Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. 5717 Minimax Akt.Ges. für Westdeutschland in Köln. Durch Beschluss der G.-V. v. 9./5. 1930 ist das Vermögen der Ges. im Wege der Ver- schmelzung auf die Minimax A.-G. in Berlin unter Ausschluss der Lidqu. übergegangen. Die Firma ist daher erloschen. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1929. Hans Reisert & Co., Aktiengesellschaft in Köln-Braunsfeld, Maarweg 233. (In Konkurs.) Am 6./12. 1929 musste über das Vermögen der Ges. Konkurs eröffnet werden. Der Zusammenbruch ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Aufträge von der Reichsbahn und auch von der anderen Kundschaft in der letzten Zeit erheblich nach- liessen. Darüber hinaus bestanden finanzielle Schwierigkeiten, zu deren Beseitigung die Gläubiger sich nicht bereit erklärten. Der Versuch nach einem Moratorium blieb erfolglos. Ebenso ergab sich keine Aussicht für die Möglichkeit eines aussergerichtlichen oder ge- richtlichen Vergleichsverfahrens. Die Firma wurde vor einigen Jahren viel genannt im Zusammenhang mit einem Bestechungsprozess, welchen die Verwaltung der Reichsbahn gegen mehrere höhere Beamte eingeleitet hatte und bei dem die damalige Kommandit- gesellschaft Hans Reisert & Co. als Lieferantin in Betracht kam. Konkursverwalter: Rechts- anwalt Justizrat Dr. Löwenstein, Köln, Kaiser-Wilhelm-Ring 3, der Dez. 1930 mitteilte, dass infolge der Ungunst der wirtschaftlichen Lage der an sich sehr wertvolle Grundbesitz zu sehr geringen Preisen verkauft werden musste, so dass nicht einmal die gesamten Hyp. daraus befriedigt werden konnten. Auf die bevorrechtigten Gläubiger der Klasse I (Gehalts- forderungen) wird eine Div. von 60 % gezahlt werden. Es ist anzunehmen, dass in 2 bis 3 Monaten das Konkursverfahren beendet sein wird u. dass alsdann auch weitere 40 % hierauf gezahlt werden können. Dagegen ist mit einer Div. für die bevorrechtigten Forder. der späteren Klassen oder gar der nicht bevorrechtigten Forder. nicht zu rechnen. Gegründet: 25./1. bzw. 15./3. 1921 mit Wirkung ab 1./10. 1920: eingetr. 22./4. 1921. Gründungsvorgang u. Einbring.-Werte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Die Ges. ist aus der 1879 gegründeten Firma Hans Reisert hervorgegangen. Lt. G.-V. v. 29./2. 1928 Umwandl. der bisher. Kommanditges. a. A. in eine reine A.-G. Zweck: Herstell. u Vertrieb von Masch. u. technischen Artikeln aller Art u. die Be- teilig. an Unternehm. der gleichen oder verwandten Art, sowie deren Erwerb. 1923 wurde in Hannover eine Zweigfabrik errichtet, zur Herstell. der Reisert'schen Spezialitäten. Ferner erwarb die Firma Januar 1924 die Dampfkesselfabrik C. Nolte in Hannover, die von ihr unter dem alten Namen weitergeführt wird. Besitztum u. Beteiligungen: Die Ges. besitzt Grundbesitz in Müngersdorf von insges. 3 ha 9 a 67 qm, Maarweg 233 u. Widdersdorfer Str., auf dem die 1907 neu erbauten Fabrik- gebäude mit elektr. Kraftbetriebe stehen; sie hat doppelgleis. Bahnanschluss. Angestellte u. Arbeiter 260. Die Ges. besitzt sämtl. Geschäftsanteile der Westdeutschen Oel-Handels- Gesellschaft m. b. H. Köln (Gesellschaftskapital RM. 10 000). Kapital: RM. 535 000 in Aktien zu RM. 100 u. Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 3 000 000, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. v. 13./3. 1922 um M. 2 000 000 in 2000 St.-Akt. zu M. 1000, begeben zu 110 %. Weiter erhöht lt. G.-V.-B. v. 12./12. 1922 um M. 15 000 000 in 12 500 St.-Akt. u. 2500 Vorz.-Akt. zu M. 1000, übern. von einem Konsort. zu 130 %. Die Vorz.-Akt. sind mit 5fach. Stimmrecht in best. Fällen ausgestattet. Lt. G.-V. v. 3./6. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 20 000 000 auf RM. 2 000 000 (M. 1000 = RM. 100) in 17 500 St.- u. 2500 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 29./2. 1928 zur Sanierung der Ges. Herabsetz. des A.-K. um RM. 1 900 000 auf RM. 100 000 u. nachfolgende Wiedererhöh. um bis RM. 600 000 beschlossen. Die Erhöh. ist um RM. 435 000 durchgeführt durch Aus- gabe von 426 Akt. zu RM. 1000 u. 90 Akt. zu RM. 100. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. Köln 400 000, Gebäude Köln 362 300, Masch. Köln 145 505, Grundst. Hannover 85 000, Gebäude do. 58 200, Masch. do. 46 000, Beteil. 16 000, Kassa, Postscheck, Reichsbank 2181, Warenvorrat 146 487, Schuldner 224 614. – Passiva: A.-K. 535 000, Hyp. 365 500, Gläubiger 585 788. Sa. RM. 1 486 288. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Löhne u. allg. Aufwendungen 240 094, Steuern 17 883, Abschr. 21 043. – Kredit: Verschied. 3720, Rohgewinn aus Fabrikat. 275 301. Sa. RM. 279 021. Dividenden: 1923/24–1926/27: 0 %; 1927–1928: 0 %. Vorstand: Curt Reisert, Franz Daeschner, Hans Reisert, Oskar Brandes. Techn. Direktion: Ober-Ing. P. Münzer, Köln. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Albert Bendix, Stellv. Fabrikbes. Arthur Herbig, Rechtsanw. Dr. Moritz Bing, Rechtsanwalt Dr. Jos. Geub, Köln; Fabrik. Bernhard Söhlmann, Hannover; Betr.-R.-Mitgl.: Emil Mörs, Jakob Wiessbaum, Köln. A. Siepe & Co., Akt.-Ges. in Liqu. in Köln, Widdersdorfer Str. 209. Gegründet: 6./12. 1921; eingetr. 22./2. 1922. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Ein am 16./8. 1928 eröffnetes gerichtliches Vergleichsverfahren zur Abwendung des onkurses ist durch Gerichtsbeschluss vom 2./10. 1928 nach Annahme u. Bestätigung des