenfabrik Podeus A.-G. in Berlin mit Werk in Wismar, ferner einen Teil der Aktien der Stock Motorrad A.-G. in Liqu. in Berlin. Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Kraft-Pflug-Industrie, Berlin; Verein der Fabrikanten landwirtschaftl. Maschinen u. Geräte, Berlin; Verein deutscher Maschinenbauanstalten, B.-Charlottenburg u. Verband Berliner Metall-Industrieller, Berlin. Kapital: RM. 1 600 000 in Akt. zu RM. 20 u. zu RM. 100. Urspr. A.-K. M. 5 000 000 erhöht von 1918–1923 auf M. 200 000 000 in 190 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). I.t. G.-V. v. 29./12. 1924 Umstell. der St.-Akt. von M. 190 000 000 auf RM. 4 750 000 (40: 1) in 90 000 St.-Akt. zu RM. 20, 4500 St.-Akt. zu RM. 100 u. 10 000 St.-Akt. zu RM. 250. Die M. 10 000 000 Vorz.-Akt. wurden umgestellt in RM. 100 000 in 4500 Stück zu RM. 10 u. 550 zu RM. 100. Die G.-V. v. 3./8. 1926 beschloss zur Sanierung der Ges. Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. u. Herabsetz. des Kap. von RM. 4 850 000 auf RM. 2 425 000 durch Zus. leg. im Verh. 2: 1. Lt. G.-V. v. 24./7. 1929 (Mitteil. nach § 240 HGB.) zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des A.-K. auf RM. 242 500 (Zus. leg. 10: 1) u. nachfolg. Erhöh. um RM. 1 357 500 auf RM. 1 600 000. Gewinn-Verteilung: 5 % R.-F., weitere Res. u. Fonds, bis 6 % Div., 8 % Tant. an A.-R. (Vors. mind. 10 000, Mitgl. mind. 5000), Rest Super-Div. oder G.-V.-B. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1930 am 3./10. Stimmrecht: Je RM. 10 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst., Fabrik- u. Wohngeb. 5 445 000, Kraft- u. Bearbeitungsmasch. 789 000, Fabrikeinricht. u. Werkzeuge 653 000, Transportmittel 10 000, Modelle 1, Büroeinricht. 1, Fabrikationsrechte 1, Neukonstruktionen u. Versuche 1, Material, Halb- u Fertigfabrikate 2 186 696, Wertp. u. Beteil. 1, Aussenstände 626 528, Wechsel u. Schecks 450 538, Kassa 910. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Hyp. 3 921 113, Verbindlichkeiten 2 958 691, Rückstell. 1 681 873. Sa. RM. 10 161 678. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 651 929, allg. Unk. 2 844 298. —– Kredit: Überschuss der Kapitalzus. leg. 2 182 500 abzügl. Verlustvortrag aus 1928 2 168 117 = 14 382, Bruttoertrag einschl. Überschuss aus Reorganisation 3 481 845. Sa. RM. 3 496 227. Kurs: Ende 1925– 1926: –, – %. Die Aktien wurden im Aug. 1922 an der Berliner Börse zugelassen. Notiz 1927 eingestellt Dividenden: 1924–1929: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Heinrich Frese, Viktor Preczell, Ernst Moor. Prokuristen: H. Menzel, W. Stemmler, Friedrich Frank. Aufsichtsrat: Vors. Dr. A. Weber, Stellv. Rechtsanw. u. Notar Dr. Hermann Fischer, Staatssekretär z. D. Dr. F. Hagedorn, Bank-Dir. Moritz Lipp, Ministerialrat Dr. Max Müller, Ober-Reg.-Rat Dr. Hans Neufeld, Berlin; Rittergutsbes. Jean Nicolas, Rostin, Kr. Soldin; Präsident Joachim von Oppen, Berlin; Oberamtmann Arthur Schurig, Markee b. Nauen; Bank- Dir. Dr. Curt Sobernheim, Berlin; Konsul Dr. Heinrich von Stein, Köln; Gen.-Major a. D. D. von Winterfeldt, Oberreg.-Rat Dr. Pflüger, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Commerz- u. Privat-Bank, Deutsche Bank u. Disconto- Ges.; Köln, Bankhaus J. H. Stein. Aus dem Geschäftsbericht 1929: Der Umsatz des Geschäftsjahres 1929 war erheblich geringer als der im Vorjahre. Die Gründe hierfür liegen in der ausserordentlich schlechten Lage der Landwirtschaft Deutschlands u. des Auslandes. Im Frühjahr 1929 führte die starke Kälteperiode noch zu einer besonderen Einschränkung der Absatzmöglichkeiten, vor allem für Motorräder. Die neu herausgebrachte stärkere Motorradtype hat gute Aufnahme gefunden; leider war es nicht möglich, die nach Beendignng der Kälteperiode stark ein- setzende Nachfrage voll zu befriedigen. Die gesamte Situation hat es nicht ermöglicht, das Geschäftsjahr ohne erhebliche Verluste aus dem laufenden Geschäft abzuschliessen. Durch Entgegenkommen massgeblich interessierter Kreise ist die Ges. jedoch in die Lage ver- setzt worden, ihre Bilanz von Verbindlichkeiten, welche durch Vereinbarungen anderer Art ersetzt wurden, wesentlich zu erleichtern u. nach Bildung von Rückstellungen einen verlustfreien Abschluss vorzulegen. Gegenwärtig arbeitet die Ges., entsprechend der der- zeitigen wirtschaftl. Lage, mit eingeschränktem Betrieb. Lt. Mitteil. der Verwalt. in der G.-V. v. 3./10. 1930 gehören zu den massgebenden Kreisen, die der Ges. durch Entgegenkommen zur Erleichterung ihrer Verbindlichkeiten verholfen haben, auch das Deutsche Reich. Dieses habe für seine Forderungen Grundstücke u. im kleinen Betrage auch Aktien übernommen. Hierdurch ist es nunmehr dem Unter- nehmen ermöglicht, das Geschäft im kleinen Rahmen fortzuführen u. allmählich wieder aufzubauen.