Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. 5711 Patente 1, Kassa u. Wechsel 400 864, Debit. 4 999 069. Warenvorräte 3 344 931. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 370 000, Wohlfahrtskasse 80 000, Pensionskasse 227 758, langfristige Darlehen 2 103 242, Hyp. 847 496, Kredit. 3 067 726, Fabriksparkasse 739 983, Gewinn 208 663. Sa. RM. 10 644 870. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 548 612, Steuern 396 058, andere gesetzl. Lasten 397 481, Gewinn inkl. Vortrag 208 663 (davon Div. 180 000, Vortrag 28 663). – Kredit: Vortrag 23 138, Ertrags-K. 1 527 676. Sa. RM. 1 550 814. Dividenden: 1924/25–1929/30: St.-Akt.: 5, 5, 5, 6, 6, 6 %. Vorstand: Gen.-Dir. Dr. Ferd. Ruh, Dir. Karl Spoerin, Dir. Elsa Wielandt, Dir. Heinrich Zeil, Karlsruhe. Prokuristen: H. Schütz, A. Ganter, K. Römmele, O. Dorl. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Dr. Herm. Guhl, Bank-Dir. Handelsk.-Präs. Konsul Rob. Nicolai, Frau Emilie Guhl. Frau Anna Ruh, Frau Lina Bähr, Eugen Ehrensberger, Karls- ruhe; vom Betriebsrat: J. Deissler, A. Barth. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe in Karlsruhe, Wattstr. 1. Die Ges. teilte im Jan. 1930 ihren Gläubigern mit, dass sie nach bald hundertjährigem Bestehen sich gezwungen sehe, mit dem 11./1. 1930 ihre Zahlungen einzustellen u. ein aussergerichtliches Arrangement mit ihren Gläubigern anzustreben. Die Zahlungseinstell. wurde damit begründet, dass Vorstand u. Aufsichtsrat trotz monatelanger intensivster Bemühungen keinen Erfolg bei dem Versuche der Arbeitsbeschaff. u. finanziellen Sanierung hatten. Die entstandenen Schwierigkeiten sind in der allgemeinen Wirtschaftslage begründet u. diese sei in der Südwestecke Deutschlands besonders schlimm. Die Maschinenbauges. stellt ihren Gläubigern ihr gesamtes Vermögen zur Verfügung. – Der Jan. 1930 nachge- suchte aussergerichtl. Vergleich wurde Juli 1930 wieder aufgehoben. – Der Gen.-Vers. v. 24/3.1930 wurde Mitteil. nach § 240 HGB. gemacht. Der Geschäftsbericht für 1929 teilt mit, dass die Bemühungen, die Grundlage für eine günstige Weiterentwicklung zu schaffen, ohne Erfolg geblieben seien. Einschliesslich eines neuen Verlustes für 1929 in Höhe von RM. 974 000 ergibt sich nunmehr ein Gesamtfehlbetrag von RM. 1 490 000. Der Verkauf der Maschinen u. Einrichtungen einschliesslich der Materialbestände an die Stahl- u. Eisen-G. m. b. H. in Bremen ergab RM. 900 000. – Die G.-V. v. 27./11. 1930 genehmigte den Abschluss für 1929 u. beschloss, den Verlust von M. 1 480 000 auf neue Rechnung vorzutragen. Nach dem Bericht des Aufsichtsrates wurden die Bemühungen, das Werk zu erhalten oder zu verkaufen, auch im Laufe dieses Jahres fortgesetzt, jedoch bisher ohne Erfolg. In Durch- führung des Vergleiches vom Juli 1930 sind inzwischen die Gläubiger mit Forderungen bis zu RM. 300 voll befriedigt worden. Ebenso ist eine Quote bis zu 5 % auf die anerkannten Forderungen zur Ausschüttung gelangt. Die Bemühungen, das Gelände ganz oder teil- weise zu veräussern, werden fortgesetzt, doch ist dazu zurzeit wenig Aussicht vorhanden. Inzwischen haben sich die Verhältnisse weiter verschlechtert, so dass mit dem Verlust des ganzen Aktienkapitals gerechnet werden muss. Welche Quote die Gläubiger erhalten werden, ist ungewiss, da alles von der Möglichkeit der Veräusserung der Grundstücke abhängt. Gegründet: 22./7. 1852; eingetr. 30./7. 1852. Zweck: Anfertig. u. Verwert. von Masch. jeder Art u. and. in das Fach der Ges. einschlag. Gegenständen; Eisen- und Metallgiesserei. Dampfhammerbetrieb, Kesselschmiede. Anfang 1929 wurde die Lokomotivbauquote der Ges. an die Hohenzollern A.-G. für Lokomotivbau in Düsseldorf (unter Genehmigung der badischen Regierung) abgetreten. Vertraglich ist vorgesehen, dass Karlsruhe für die abgegebene Quote von Hohenzollern Gegenaufträge anderer Art erhalten soll. Besitztum: Der in Karlsruhe, Wattstr. 1, geleg. Grundbes. umfasst ca. 121 553 qm, wovon ca. 48 000 qm bebaut sind. Er hat Gleisanschluss an den in nächster Nähe liegenden Güter- bahnhof u. Rheinhafen. An massiven Geb. besitzt die Fabrik: 1 Wohnhaus in der Stadt, 1 Beamtenwohnhaus, 3 Verwalt.-Geb., 1 Arb.-Speisehaus, 1 Masch.- u. Kesselhaus, 6 grosse Hallengeb. sowie eine grosse Anzahl Holz- u. Backsteinschuppen. Die Fabrik ist eingerichtet für Eisen- u. Metallgiesserei, Dampfhammerschmiede, Kesselschmiede u. Werkstätten für Maschinenfabrikation. Die Produktion des Werkes erstreckt sich auf Lokomotivbau, Dampfmaschinenbau, Kesselbau, Bau hydraul. Maschinen. Kältemaschinen, Dieselmotoren, Traktoren. Eisenbahnbedarfsartikel aller Art, Eisenrohguss u. Metallrohguss. Eine elektr. Zentrale liefert für Kraft u. Licht die notwend. Energie. Vorhanden sind 3 Dampfdynamos, wovon 2 mit je 220 KW. u. 1 mit 150 KW. arbeiten. Ausserdem ist die elektr. Zentrale dem Murgkraftwerk angeschlossen, wodurch vermittels zweier Umformer insges. 510 KW. elektr. Energie bezogen werden kann. Etwa 890 Angest. u. Arb. (Mitte 1928). Beteiligungen: Die Ges. gehört an: dem Verein deutscher Maschinenbauanstalten, dem Verein der Metallindustriellen u. dem Verein Deutscher Eisengiessereien. Die Interessengemeinschaft mit der Motorenwerke Mannheim A.-G. vorm. Benz, Abteil. station. Motorenbau in Mannheim, ist gelöst worden. Die Ges. besitzt 100 % der Motor-Lokomotiv-Verkaufs-Ges. m. b. H. „Baden“ in Karlsruhe. * Kapital: RM. 2 782 000 in 27 400 St.-Akt. zu RM. 100 u. 3000 Vorz.-Akt. zu RM. 14. – orkriegskapital: M. 3 000 000.