5754 Metallindusfrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. Dresden-Leipziger Schnellpressen-Fabrik A.-G. Naundorf-Kötzschenbroda (Post Coswig, Bez. Dresden). Gegründet: 21./9. 1910 mit Wirkung ab 1./6. 1910; eingetr. 20./12. 1910 in Meissen bzw. am 5./12. 1918 in Kötzschenbroda. – Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Firma bis 14./10. 1924: Dresdner Schnellpressen-Fabrik A.-G. Zweck: Übernahme u. Weiterbetrieb der der Firma Dresdner Schnellpressenfabrik Hauss, Sparbert & Dr. Michaelis in Brockwitz gehörigen Schnellpressen- u. Buchdruckmaschinen- fabrik, Erwerb u. Verwertung von Patenten, die sich auf die Fabrikation derartiger Masch. u. Anlagen beziehen, Aufnahme von Fabrikationszweigen aller Art der Metallindustrie, Erwerb, Pachtung u. Errichtung sowie Veräusserung von Anlagen u. Grundstücken, nament. lich von solchen, die zur Erreichung des vorgedachten Zweckes dienen. Die Ges. stellt Schnellpressen u. Tiegeldruckpressen her; ausserdem hat sie die Fabrikation von Mann- Offsetpressen nach den Patenten der Firma George Mann & Cie., Ltd. London, aufgenommen. 1924/25 Herstell. von 60 % des Gesamtwertes der in Deutschland fabrizierten OÖffsetmaschinen. Besitztum: Im Jahre 1922 wurde auf dem Grundstück der Ges. in Naundorf b. Coswig eine Fabrikneuanlage fertiggestellt; diese Anlage besteht aus einer Arbeitshalle von 5000 qm Arbeitsfläche, die mit den neuesten Arbeitsmaschinen u. Hilfsmitteln ausgestattet ist, sowie einem Verwaltungsgebäude. Die Arbeitshalle dient hauptsächlich zur Herstellung der patentierten Gummidruckpressen. Sie ist 1924/25 um weitere ca. 3000 qm erweitert worden. Die der Ges. gehörige an ihrem jetzigen Sitz in Naundorf gelegene Fabrik steht, nachdem 1925 ein 160 a grosses angrenzendes, zum Teil bebautes Fabrikgelände hinzuerworben wurde, auf einem 50 740 qm grossen Grundstück, von dem 17 500 qm bebaut sind. Die Fabrik hat direkten Eisenbahnanschluss. Der Gesamtbetrieb der Ges. in Naundorf ist jetzt elektrifiziert u. an das Elektrizitätswerk Niederlössnitz angeschlossen. Die Gesamtkraft- anlage einschliesslich der Neuanlage beträgt 700 PS. Die Ges. besitzt 9 Wohnhäuser in Coswig u. Umgegend, von denen 4 im Geschäftsjahr 1924/25 erworben wurden. – Ca. 930 Angestellte u. Arbeiter. Wegen Aufnahme der Fabrikation der Mann-Offset-Pressen fand lt. G.-V. v. 23./9. 1921 die Übernahme der Leipziger Schnellpressenfabrik A.-G. vorm. Schmiers, Werner & Stein, Leipzig, statt. Eine beabsichtigte Fusion mit der Faber & Schleicher A.-G. (März 1927) kam nicht zustande. Verbände: Die Ges. gehört der Vereinigung deutscher Druckmaschinenfabriken an, deren Hauptzweck die Regelung der Preise ist. Ferner ist die Ges. Mitglied des Verbandes der Metallindustriellen, Bezirk Dresden, des Verbandes Sächsischer Industrieller, Sitz Dresden, u. des V. D. M. A. in Berlin. Kapital: RM. 4 005 000 in 20 000 Akt. zu RM. 200 u. 5000 Schutz-Akt. zu RM. 1. Einzieh. von Aktien durch Ankauf, Verlos. oder Kündig. ist zulässig. – Vorkriegskapital: M. 1 750 000. Urspr. M. 1 000 000, dann bis 1913 auf M. 1 750 000 erhöht. Weiter erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 75 000 000 in 60 000 St.-Akt. u. 15 000 Schutz-Akt. zu M. 1000 (über Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. vom 14./10. 1924 von M. 75 Mill. auf RM. 2 405 000 derart, dass M. 60 Mill. Akt. zu bisher M. 1000 Nennwert einen solchen RM. 40 erhalten. M. 15 Mill. Schutz-Akt. wurden im Verh. 3: 1 zus. gelegt u. der Nennwert von bisher M. 1000 auf RM. 1 herabgesetzt. Die G.-V. v. 9./9. 1926 beschloss Erhöh. um RM. 600 000 voll div.-ber. Aktien, die zu 100 % plus 6 % Stückzinsen von einem Konsortium übernommen werden u. zu gleichen Bedingungen den Aktionären im Verh. von RM. 200 auf je RM. 800 alte Aktien zum Bezuge angeboten wurden. Die G.-V. v. 24./9. 1927 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 1 000 000 durch Aus- gabe von 5000 Akt. zu RM. 200 mit Gewinnanteilsber. vom 1./6. 1927 ab. Die neuen Akt. wurden einem unter Führung des Bankhauses Gebr. Arnhold, Dresden-Berlin, stehenden Konsortium zum Kurse von 120 % überlassen mit der Verpflichtung, sie den Inhabern der bisherigen Akt. derart zum Bezug anzubieten, dass auf je RM. 2000 bisheriger Akt. nom. RM. 600 neue Akt. zum Kurse von 126 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer bezogen werden konnten. Die durch dieses Bezugsrecht nicht benötigten restl. RM. 100 000 Akt. verbleiben dem Konsortium. Lt. Bekanntm. v. Dez. 1929 Umtausch der Aktien zu RM. 40 in Akt. zu RM. 200 u. 1000 (Frist 20./4. 1930). Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: 1930 am 29./10. Stimmrecht: 1 Aktie zu RM. 200 = 5 St., 1 Schutz-Akt. = 3 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F.; 4 % Div.; 7½ % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000); vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte; Rest weitere Div. Bilanz am 31. Mai 1930: Aktiva: Grundst. 145 000, Geb. 495 000, Wohnhäuser 76 000, Masch. 370 000, Werkz. 1, Mobil. 1, Einricht. 1, Kassa 8752, Wechsel 1 224 466, Eff. 1, Aussenstände 2 119 380, Bankguth. 112 675, Vorräte: Rohmaterial 167 595, halbfertige u. fertige Waren 2 248 240, (Bürgschaften 26 000). – Passiva: A.-K. 4 005 000, R.-F. 500 000, Hyp. 58 119, Verbindlichkeiten 613 034, Anzahl. von Kunden 23 681, Rembourskredite u. Bankschulden 1 162 801, Übergangsposten u. Rückstell. 169 215, Delkr. 150 000, Wohlf. 20 000, nicht erhob. Div. 4928, (Bürgsch. 26 000), Gewinn (Vortrag) 260 334. Sa. RM. 6 967 115. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 783 987, Abschr. 106 775, Gewinn 271 223. – Kredit: Vortrag aus 1928/29 62 152, Fabrikat.-Gewinn 1 099 833. Sa. RM. 1 161 986. ―