6068 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. aus der Verwertung der Genussscheine über den Nennwert hinaus zu erzielende Reinerlös ist nach Abzug der Kosten einer Genussscheinaufgeldrücklage zuzuführen, aus der Gewinne nicht verteilt werden sollen. Die Genussscheine gewähren ab 1./7. 1923 die gleichen Rechte am Reingewinn der Ges., wie sie eine St.-Akt. gleichen Nennbetrages besitzt. Im Falle einer Auflös. der Ges. erhalten die Genussscheininbaber aus dem Gesell- schaftsvermögen, nachdem sämtl. St.-Akt. zum Nennwert ausgezahlt sind, den Nennwert der Genussscheine. Der Rest des Vermögens wird anteilig unter St.-Aktion. u. Genussschein- inhaber verteilt. Wird das A.-K. der Ges. durch Neuausgabe von St.-Akt. erhöht oder werden Genussscheine in der Weise ausgegeben, dass die St.-Aktion. neue Genussscheine erhalten, so haben auch die Inhaber der Genussscheine das Recht, im gleichen Verh. u. zu den gleichen Bedingungen neue Genussscheine zu beziehen. Wird das Grundkap. der Ges. durch Zus. legung von St.-Akt. herabgesetzt, so findet ohne weiteres eine dieser Herabsetz. entsprechende Herabminder. des Nennwertes der Genussscheine statt. Die Genussschein- inhaber haben kein St.-Recht in den G.-V. Die Ges. ist berechtigt, die Genussscheine sämtl. oder zum Teil mit Innehalt. einer Kündigungsfrist von 3 Mon. zum Schluss eines Geschäftsj. einzuziehen. Im Falle der liquidationslosen Fusion der Ges. mit einer anderen ist die Kündig. jederzeit mit von der G.-V. festzusetzender Frist zulässig. Die Einzieh. der Genuss- scheine erfolgt nach Wahl der Ges. entweder gegen Zahlung desjenigen Betrages, der sich nach dem Einheitskurse ergibt, zu dem die St.-Akt. im Durchschnitt des der Kündigung vorausgegangenen Vierteljahres an der Berliner Börse amtlich notiert wurden, oder zu dem- jenigen Betrage, der dem amtl. Einheitskurse der St.-Akt. an der Berliner Börse am letzten Börsentage vor der in der Kündig. angegebenen Fälligkeit des Genussscheines entspricht. Die Ges. ist auch berechtigt, an Stelle der Rückzahl. dieser Beträge den Genussscheininhabern bei der Einzieh. als Gegenleist. für die Genussscheine St.-Akt. über den gleichen Nennwert mit Gewinnberechtig. von dem Zeitpunkte an zu gewähren, an dem die Gewinnberechtig. der eingezogenen Genussscheine aufhört. – Die G.-V. v. 28./10. 1924 beschloss die Einzieh. von 44 000 der der Ges. noch zur Verfüg. stehenden Genussscheine u. die Herabsetz. des Nenn- wertes der verbleibenden 6000 Stück von bisher M. 1000 auf RM. 100. Im Verkehr sind noch die Nr. 1–4000 u. 7001–9000. Die Zulass. zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte im Dez. 1923. Kurs in Berlin Ende 1925–1930: 28.50, 53, 72, 31, –, – %. – In Breslau Ende 1925–1930: 25, 7% % Anleihe: $ 1 250 000 in 7 % Goldbonds v. 1./5. 1926. – Tilg.: In 15 Jahren; die Ges. ist berechtigt, die Anleihe bereits am 1./1. 1929 zurückzuzahlen. – Zahlstelle: New York: German Credit Investment Co. Die Anleihe wurde in Amerika im Juni 1926 abgeschlossen u. zur Fundierung der laufenden Verbindlichkeiten ausgegeben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1930 am 28./10. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie bis 6 faches St.-Recht. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Aktien, hierauf 4 % Div. an St.-Akt. u. Genussscheine, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an St.-Akt. u. Genussscheine. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Anlagen: Grundst. 433 650, Fabrikgeb. 1 536 800, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 764 400, Masch., elektr. u. Bahngleisanl. 4 036 100, Inv. 1, Mobil. u. Kontorutensil. 5, Fuhrpark 2, Kassa 12 469, Wechsel 19 808, Eff. u. Beteil. 159 435, Bestände: Stroh- u. Röstflachs sowie Spinnmaterialien 403 268, Leinen-, Baumwoll-, Seiden- u. Kunstseidengarne in verschied. Lägern u. Betrieben 708 506, fertige u. halbfertige Leinen., Halbleinen-, Seiden- u. Kunstseidenwaren 2 691 584, Abfälle 4617, Betriebsmat. 141 928, vorausbez. Versich. 10 400, Debit. (einschl. Bankguth. sowie RM. 422 205 Disagio-Tilg.-K. aus der Amerikaanleihe) 2 352 794, Verlust 4 360 211. – Passiva: A.-K. 8 824 000, Genussscheine 600 000, Beamten-Pens.- u. Witwenkasse: für kaufmännische Angestellte 208 279, für techn. Angestellte 55 436, Wohlf.-F. 31 583, Fabriksparkasse 179 513, Amerikaanleihe 3 665 556, Kredit. einschl. Bankschulden 3 863 576, Akzepte 208 035. Sa. RM. 17 635 979. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 2 078 257, Bruttoverlust nach Berück- sichtigung sämtl. Unk., Zs. u. Steuern 1 881 913, Abschr. auf Anlagen 400 040. Sa. RM. 4 360 211. – Kredit: Verlust RM. 4 360 211. Kurs: Ende 1913: 120.50 %; Ende 1925–1930: 28.75, 69, 92, 40, 14, 4½ %. Notiert in „ 7 Auch notiert in Breslau. Kurs daselbst Ende 1925–1930: 29, 68.90, 94.5, 40.5, 10.5, 4.1 %. Dividenden: 1912/13: 8 %; 1924/25–1929/30: St.-Akt.: 6, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Akt.: 6, 0, 0, 6, 0, 0 %; Genussscheine: 6, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Gen.-Dir. Dr. Hans-Heinrich Frahne. Prokuristen: Julius Kladny, Carl Müller, Heinrich Nentwig, Paul Fischer, Josef Schütze, Ernst Böhnstedt, Dr. Alfred Rücker, Dr. Hans Heinrich Frahne jun., Landeshut (Schles.). Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. Otto Abshagen, Berlin; Stellv. Dr. Kurt Frahne, Landeshut; Dr. Carl Frahne, Berlin; Kaufm. Fritz Methner, Liegnitz; Kaufm. Carl Methner, Berlin; Bankherr Eduard v. Eichborn, Breslau; Dir. Kurt Boeszoermeny, Berlin; Fabrikbes. Georg Thurm, Sorau N./L. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank und Disconto-Ges.; Landeshut: Eich- born & Co; Breslau: Schles. Bankverein Fil. der Deutschen Bank u. Disc.-Ges., Eichborn & Co. Aus dem Geschäftsbericht 1929/30: Unter Bezugnahme auf die insgesamt darnieder- liegende Textilindustrie u. ihre Ursachen sagt der Bericht des Vorstandes u. a.: Bei der