5640 Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. Steegmayer & Sonntag Maschinen- u. Kesselfabrik-Akt.-Ges. in Liqu. in Borsdorf b. Leipzig. Die G.-V. v. 16./12. 1926 beschloss Auflös. der Ges., die auch am 30./9. 1926 handels- gerichtl. eingetragen wurde. Ein Liquidator wurde noch nicht bekanntgegeben. Direktion: Ing. Paul Steegmayer, Leipzig, Steinstr. 23. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Berlin-Borsigwalder Metallwerke Löwenberg Akt.-Ges. in Borsigwalde b. Berlin, Spandauer Str. 116/17. Gegründet: 23./5. 1916; eingetr. 22./6. 1916 in Berlin. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1919/20. Firma bis 10./5. 1919: Berlin-Borsigwalder Metallwerke Akt.-Ges. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Kupfer- u. Messingfabrikaten jeder Art sowie Betrieb aller Zweige der Metallindustrie. Die Ges. betreibt die Herstell. von Rohren, Stangen, Drähten, Seilen u. sämtl. Profillen aus Kupfer, Bronze, Messing, Aluminium u. Blei. Die Fabrikate finden im wesentl. für Schiff-, Masch.-, Lokomotiv-, Telegraphen- u. Uberland- zentralenbau Verwendung. Als Betriebskraft werden Dampf u. Elektrizität verwendet. Besitztum: Der Grundbesitz umfasst insges. 246 723 qm. Hiervon entfallen auf den Betrieb Borsigwalde 46 621 qm (davon bebaut 15 564 qm) u. auf den Betrieb in Grüneberg 200 102 qm (davon bebaut 7586 qm). Das Werk Borsigwalde umfasst im wesentlichen eine Verhüttungsanlage, eine Metallgiesserei, eine Rohr- u. Stangenpresserei, ein Rohrwalzwerk, eine Rohr- u. Stangenzieherei, eine vollständige Drahtzieherei, eine Verseilerei, eine Ver- zinnerei sowie sämtl. dazugehörige Neben- u. Hilfsbetriebe; das Werk Grüneberg a. d. Nord. bahn (bei Oranienburg) umfasst im wesentlichen eine Giesserei, eine Rohr- u. Stangen. presserei, eine Rohr- u. Stangenzieherei u. eine Nietenpresserei. Beide Werke besitzen Gleisanschluss. Während das Werk Borsigwalde ausschl. Hochspannungsstrom aus dem Netz der Berliner Elektr.-Werke bezog, stellte das Werk Grüneberg ihre elektromotorische Kraft selbst her. Entwicklung: Die Gesellschaft hat im Okt. 1925 einige nicht rentabel arbeitende u. nicht vollbeschäftigte Abteilungen stillgelegt; auch im Jahre 1926 u. 1927 lagen die Betriebe weiterhin still. Die am 19./12. 1925 verhängte Geschäftsaufsicht wurde durch Zwangsvergleich vom 26./8. 1926 aufgehoben, der eine volle Befriedigung der Gläubiger vorsieht. Die Barausschüttungen erfolgten vereinbarungsgemäss, der Rest der Forderungen wurde durch eine Hypothek auf dem Borsigwalder Besitz gesichert. Da durch die Barquote die gesamten liquiden Mittel der Ges. aufgezehrt wurden, stellte das Bankhaus Jarislowsky & Co. einen Betrag von RM. 40 000 zur Verfügung, aus dem laufende Ausgaben seit Aufhebung der Geschäftsaufsicht bestritten wurden. Da hierdurch die finanzielle Lage der Gesellschaft gesichert war, konnte die beabsichtigte stille Liquidation durchgeführt werden, doch war der Termin begrenzt, da spätestens am 30./4. 1928 die noch zu zahlenden Beträge an die Gläubigerschaft fällig wurden. Ein Teil der Anlagen ist verpachtet. Im Laufe des Geschäftsjahres 1928 steigerte sich infolge der Unterhaltungskosten für die stilliegenden Anlagen u. infolge der Abschreibungen auf diese der Verlust der Ges. um RM. 67 906 auf RM. 811 619. Hierdurch musste der G.-V. v. 11./11. 1929 Anzeige gemäss $à 240 HGßB. gemacht werden. Mit grösster Intensität wird weiter versucht, eine Verwertung der Anlagen im ganzen oder auch einzelnen herbeizuführen, doch führte bis jetzt keine der vielen Ver- handlungen zu einem Abschluss. Kapital: RM. 1 500 000 in 15 000 Akt. Ser. A zu RM. 20, 8000 Akt. Ser. B zu RM. 100, 2000 Akt. Ser. C zu RM. 200. Urspr. M. 2 Mill, übern. von den Gründern zu pari. Erhöht 1919 um M. 2 Mill., 1921 um M. 11 Mill., 1923 um M. 60 Mill. Lt. G.-V. v. 26./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 75 Mill. auf RM. 1 500 000 (Verh. 50: 1). Die Umstell. erfolgte derart, dass der Nennwert der Aktie zu M. 1000 auf RM. 20, der der Aktie zu M. 5000 auf RM. 100 u. der der Aktie zu M. 10 000 auf RM. 200 abgestempelt wurde. Anleihe von 1920: M. 2 000 000 in Stücken zu M. 1000 = RM. 7.31 aufgewertet — 5 %; 23 u. 1./7. Tilg.: zu 103 %, unkündbar bis 1./1. 1930. – Im Umlauf am 31./12. 1929 noch RM. 14 620. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1930 am 30./9. Stimmrecht: RM. 20 Aktie =18t. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), besondere Rückst., 4 % Div, 10 % Tant.-A.-R., Rest Super-Div. bzw. zur Verf. der G.-V.- Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. 281 900, Fabrik-Geb. 717 300, Wohn- do. 63 600, Masch. 293 600, Werkz. u. Geräte 3600, Licht-, Wasser- u. Kraftanlage 116 000, Inv. 1, Kassa 200, Aussenstände 19 593, Eff. 11 630, Bestände 34 245, Verlust 1 054 727. —– Passiva: A.-K. 1 500 000, Hyp. 142 784, Teilschuldverschr. 14 620, Gläubiger inkl. Bankschulden 938 994. Sa. RM. 2 596 399. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus alter Rechn. 811 619, Gen.-Unk. 212 966, Abschr.: Fabrik-Geb. 7300, Wohn- do. 640, Masch. 15 450, Werkz. u. Geräte 200, Kraft- anlage 6550. Sa. RM. 1 054 727. – Kredit: Verlust RM. 1 054 727. Kurs: Ende 1925–1929: –, –, 19, 24, 6 %. Zulass. zur Berliner Börse Nov. 1923. Dividenden: 1924–1929: 0 %.